Spätsommerabend

Terzine zum Thema Jahreszeiten

von  DerHerrSchädel

Spätsommerabend

Vergoldeter Abend: In den Tavernen:
Gesichter, rot und schwitzend im Gedränge;
Gelächter, Tänze, Musikantenklänge
Und draußen Träumer unter den Laternen.

Das Dunkel naht, ein scharfer Windstoß pfeift:
Eiskalt! Und einen Wirte fröstelt’s schwer
In seinem Hof, er hustet und begreift:

Es kommen keine warmen Nächte mehr.
Er schaut, Melancholie befällt sein Herz:
Die Bäume geben ihre Blätter her.

Sein Blicke gleitet müde himmelwärts.
Ein Wandrer geht dort einsam nur: Der Mond.
Wie Tote bleich, gekleidet nur im Nerz

Der Wolkenschleier, wo er düster thront
Im öden Dom des alternden Azur,
Dem keine Kraft mehr innewohnt.

Die Nacht gemächlich reicht der leeren Flur
Die schwarze Hand. Der erste Frost nun naht
Zum saisonalen Sterben der Natur.

Die Vögel fliehen auf der Väter Pfad.
Das letzte Licht noch zittert an den Hängen,
Wie Vögel flatternd an der Hügel Grat.

Die Leute gehn nach Hause, im Gedränge
Steh ich, noch, staunend ob des Herbste Strenge.


(Oktober 2007)

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (17.04.08)
Da kommt beim Lesen Freude auf. Bilder und Metaphern vom feinsten. LG
Lady_Harmony (43)
(18.04.08)
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Vetustus (19)
(31.07.08)
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