*rot*

Alltagsgedicht

von  bratmiez

unter einer trauerweide
hab ich einen schatz gefunden
nicht aus gold und nicht aus seide
eher krank und sehr geschunden
zwischen grünen zweigen
schimmerte ein rot
und ein endlos schweigen
flehte nach dem tod

und ich setzte mich hernieder
mit dem blick in weite ferne
ach, ich sang die alten lieder
über sonne, mond und sterne
keiner wollt sie hören
weil sie mit der zeit
allen glanz zerstören
wie alltäglichkeit

als ich mich davon befreite
wollte sich die erde heben
und das rot an meiner seite
brachte meinen kopf zum beben
ein/zwei kleine runden
und ein tiefer schmerz
das, was ich gefunden
war mein eigen herz

unter jener trauerweide
hab ich einen schatz begraben
eines meiner eingeweide
keiner darf sich daran laben
und der mond scheint eigen
auf mein kleines boot
unter all den zweigen
schimmert schwach ein rot

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Kommentare zu diesem Text

May (24)
(26.02.08)
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artemidor (58)
(26.02.08)
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May (24) meinte dazu am 26.02.08:
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artemidor (58) antwortete darauf am 26.02.08:
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 Maya_Gähler (26.02.08)
schaurigtraurigschön
LG, Maya

 derNeumann (26.02.08)
Guten Tag.

Das liest sich sehr schön und melodisch, auch wenn mir die letzte Zeile der zweiten Strophe erst im dritten Versuch (und mit geschummeltem Lesen) klingend gelang. Die Alltäglichkeit hat für diese Stelle vielleicht zu viele Silben.

Das Gedicht würde ich gerne vorgetragen hören ...

Gruß vom Neumann
Mitternachtslöwe (27)
(26.02.08)
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 Janoschkus (03.03.08)
das macht mich traurig. interressante strophenform. gern gelesen.
gruß Janosch
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