Geburtstag

Alltagsgedicht zum Thema Glück

von  Erebus

Auf meiner Schulter lagen schwer die Hand
der Einsicht und das Schicksalswort: begleite!
Jedoch ich blieb und stand, bis ich entzweite.
Ich sah der Sehnsucht nach, bis sie entschwand.

Dann schnürte ich mich enger ins Gewand.
Ich spürte Wärme nicht und keine Weite.
Und wenn es nachts vom Himmel Schnuppen schneite,
dann blieben mir die Wünsche unbekannt.

Denn nur aus Hoffnung wächst ein Wunsch zur Reife.
Doch weil ich, wo die Sterne sterben, schweife,
bin ich ein Zwischenraum und nicht benannt.

Wenn ich auch nichts von alledem begreife,
heut bin ich neugeboren, denn ich streife
mit dir den Tag, der, Liebste, dich erfand.

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Kommentare zu diesem Text

Beaver (41)
(28.03.08)
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 Erebus meinte dazu am 28.03.08:
.
Hallo Manuel,

doch, doch, das konnte ich selbstverständlich wissen, denn mir geht es ja genauso.
Ich meine, mal abgesehen vor den Erinnerungen, dafür ist der Tag noch zu jung!
Ich danke dir für Komm und Empfehlung ...

liebe Grüße und gute Nacht

Uli
(Antwort korrigiert am 28.03.2008)
Caty (71)
(28.03.08)
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 Erebus antwortete darauf am 28.03.08:
Liebe Caty,

ich bedanke mich für den Einbezug der Logik in meinen Text. Das Nachzählen der Bruchstücke hat auch für mich einen ganz eigenen Reiz.
Nach aussen führe ich soetwas unter "dichterischer Willkür" - in Wahrheit ist es ein raffinierter Kniff, den ich von G.Benn ("Gedicht") abgeschaut habe:
"Und was bedeuten diese Zwänge,
halb Bild, halb Wort und halb Kalkül,
..."
Daraus läßt sich einwandfrei herleiten, das es sich um anderthalb Zwänge handeln muß. Was aber nu der eigentliche Clou ist: anderthalb hätte zur Hälfte 0,75! Somit kommen wir näherungsweise an das richtigere Ergebnis mit 2,25 und erkennen: das ist nicht das Ende des Rattenschwanzes.

Ich ging jedoch einen einfacheren Weg. Denn übertragen auf mein Gedicht rückfolgert daraus, das unter Hinzunahme des Zwischenraumes bereits im ersten Rechenschritt ein ganz unerhörtes, unbestimmtes Ganzes entsteht. (Denn ich ließ die Höhe des Mengenanteiles des Zwischenraumes ganz bewußt undefiniert) - mit Recht! - und mit dem Resultat, dass die Leserin Reife aus Hoffnung wachsen läßt, was eine schöne Wendung ist, jedoch den Wunsch unbeachtet läßt.
Welchen Wunsch, fragt man sich nun. Eben. Was ist passiert? Hier reift der Leserin kein Wunsch, sondern die Reife an sich, wie eine pralle Frucht am Baum der Hoffnung. Daran kann ich nichts Unlogisches ausmachen, nein. Mir erscheint es bestenfalls ungewöhnlich, denn Hoffnung ist sowieso nicht logisch. Logisch ist Erkenntnis - aber zu diesem Baum wollte ich ja nicht.

Das transitive des Verbs ist richtig erkannt, ich darf es hier aber unbeachtet lassen. Denn: würde ich ein Objekt zuordnen, so wäre das eine Einschränkung. LI ist Begleiter per definitionem, also nicht der Begleiter eines Abends, einer Reise, nun ja, hätte ich düsterer formulieren wollen, dann vielleicht eines Sterbens, aber, wie du ganz richtig liest, dieser Text ist heller. Von wegen Reimerei.

;-)
Lieber Gruß
Uli
Caryptoroth (37)
(28.03.08)
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 Erebus schrieb daraufhin am 29.03.08:
Liebe Caryptoroth,

ich danke sehr! Es gibt tatsächlich viel Belangloses, da habe ich mich doch sehr darüber gefreut, deinen positiven Kommentar zu erhalten.

Liebe Grüße
Uli
artemidor (58)
(28.03.08)
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 Erebus äußerte darauf am 29.03.08:
Hi arti,

was sag ich nun? Danke, natürlich! Auch für den Hinweis.
Ja, und abheben ist doch wirklich etwas schönes, muss auch mal sein. Den Boden verliert man ja nicht unter den Füßen, man fällt schlechtestenfalls etwas tiefer.
Liebe Grüße
Uli
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