Nachts, wenn das Mondlicht scheint…

Kurzgeschichte zum Thema Horror

von  Henning

Har’Manh wälzte sich unruhig hin und her. Sein Atem ging stoßweise. Die Haut glänzte schweißnass. Die dünne Decke lag auf dem Boden – das Fell unter dem mageren, ausgezehrten und zuckenden Körper war total zerwühlt. Die Augen unter den blassen und dünnen Lidern bewegten sich ruckartig…

* * *

Mondlicht schien auf glänzende, sich leicht bewegende, Blasen werfende Flächen. Licht und Schatten wechselten sich permanent ab, - der bleiche Schein des riesig erscheinenden Vollmondes pinselte knallharte Kontraste in die ohnehin schon unwirkliche Landschaft und steigerte noch die abstrakte und unwirkliche Atmosphäre. Glucksend und blubbernd stiegen dicke Blasen an die Oberfläche des brackigen, faulig riechenden Wassers und zerplatzen nach einer kurzen Weile mit Ekel erregendem Schmatzen.
Die tiefschwarzen Schatten der Sumpfagaven, Geißelweiden und Trauerbuchen zerteilten die glänzende, wabernde Wasseroberfläche zu schillernden, zuckenden Fragmenten, die das bleiche, krankhaft blaue Mondlicht reflektierten.
Die Landschaft, die dem kranken Hirn eines drogenumnebelten surrealistischen Malers entsprungen zu sein schien, peinigte das Auge eines jeden normal denkenden Lebewesens – oder würde es peinigen, doch zur Zeit hielt sich kein normal denkendes Lebewesen in dieser üblen Gegend Magiras auf, in der sich die Schwarze Magie selbst zu erbrechen schien…

* * *

Wirre Farbschlieren flatterten umeinander, vermengten sich und zerteilten sich wieder, mischten irrationale Gerüche sich mit unwahrscheinlich erregenden Düften und absolut abstoßenden Gestanksnoten – ekstatische Gefühle mit übelkeitserzeugenden Empfindungen. Es war das totale Chaos der Eindrücke, ein katastrophales oszillierendes, zusammenbrechendes und wieder explodierendes Etwas aus einer billiardenfachen Kakophonie der Assoziationen. In einem Moment stieg er zu irrsinnigen Höhenflügen des Glücks auf, - nur um im nächsten Augenblick wieder unfreiwillig den Absturz in eine virtuelle Hölle in sich aufzusaugen, wie ein Ertrinkender…
Eindrücke – Empfindungen – Gefühle – Assoziationen – Farbflecken – Geräusche – Töne – Zerreißen und Verschmelzen waren eins… oder folgten so schnell aufeinander, dass es vorgab, wie Eines zu sein…

* * *

Har’Manh zeigte einen absolut irrealen Körperzustand – seine Haut war bleich wie die einer Leiche, aber seine Rumpftemperatur war wie im Zustand eines Fiebrigen kurz vor dem absoluten Zusammenbruch durch Herzstillstand infolge absoluter Erschöpfung durch kurzfristige Auszehrung. Seine Glieder bewegten sich epileptisch in immer kürzer werdenden Abständen – die Muskeln verkrampften sich in kurzen
Stößen spasmisch und wurden in diesen Momenten derart hart, dass selbst der Stiel
eines Hammers, den man mit aller Wucht auf das betreffende Körperteil hätte niedersausen lassen, zersplittert wäre.
Ein Wundheiler, den man mit einer Diagnose seines Zustands beauftragt hätte, wäre absolut hilflos gewesen, denn in den Akademien der Wissenschaften der bekannten Welt war ein solcher Fall bisher nicht verzeichnet. Bestenfalls ein ‘Magister majores’ von der Gilde der Magier oder ein vergleichbarer Experte hätte hierzu vielleicht ein Urteil abgeben können – aber die Überlegungen hierzu waren obsolet, denn keiner von beiden war nur im Entferntesten erreichbar, um dem armen Har’Manh helfen zu können…

*  *  *

Das Chaos wütete, barst auseinander, stob hinaus ins Universum, nur um nach Lichtjahren wieder zu stagnieren, zu stoppen und erneut in sich zu kollabieren, mit einer Macht, die ein ‘Schwarzes Loch’ hätte blass werden lassen.
Die Wirbel aus Licht, Farben, Schwärze und Unaussprechlichem vermengten sich, tobten umeinander, erschlugen einander, fraßen sich gegenseitig, würgten und erbrachen sich wieder.
Und in den stürmenden und tosenden Schlieren entstand langsam ein Bild…in der Schwärze bildete sich eine noch größere Dunkelheit, ein Schatten im Schatten… in der Form eines gewaltigen Turmes. Dieser Turm wuchs und wuchs und nahm Form an…ein riesiger, gewaltiger, blauschwarzer Konus mit einer kranzförmigen Ausbuchtung und einer andeutungsweise spitz zulaufenden Kuppel. Dieser Turm, Schwärze in der Dunkelheit, war das Zentrum des Universums… das Zentrum der Kraft des Kontinuums, das Herz der Macht, Mittelpunkt aller Energien…

*  *  *

Im trüben Dämmerlicht war nur wenig auszumachen – nur minimal zu erkennen. Und dennoch…eine große Halle war schemenhaft wahrzunehmen… und in dieser Halle war unbestimmt und dennoch deutlich die Präsenz des ultimativ Fremdartigen, Dunklen, Unbeschreiblichen zu spüren… diese Präsenz legte sich wie ein Würgegriff um die Seele…
Um Deine Seele… meine Seele… und … s e i n e  Seele…und drückte, presste… die Augen traten hervor… aber hier hatte er gar keine Augen… er war einfach nur da, nur präsent… und dann kam die Angst. Was, wenn diese unheimlich fremdartige Präsenz, dieses ‘Wesen’, diese Kraft, ihn spürte – seine Anwesenheit wahr nahm? Was geschah dann mit ihm? Würde er sterben?? Aber … - war er denn nicht bereits tot? Was war überhaupt mit ihm?
Was war er? Wie war er? Was geschah mit ihm? Wo war er?? Die Halle wurde immer deutlicher. Ein dunkles, waberndes Etwas war auf dem Boden der runden Halle zu erkennen. Und aus dieser dunklen, sich ständig ändernden und bewegenden Substanz erwuchsen zwei Gestalten, undeutlich zunächst, dann aber immer deutlicher werdend… zwei mächtige, annähernd menschliche Gestalten… er fühlte es mehr, als dass er es sah… ja, trotz aller irrwitzigen Fremdartigkeit waren diese Gestalten menschenähnlich…
… und unbeschreiblich fremdartig, - so irrsinnig anders – mit Worten nicht zu
beschreiben. Die absolute Konzentration von Macht und Andersartigkeit, absolut fremd, uralt und … ‘dunkel’. Er war sich nicht sicher, ob ‘böse’ dafür das richtige Wort war… aber es war total widersinnig und menschenfeindlich, eine katatonische, hochfrequente Zuckung, eine Vibration des absolut Fremdartigen, dunkel, kalt und… zerstörerisch.
Wie ein eiskalter Blitz durchzuckte es ihn: Hier waren die Erz-Vertreter der Dunklen Götter am Werk! Nur diese konnten es sein – nur SIE konnten eine solche Konzentration derart böser, uralter Macht erzeugen…!

*  *  *

Seine Haut war weiß – die Sehnen zuckten und die Adern traten hervor, als ob sie platzen wollten… der Puls war deutlich zu erkennen – die Arterien bewegten sich wie zuckende Würmer unter der Haut – und in einem ebenso hektischen, aber total anderen Rhythmus bewegten sich seine Muskeln und Sehnen; der ganze Körper konvulsierte absolut unregelmäßig. – es sah aus, als ob es diesen dünnen, ausgemergelten Körper, der die Decke inzwischen vollständig von sich geworfen hatte, in den nächsten Sekunden zerreißen würde… die Augäpfel schienen sich von den Lidern befreien und explodieren zu wollen.
Dieser ganze so gequälte Körper würde dies nicht mehr lange aushalten…


*  *  *

Ein absolut merkwürdiges und unirdisches Geräusch entstand aus der Substanz, in der die beiden menschenähnlichen Gestalten standen… oder ‘schwebten’. Füße waren nicht zu sehen – auch die Arme waren in den langen, weiten Ärmeln nur zu erahnen. Dunkle Kapuzen verbargen die Köpfe, die somit in der Dunkelheit verschwanden.
Das Geräusch war eine Mischung aus Gähnen, Stöhnen, Kratzen und Röcheln… genauer war es nicht zu beschreiben. Mit einem ekelhaften Schmatzen brach dieses Geräusch ab.
Mit einem tiefen, ‘klagenden’ Seufzen wandten sich die beiden Gestalten einander zu.
Mit tiefen, hallenden, Stimmen, die eher zu ‘fühlen’ als zu ‘hören’ waren, begannen sie, sich zu unterhalten…: “Ich grüße Euch, Fürst der Tiefe”, ließ sich die eine Stimme vornehmen – und die andere antwortete: “Auch ich entbiete meinen Gruß, mein Schattenlord,” kam es wie das Röhren des Windes in einem hohlen Baumstamm zurück.
“Was gibt es zu berichten?”
“Wie Ihr vielleicht bereits wisst, gibt es dramatische Veränderungen, nicht nur auf dieser Welt, sondern in vielen Welten…”
“Ja, man hat es mir zugetragen…”
- ein tiefes, schmatzendes Seufzen entrang sich der Substanz –
“…die Dunklen Götter haben mit mir gesprochen…”
“…mmmmmh…”
“Sie haben große Schwierigkeiten mit einem weitverzweigten Komplott der Lichtgötter…”
“ – ich habe davon gehört…”
“Und viele Welten sind betroffen…”
“So ist diese Welt nur ein Spiegel, wie so häufig?”
“So ist es – aber dieses Mal ist es weitaus komplizierter!”
- ein dunkles Stöhnen entsprang der Substanz… -
“So habt Ihr mir etwas Neues zu berichten?”
“Ich kann Euch nicht viel vermitteln, denn die Dunken Götter, die Uralten, haben mich zum Schweigen verpflichtet – auch Euch gegenüber. Aber soviel kann und muss ich Euch sagen: Die Substanz wird sich verändern. Aber es wird nicht zum Nachteil sein. Nun, da der Theokrat von Angkor seine Position eingenommen hat, habt Ihr die notwendige Stütze, die Ihr braucht. Und Ihr werdet eine weitere Stütze bekommen…”
“Eine weitere Stütze?”
“Jaaaah…”
- ein hohles Husten dröhnte durch die Schwärze der Halle –
“Wie Ihr wisst, habe ich vor etwa zwei Perioden ein merkwürdiges Wesen assimiliert. Es ist etwas Besonderes an ihm – ich konnte es nicht vollständig auflösen. Aber im Laufe der Zeit hat sich dies als sehr nützlich erwiesen. Dieses Wesen, welches trotz seiner rebellischen Eigenschaften immer loyal war, welches trotz eigenständiger Gedanken – eigentlich unmöglich, aber wahr! – immer in meinem Sinne gehandelt hat, mache ich Euch zum Geschenk. Wohl habe ich den Großteil meiner Substanz dem Theokraten vermacht – aber den Rest meiner Substanz und dieses Wesen ist mein Legat an Euch. Dieses Wesen hat einen Kern, welcher älter ist, als wir beide zusammen. Und – es will MACHT. Gebt ihm Macht, und es ist Euch gefügig. Gebt es ihm in kleinen Stücken, wie einem Pferd Zucker. Und es wird Euch die Hand lecken…Nutzt es. BEnutzt es…es ist wie ein gutes Werkzeug – aber ein Werkzeug, welches selbstständig handelt – einfach perfekt.”
“Wir wissen beide, dass es Perfektion nicht gibt…selbst die Götter sind nicht vollkommen…”
“Wahr. Wohl war – doch dieses Wesen hat einen weitaus höheren Anteil an Perfektion als wir. Und solange es sein altes, urtümliches Wissen nicht zurück hat, können wir es kontrollieren…”
“Und wenn es dieses Wissen zurück erlangt? Was passiert dann?”
“Ich weiß es nicht. Nur eines: Es hat bisher immer in unserem Sinne gehandelt. Besser noch: Es hat immer im Sinne der Dunklen Götter gehandelt. Es besitzt einen unwahrscheinlichen Weitblick, trotz seines verlorenen Gedächtnisses und seiner verschwundenen Vergangenheit. Nutzt dies! Es ist im Sinne der Substanz! So haben die Uralten gesprochen…”
- ein Röcheln dröhnte durch die Halle, dass die doppelt mannsdicken Wände erzitterten –
“Wohin geht Ihr, Gefährte?”
“Das kann ich Euch nicht sagen. Die Uralten erlauben es nicht. Aber es ist in Eurem und in Ihrem Sinne…”
“Und wann geht Ihr?”
- Ein Seufzen leckte an den Innenwänden des Schwarzen Turmes empor –
“ J E T Z T…JETZT…jetzt…je…”
Das letzte Wort des Fürsten der Tiefe verhallte in einem nahezu ewig wiederkehrenden Echo, unmerklich leiser werdend und die gigantischen schwarzen Steinblöcke zum Vibrieren bringend…

*  *  *

Ein tiefes Stöhnen entrang sich der Brust des gequälten Schlafenden – der endgültige Kollaps stand unmittelbar bevor…

*  *  *

Mit einem leichen Windhauch löste sich der Fürst der Tiefe in einen faulig riechenden Rauch auf, der scheinbar von den Wänden des Turmes absorbiert wurde. Aber eine Kontrolle des Energie-Machtgefüges zeigte, dass er dieses Raum-Zeit-Kontinuum verlassen hatte… Keine Spur mehr war von seiner Präsenz zu spüren.
Aber…
Etwas Neues war auf einmal in diesem Raum, in dieser Halle… Etwas Neues und doch gleichzeitig Ur-Altes…die Luft in der Halle schien zu Eis zu gefrieren und in vielen kleinen Kristallen zu erstarren…
- Ein heiseres, von überall widerhallendes Krächzen kam aus der ‘Kehle’ des Schattenlords… -
Aus der wabernden Bodensubstanz, in der der Schattenlord ‘stand’, wuchs eine zweite Gestalt…ebenso in einen weiten Kapuzenmantel wie der Schattenlord gekleidet. Auch dieses Gesicht war nicht zu erkennen. Die Hände ebenso wenig. Und diese Gestalt war nur geringfügig kleiner als die des Schattenlords… - aber sie wies eine Besonderheit auf: An der Stelle, an der sich bei Menschen das Herz befand, pulsierte ein Etwas, was noch erheblich dunkler war als die Schwärze, die ihn umgab…und diese Ultra-Schwärze schien die Dunkelheit um sich herum aufzusaugen wie ein trockener Schwamm das Wasser…
- und es ertönte ein Flüstern in einer Lautstärke wie die eines Orkans in der Halle des Turmes…und dieses gewaltige Flüstern sagte… -
“Ich grüße Euch, mein Schattenlord – und bezeuge Euch meine Ergebenheit…”
- absolut hässlich hörte sich dieses tosenden Flüstern an, hinterhältig, gemein… und doch – absolut ehrlich…
Selbst Mhjintak Morul hatte so etwas noch nicht erlebt. Aber er merkte mit einem Mal mit einer gewaltigen Überzeugung, die auch den letzten Zweifel wie eine Wanze zerquetschte, dass dieses Wesen nicht nur eine Stütze für die Substanz sein würde, sondern das versteckte ‘Rückgrat’ bilden würde und ein gewaltiger Paladin im Kampf gegen die Lichtgötter hier geboren wurde…
- Plötzlich ertönte ein ekelhaftes Zischeln, welches von jeder einzelnen Steinritze widerhallte…-
“Wir sind nicht allein…” sagte die leise, und doch tosend gewaltige Stimme mit der hinterhältigen und markaussaugenden Ehrlichkeit… und das Gegenüber des Schattenlords drehte sich mit gefährlicher Langsamkeit um… und aus der Schwärze
in der Kapuze, in der sich das Gesicht befinden sollte, glühten zwei heißdunkelblaue Punkte, die in SEINE Richtung schauten …

*  *  *

Mit einem langgezogenen, blutgefrierenden Schrei wachte Har’Manh auf… er schrie, als er sich ruckartig aufsetzte, und er schrie, als seine Hausgenossen in sein Zimmer stürmten, und er schrie immer noch, als bereits der herbeigerufene Medicus in die Kemenate eilte…


Anmerkung von Henning:

Eine Kurzgeschichte aus dem Fantasy-Bereich... genauer: Aus der fantastischen Welt 'Magira' des Fantasy-Clubs 'FolloW'.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

langolier (25)
(23.02.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Henning meinte dazu am 23.02.08:
Besten Dank! Wenn ich also Deine Neugierde geweckt habe - so wirst Du in Kürze noch wesentlich mehr davon haben können, - noch gegensätzlicher, noch verwirrender - und aus den unterschiedlichsten Bereichen! Ich schreibe neben Horror auch noch Science Fiction, Fantasy, Sword&Sorcery, Poesie sowie Sachartikel aus den Bereichen Archäologie, Geschichte, Naturwissenschaft und Fotografie. Lass Dich überraschen!
langolier (25) antwortete darauf am 26.02.08:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund (11.02.20)
Blumige und schwülstige Adjektivkombinationen, die wie Steinschlag auf einem niederprasseln und den literarischen Tod verursachen.

 Henning schrieb daraufhin am 12.02.20:
Blumige und schwülstige Unzutrefflichkeiten, die wie Ohrfeigen in das Gesicht eines gebildeten Lesers klatschen und einen mentalen Tod verursachen.
In Klardeutsch: Dieser Kommentar ist vielleicht geeignet (wer ihm glaubt), das Ego des Kommentators auf zu werten - aber er ist wertlos in einer sachlichen Auseinandersetzung mit Grammatik, Stil und Inhalt des so kritisierten Werkes.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 12.02.20:
Hennig, kein Grund persönlich beleidigt zu sein, ich kritisiere nur den Text. Und der hat sachlich eindeutig viele "Blumige und schwülstige Adjektivkombinationen, die wie Steinschlag auf einem niederprasseln und den literarischen Tod verursachen".
Das kannst Du als konstruktive Kritik (Stil !) annehmen oder es sein lassen. Um uns geht's hier nicht.

 Henning ergänzte dazu am 13.02.20:
Diter -
auch wenn es gar nicht um Dich geht - aber es geht hier um die deutlich mindere Qualität Deiner Kritik und Deinen Mangel an Sprachkenntnis. Daher trifft Deine Kritik in 0% auf meine Geschichte zu.
a) Definition vom 'blumig' (nach Lexikon):
blu·mig
Adjektiv
1.
(vom Stil) reichlich mit schön klingenden Wörtern und mit schönen Bildern versehen ...
- findest Du in meiner Story nicht
b) Definition von 'schwülstig' (nach Lexikon):
schwüls·tig
Adjektiv abwertend
in der Ausdrucksweise, Gestaltung durch Schwulst gekennzeichnet
- wobei 'Schwulst' gleichbedeutend ist mit 'Geschwollenem', sprachlich also sinnlose Aufblähungen. Findest Du in meinem Werk auch nicht - lediglich ausführliche und präzise Beschreibungen, deren Adjektive allesamt notwendig sind, um die Stimmung hinreichend wiederzugeben.
c) Adjektivkombinationen sind Kombinationen von zweien oder mehr Adjektiven (wie 'schön-scheußich' oder 'dunkel-drückend') - suchst Du in meinem Elaborat ebenfalls vergebens.
Wie Du siehst, war Deine Kritik vom Schlage 'Thema verfehlt'. Ich habe den Verdacht (auch wenn es gar nicht um Dich geht), dass Du von verschiedenen deutschen Begriffen ein völlig verfehltes Verständnis hast. Um dies zu korrigieren, wäre es vielleicht hilfreich, ein paar Jahre Deutschunterricht zu nehmen.

 Henning meinte dazu am 13.02.20:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 13.02.2020 um 12:46 Uhr wieder zurückgezogen.

 Henning meinte dazu am 13.02.20:
Korrektur: 'Die ursprüngliche Antwort' wurde NICHT wieder zurückgezogen - sondern eine (durch ein elektronisches Käferlein verursachte) Doppel-Veröffentlichung meines obigen Kommentars wieder gelöscht. Dies als notwendiger Hinweis.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 13.02.20:
Henning, Danke dafür, die Definitionen hier zu nennen.

der bleiche Schein des riesig erscheinenden Vollmondes pinselte knallharte Kontraste in die ohnehin schon unwirkliche Landschaft und steigerte noch die abstrakte und unwirkliche Atmosphäre. Glucksend und blubbernd stiegen dicke Blasen an die Oberfläche des brackigen, faulig riechenden Wassers und zerplatzen nach einer kurzen Weile mit Ekel erregendem Schmatzen.
(nur ein Beispiel aus diesem Text)

Na, wenn das nicht blumig-schwülstig ist, dann weiss ich auch nicht. Und es geht ja fortwährend so, die schiere Masse ist erschlagend. Ich gehe nach nochmaliger Durchsicht noch weiter, und sage, auch die vor dir gewählten Substantive sind geschwollen. Hier und da ein Einzelgänger wäre ja noch okay, aber auch sie treten massenhaft auf:

Die tiefschwarzen Schatten der Sumpfagaven, Geißelweiden und Trauerbuchen zerteilten die glänzende, wabernde Wasseroberfläche zu schillernden, zuckenden Fragmenten, die das bleiche, krankhaft blaue Mondlicht reflektierten.

Ich sag' mal so: In der Hobby-Fantasyschreiberszene wird eine derartige literarische Qualität klaglos akzeptiert, aber auf keinverlag.de musst Du dir vielleicht den ein oder anderen kritischen Kommentar am Text gefallen lassen. Bitte nicht persönlich nehmen!

 Henning meinte dazu am 14.02.20:
Immerhin empfinde ich es als positiv, dass der Kritiker hier offen Nicht-Wissen zugegeben hat ("...dann weiß ich auch nicht.") [Übrigens: Das Verb heißt zwar 'wissen', die genannte Form wird jedoch 'weiß' geschrieben - laut Duden]
Mein Stil in dieser Story ist zwar bildhaft und farbig, aber nicht schwülstig - es gibt leider immer noch einige selbst ernannte Kritiker (ob Dieter sich dazu zählt, muss er selber wissen), die diesen Unterschied nicht (er)kennen. Bedauerlich - für eben jene, denn deren Kritiken weisen dann den entsprechend unterdurchschnittlichen Wert auf.
Interessanter Weise wird gerade in der 'Profi-Schreiber-Szene' diese Geschichte gern gelobt, was die Bemerkung bezüglich der 'Hobby-Fantasyschreiberszene' (die übrigens recht derogativ war) mit Leichtigkeit aus den Angeln hebt. Ganz nebenbei ist 'blumig-schwülstig' übrigens eine ECHTE Adjektivkombination und eine paradoxe dazu (blumig = übertrieben positiv, schwülstig = übertrieben negativ). Jeder Leser kann sich, mit diesen Erläuterungen (und meinen Definitionen weiter oben) nun gern ein Bild von der Qualität der Kritik weiter oben machen. Ich habe durchaus nichts gegen Kritik, aber sie muss dann auch einen sprachlich korrekten Hintergrund haben und den Punkt treffen. Beides war und ist hier leider nicht der Fall. Es gibt übrigens ein historisches Beispiel für diese Art der Auseinandersetzung: Sowohl Howard Philipps Lovecraft wie auch Edgar Allan Poe wurden am Anfang ihrer Karriere von Kritikern wegen ihres Stils heftig angegriffen (über die sprachlichen Fähigkeiten der damaligen Kritiker kann ich mangels ausführlicher Quellen jedoch nicht sagen) - und heute sind diese beiden Autoren 'Kult'. Für mich ist diese spezielle Diskussion damit abgeschlossen. q.e.d.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 14.02.20:
Ach herrje, ich seh' schon, bei Dir ist Hopfen und Malz verloren, was Kritik betrifft.
Eine kleine Bitte hätte ich: Du kannst deine Texte gerne auf "nicht kommentierbar" stellen. Danke.

 Henning meinte dazu am 15.02.20:
Nun dennoch, für einen Unbelehrbaren:
Dieter - ich habe weiter oben NACHGEWIESEN, dass Du 1) bestimmte Dinge einfach nicht erkannt hast, dass Du 2) mit falschen Begrifflichkeiten arbeitest, die gängigen lexikalischen Definitionen widersprechen, dass du 3) manche grammatikalische Begriffe (Adjektivkombinationen) schlichtweg FALSCH benutzt (Anreihungen von Adjektiven sind keine Kombinationen!) und dass Du 4) einfach am Thema vorbei urteilst.
DAS sind die Gründe, warum Deine so genannte 'Kritik' einfach WERTLOS ist.
Wenn jemand mir sagt "Ich mag das nicht!" oder gar "Ich finde das Sch****!" - dann kann ich damit leben. Gefühle können manchmal nicht und müssen auch nicht erklärt werden.
Auch harte Kritik, sofern sie durchdacht, sachlich belegt und mit dem nötigen Hintergrundwissen (all dies traf bei Deinem Sermon nicht zu) gestützt wird, kann ich durchaus vertragen - nicht jedoch, wenn jemand, der sich anscheinend nur sich selbst profilieren will, einen unsachlichen Schmus von sich gibt und dies dann auch noch als 'sachlich' verteidigt.

Dieter - auch wenn Du in jeder dritten Zeile das Gegenteil zu behaupten versuchst - Du zeigst eine unglaubliche Arroganz und das unterschwellige Bestreben, Andere zu erniedrigen, das wird hier recht deutlich.

Auch ich habe eine Bitte: Lerne aus Deinen wunden Punkten, die ich oben angesprochen habe - verbessere Deine Deutschkenntnisse und kritisiere - aber sachlich! - nur solche Texte, die Du auch intellektuell zu erfassen imstande bist. Solltest Du weiterhin (und genau so habe ich Deine Äußerungen, trotz Deiner Schönrednerei, empfunden!) beleidigend werden wollen, dann werde ich wohl die Moderatoren informieren müssen.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 16.02.20:
Abschließend: Ich kommentiere hier nur Texte, nicht Autoren. Es wäre nett, meiner kleine Bitte nachzukommen, Danke.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram