Faden im Wind

Alltagsgedicht zum Thema Lebenseinstellung

von  Erebus

Dem Anfang verknüpft ist mein Leben als Kind,
doch ende ich offen, bin haltlos und blind.
Ich spüre die Zeit, wie sie aus mir entrinnt
ob stürmisch ob lind, ich bin Faden im Wind.

Es wuchs mir zur Wahrheit ein einödes Land.
Ein Nichts, wo ich Halt, den ersehnten, nicht fand.
Mir war keine kraftvolle schmiedende Hand
gegeben, die Heute mit Morgen verband.

Zu wehren, dass Alles in Nichts sich verkehre,
musst ich mich verbinden, verknoten mit Schwere,
um Halt zu erfinden, war Lot in der Leere,
Und war mir, als ob ich der Wahrheit entbehre.

Wie pendelndem Blei war mir Zeit nur zum Messen.
Ich konnt nicht die panischen Weiten vergessen.
War täglich auf Flucht und so wurd ich stattdessen
von neuen und andren Dämonen besessen.

Jetzt stürzen auch diese, die trügerisch sind.
Was lange erbaut, es versinkt so geschwind.
Ich habe den Wunsch, dass ich Sicherheit find
und weiss doch ich bin: nur ein Faden im Wind.

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (05.04.08)
hallo ulrich
da sind in jeder strophe bilder die den zustand nur zu gut beschreiben. sich it schwere verbinden, was für ein weg, der nicht an das eigene ziel führen kann, ist nicht das leichte, das wiegen im wind das leben

ich mag dieses gedicht von dir sehr, auch weil es erzählendes trägt und einen rhythmus hat der wieder an die andere seite der schwere erinnert.
blei ist nur zum tauchen gut...

dir liebe grüße
silvi

 Erebus meinte dazu am 07.04.08:
.
Liebe Silvi

ich bedanke mich sehr für dein Lob und deinen Kommentar und wünsche dir bleifreie Zeiten

LG
Uli
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