Wort-erotikerin

Text zum Thema Denken und Fühlen

von  Martina

Da waren sie wieder...Wörter...einfach nur Wörter.
Und doch waren sie in der Lage, etwas in ihr zu bewegen.
Die ganze Welt roch plötzlich anders, wenn sie seine Zeilen lesen konnte.
Sie zauberten Wärme auf die Haut und mitten ins Herz, mehr als es die Sonne vermochte.
Eigentlich war sie doch schon viel zu alt für solche kleinen Spielchen.
Zumindest redete sie es sich ein. Dennoch würde sie nicht darauf verzichten wollen.
Sie genoss das stille Glück. Es war keine Achterbahnfahrt in dem Sinne...Kein banaler Seitensprung mit unterkühltem Sex. Es war mehr, soviel mehr. Natürlich würde das niemand verstehen, dass ihr Worte mehr geben sollten, als eine geile Nummer auf dem Parkplatz.
Aber es war so. Nicht, dass sie das andere nicht auch schon erlebt hatte. Prüde war sie bestimmt nicht.
Vielleicht lag es daran, dass es ihr zu oberflächlich war. Fremder Körper, schneller Sex und man sah sich nie wieder. Nein, das war nicht ihre Welt. Mochten auch andere dafür leben, es genießen, für sie war es nicht erstrebenswert.
Niemand konnte ihr nachfühlen, wie gut es tat, sich in den Zeilen zu bewegen. Sie waren in der Lage, sie in Tagträume versinken zu lassen. Diese Schüchternheit...dieses sich annähern und zurückziehen. Diese langsam entfachende Glut in sich aufsteigen zu spüren. Es ließ einem so viel Platz für Illusionen und Gefühlen, für die man bei einem schnellen Date einfach keine Zeit hatte...
Man baute auf Wörtern auf...ließ sie wirken und fühlte in sich, was sie bewirken konnten.
Mal waren es Schauer, die sie über den Rücken laufen ließen, mal war es ein Kribbeln in der Bauchgegend. Manchmal hatte sie einen trockenen Mund und manchmal bekam sie unbändige Lust. Diese konnte den ganzen Tag anhalten und ließ sie erst zur Ruhe kommen, wenn sie etwas dagegen unternahm.
Je nach dem was er schrieb, konnte er Emotionen verschiedenster Art in ihr wecken.
Sehr selten lag Zärtlichkeit in seinen Worten, aber sie wußte, dass er nicht aus seiner Haut konnte.
Sie konnte zwischen den Zeilen lesen, besonders zwischen seinen. Es gab ein Verstehen ohne Worte.
Diese einzigartige, geheimnissvolle Verbindung war etwas, dass ihr  Leben kollossal bereicherte.
Es war einfach GEIL in *ihrem* Sinne!

M.Brandt

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (14.05.08)
Das ist sicher so, solange es auch noch andere "Verhältnisse" gibt, die ja nicht nur aus schnellem Sex bestehen müssen, oder? LG

 Martina meinte dazu am 14.05.08:
...ja....weißt du...das ist von Mensch zu Mensch einfach so verschieden...
Sie haben alle andere Ansprüche...was dem einen schon reicht- ist dem anderen viel zu wenig...Danke für deinen Klick, Armin :0) Lg Tina
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram