Nähe trennt uns

Text zum Thema Sehnsucht

von  Anantya

Nähe trennt uns
Welten voneinander
Kenn alle Abfahrtszeiten
an denen das Floß nicht ablegt
Und jedes Wort in der Flasche
die das Meer nicht verlässt

In Distanz lebt Sehnsucht
Sonst niemals

Da fährt kein Segelboot über Augenblicke
im Hafen bleiben
kostet Kraft

keine Sekunde spaltet uns
nur der Veräter, den du magst
nur der Verstand -Ich würde fühlen
Den ausschalten
Lippenbekenntnis
über Kontinente hinweg

[27. April 2008]


Anmerkung von Anantya:

Das Herz weiß und der Verstand will lieber warten.
Mensch-Sein, das ist schon was

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Kommentare zu diesem Text


 Martina (18.05.08)
Oh man, wirklich keine leichte Sache...Gut beschrieben, lg Tina

 Ingmar (30.05.08)
hallo anantya.

Nähe trennt uns: das macht mich neugierig, so ein titel: was meinst der autor, die autorin damit, worum geht es? es ist ein rätselhafter titel.

die erste strophe finde ich sehr gelungen, die zweite (In Distanz lebt Sehnsucht / Sonst niemals) verstehe ich nicht ganz, anders gesagt: ich frage mich, wie ich das lesen soll: meinst du: sonst lebt sehnsucht nie in distanz, diesmal aber schon? oder meinst du im gegenteil: in distanz lebt die sehnsucht. und nur in distanz, und nirgends und niemals sonst?)

Da fährt kein Segelboot über Augenblicke: warum jetzt segelschiff, warum bleibst du nicht beim floß?

im Hafen bleiben / kostet Kraft: gefällt mir nicht so von der formulierung her. klingt im unterschied zum anfänglichen rest allzu prosaisch statt lyrisch.

auf die letzte strophe, die des rätsels (fast ein wenig, verzeih, plumpe) lösung enthält, würde ich gerne verzichten, oder nur soviel erfahren:
Lippenbekenntnis / über Kontinente hinweg.

anders gesagt, ich würde das gedicht an deiner stelle hier öffnen, ihm raum lassen, indem ich nichts vom verstand, dem verräter, schriebe. und dem leser so die möglichkeit geben, selber etwas zu phantasieren...

liebe grüsse,
ingmar
mmazzurro (56)
(25.06.08)
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mmazzurro (56)
(21.08.08)
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Brunnenfrosch (34)
(12.09.08)
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 erdbeermund (27.09.08)
Das find' ich große Klasse.
Danke.

 HarryStraight (08.10.08)
Liebe Anantya

Dein Text geht mir sehr nahe

Über Kontinente hinweg / und dabei würde dieses Lippenbekenntnis so vieles retten / direkt ins Gesicht gesagt / deine Liebe / Der Verräter dir ebenbürtig werden

Du lässt deine Gedanken fließen und kommst dennoch zu spannenden Bildern; das zeugt vom Reichtum deines Erlebten; fragt sich, wann es passiert ist und wo es noch mehr von diesen kostbaren Stoffen zu finden gibt.
Wir sehen uns

Armin

 Anantya meinte dazu am 08.10.08:
Vielen vielen Dank für diesen ehrlichen Kommentar, du hast mir gerade den Tag gerettet ...

 HerrSonnenschein (14.10.12)
Wundervoll! "Und jedes Wort in der Flasche
die das Meer nicht verlässt" Dieser Satz haut mich, salopp gesprochen, vom Hocker. Das ist ein so starkes und intensives Bild, das trage ich jetzt mal ein Weilchen mit mir spazieren. Grüße vom Sonnenschein

 Anantya antwortete darauf am 14.10.12:
Vielen Dank! Es freut mich, dass es dir gefällt, trotz dass es einer meiner früheren Gedichte war. Liebe Grüße auch an dich! A.
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