Wie ein Eisbär und eine Fee Freunde wurden

Märchen zum Thema Freundschaft

von  Secretgardener

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Lasse der kleine Eisbär hing mit seinen Tatzen im Eiswasser und schaute den wellenden Spiegelungen auf der Wasseroberfläche zu. „Erzähle mir doch noch einmal, wie Du hierher gekommen bist!“ Svaeja die Frühlingsfee, die gerade dabei war verzweifelt eine Blume zum Blühen zu bringen, antwortete gelangweilt „aber ich erzählte sie Dir doch schon so oft, hast Du nicht einmal genug davon?“ „Nein, ich höre Dir gerne zu, Du kannst so schön erzählen“ – „Nun gut, weil Du es bist:
Es war ein bis dahin ganz normaler Frühlingstag. Ich überlegte, welche Pflanzen ich als nächstes aus ihrem Winterschlaf erwecken sollte, als ich plötzlich einen Grashüpfer auf einem Stein liegen sah. Ein ungewöhnlicher Platz für einen Grashüpfer dachte ich bei mir und ging zu ihm. Erst bemerkte er mich nicht, doch dann vernahm er mein glockenhaftes Summen, das uns Feen umgibt, Du kennst es ja. Er schaute hoch und ich sah ihm seine Verwunderung und Unsicherheit an, aber ich sah auch, daß da noch mehr war. „Sag´ Grashüpfer, wer bist Du, und warum schaust Du so traurig aus?“ – „Ich bin Háleggur, Sohn von Ímaldur. Ich wollte euch nicht stören, ihr seid eine der Jahreszeiten-Feen, oder?“ – „Ja, oh!, verzeih´ mir, daß ich mich nicht vorstellte. Ich bin Svaeja Tharja Blíða Fagra-Rauðka, die Frühlingsfee, nenne mich einfach Svaeja! Aber Du störst mich doch nicht Háleggur, erzähle mir bitte, warum Du so traurig bist!“ – „Ach weißt Du, es gibt da jemanden, den ich sehr liebe, die wundervolle Glyðra. Ich kenne Sie nun seit drei Wochen, aber es fühlt sich an, als wäre es erst ein Grillenzirpen her, das ich Sie das erste Mal sah. Sie war auf einem Blatt und ruhte sich aus. Ich dachte zuerst es wäre nur eine Lichtreflektion, bis ich erkannte, daß es das wohl schönste Wesen ist, das ich je sah. Dann bemerkte auch Sie mich und wir sahen uns eine Ewigkeit nur an – ich glaube das war das erste Mal, das ich nichts sagen musste um den Anderen zu verstehen. Dann gingen wir aufeinander zu und wurden ganz schüchtern und haben uns für den nächsten Tag verabredet uns am Seeufer zu treffen - ich war in meinem gesamten Leben noch nie so aufgeregt; ich hatte so große Angst Sie könnte mich nicht mögen. Aber ich merkte am nächsten Tag, daß auch Sie sehr nervös war. Also packte ich all meinen Mut zusammen, als Sie mir sagte, daß Sie nicht wisse, ob ich Sie möge, und küßte Sie. Ich nahm Sie in die Arme, zog Sie an mich und küßte Sie bestimmt für Minuten; wäre mir nicht schwindlig geworden, küßte ich Sie bestimmt jetzt noch. Die nächsten Tage waren für mich schöner als ich es mir je erträumt hätte. Wir wichen uns nicht von der Seite und lagen meist einfach nur im Gras und hielten uns in den Armen.“
- „Aber Háleggur, das klingt doch wundervoll, was ist denn passiert, daß Du so bedrückt bist? Hat Sie denn vielleicht einen Anderen Freund gefunden?“ – „Nein, das würde Sie mir nie antun, das weiß ich. Es ist aber so, daß wir uns nun ein paar Tage nicht mehr sahen. Ich sah Sie zuletzt am Seestrand, wo ich Sie zum ersten Male küßte. Es war schon sehr spät und Sie musste nach Hause, also gab ich Ihr einen letzten Kuß und Sie flog davon.“ – „Sie „flog“? Aber Grashüpfer können doch nicht fliegen“ – „Da siehst Du es, da ist ja das Problem. Glyðra ist eine Libelle. Sie ist in Ihrer ganzen Art einfach anders als alle, die ich vorher kannte.“ – „Und Libellen und Grashüpfer dürfen nicht zusammen sein, ich kenne das Gesetz als Fee natürlich. Weißt Du denn, was mit Ihr passierte?“ – „Nein, das macht es ja noch schlimmer. Wüßte ich wo Sie ist, oder was mit Ihr geschah, ich würde mir ein Bein ausreißen Ihr zu helfen.“ – „Nun, zum Glück verfüge ich als Fee über besondere Fähigkeiten und werde Dir helfen Sie wiederzufinden.“ – „Aber…aber Svaeja, das ist doch verboten, Du würdest sehr viel Ärger bekommen. Ich möchte nicht noch jemanden ins Unglück stürzen“ – „Lieber Háleggur, mache Dir keine Sorgen um mich! Ich mag vielleicht klein und hilflos aussehen, aber ich habe schon so manchen aussichtslosen Kampf gewonnen. Sei morgen früh wieder hier! Ich werde herausfinden, was mit Glyðra passierte.“ – „Ich weiß nicht, wie ich Dir danken soll.“ – „Danke mir erst, wenn ihr wieder zusammen seid!“
Also flog ich überall hin und frug jeden den ich kannte und nutzte meine Fähigkeiten so gut ich konnte. Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich fand Sie nicht. Also ging ich zum König um ihn Bericht zu geben, was ich heute gemacht hätte, damit meine Abwesenheit nicht auffiel. Natürlich war er verärgert, da ich nicht viel erreicht hatte und ich musste versprechen mich die nächsten Tage mehr anzustrengen. Gerade als ich das Schloßtor passierte, hörte ich ein leises, aber schmerzliches Weinen; es kam aus dem Verließ. Vorsichtig flog ich hin um zu schauen wer dort so verzweifelt schluchzte. Es war wie ich gehofft, oder befürchtet hatte, es war Glyðra. Ich tarnte mich, damit mich keiner bemerkte und kniete vor das Gitter, das das Fenster im Verließ ersetzt. Ich sprach Sie an, doch Sie hörte mich nicht, so warf ich kleine Steinchen durch die Stäbe. Sie sah mich ungläubig an, so wie zuvor Háleggur. Ich erzählte Ihr alles, und daß er Sie immer noch über alle Maßen liebte und daß wir Sie befreien wollen. Und der Grashüpfer hatte wahrlich Recht, diese Libelle war eines der schönsten Geschöpfe die auch ich je gesehen habe, und auch eines der traurigsten.
Ich fasste einen Plan Sie zu befreien. Auf den König konnte ich nicht hoffen, er war sehr streng wenn es um seine Gesetze ging, zumal er sowieso sauer war auf mich. Ich wartete bis es dunkelste Nacht war, entledigte mich der Wachen mittels eines Schlafzaubers, wand meinen äußerst komplizierten Stumm-Zauber an, der alles in einem Umkreis von 10 Metern von mir geräuschlos macht und musste all meine Kraft nutzen um die Gitter zu zerbrechen. Ich musste mehrmals ansetzen, da der Palast des Königs aus Drachenschuppen besteht, es gelang mir erst beim fünften Male. Und dann musste ich Glyðra durch das enge Verließfenster ziehen. Du kannst Dir vorstellen wie schwer es ist aufpassen zu müssen, daß zarte Libellenflügel nicht brechen oder reißen, wenn man so geschwächt ist…  Ich schaffte es und wir flogen zur Wiese nahe der Stelle, an der ich frühs Háleggur treffen wollte; während des Fluges musste Glyðra mich stützen. Sie bedankte sich unermüdlich für Ihre Rettung bei mir, doch das war nichts im Vergleich dazu, als Sie Háleggur wieder sah. Sie umarmten und küßten sich, daß ich Angst hatte sie würden sich noch verletzen. Ich ermahnte sie zur Vorsicht, da die schlafenden Wachen sicher schon bemerkt worden wären, doch da nahm das Unheil schon seinen Lauf. Nicht wegen der Wachen fand man mich, nein. Der König sandte seine Spione aus die überprüfen sollten, ob ich meine Arbeit auch ja fleißig erledige. Es war natürlich ein gefundenes Fressen für sie mich nicht arbeitend und die flüchtige Libelle zu erwischen. Sie stürzten sich auf uns ich hatte Mühe die beiden Liebenden an den Händen zu nehmen und mit ihnen davon zu fliegen. Ich flog so schnell ich noch nie flog. Ich wusste erst auch gar nicht, wohin ich eigentlich flog, ich wollte nur den Leuten des Königs entfliehen. So flog ich ewiglich lange, zu einem Tal, welches mir unterwegs einfiel. Ich dachte mir, daß wir dort sicher wären. Doch der König schickte seine schnellsten Flieger nach uns, die Pfeil-Libellen, ausgerechnet Libellen dachte ich mir. Ach Lasse, Du kennst sie ja gar nicht. Pfeil-Libellen sind sehr kräftig und schmal und lang. Und sie haben ein glänzendes Violett, durch das man sie schon von Weitem erkennt und fürchten soll. Ich wusste, daß ich mich dieses Mal nicht rausreden könnte, auch eine Fee darf sich nicht alles erlauben musst Du wissen. Und ich war dem König eh ein Dorn im Auge. Ich war ihm nicht gehorsam genug, ich war ihm zu „verspielt und nicht ernst genug bei der Sache“ wie er es ausdrückte. Aber was sollte ich machen, ich soll die Natur wieder zum Leben erwecken, dafür muß man fröhlich sein und viel Freude verbreiten und lachen, und ich bin nun einmal so, wie ich bin.
Ich hörte aus der Ferne schon ihr Surren im Wind. Mir fiel ein sehr starker Zauber ein, der sehr viel Kraft brauchte, und ich hatte ihn zu allem Überfluß seit vielen Jahren nicht mehr angewendet. Also brauchte ich zwei Versuche bis er klappte. Die beiden untrennbaren Geschöpfe mussten sich dicht aneinander stellen und ich zauberte sie weg. Ich zauberte sie in ein fremdes, weit entferntes Königreich, in dem der König ebenfalls eine Libelle war und es auch eine Königin gab, die so liebevoll war, daß Sie vom ganzen Volke verehrt wurde. Dort war man nicht so streng und würde diese Liebe gutheißen, zumal ich mir sicher war, daß der König es nicht mit ansehen könne so eine wunderschöne kleine Libelle leiden zu sehen.
Doch für mich war die Sache damit natürlich nicht erledigt, im Gegenteil, für mich sollte der Ärger erst richtig beginnen. Ich kam ebenfalls ins Verließ, doch wurde es in der Zwischenzeit erneuert und derart verstärkt, daß selbst zwei meiner Sorte doch nicht ausbrechen konnten. Der König nahm mir meine Aufgabe den Frühling herbei zu rufen und verbannte mich an den Ort, an dem ich dies auch in der nächsten Zeit nicht schaffen könnte, eben in die Arktis, in der ich Dich traf. Doch meine Kräfte konnte er mir nicht nehmen. Und seitdem bin ich nun hier.“
Der kleine Eisbär lag auf seinem weichen weißen Bauch und hörte mit verschränkten Armen zu. Er schaute Sie an. „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich Dich hier sah; man konnte Dich ja schon aus großer Entfernung sehen. Deine Haare leuchteten so farbenfroh - dieses Grün und Rot, das so ineinander übergeht, und doch so abgegrenzt ist, daß man es nicht beschreiben kann. Deine Haare wehten im Winde und ich sah, daß Du zittertest. Ich ging zu Dir und konnte Deinen über und über mit Blätter überzogenen Körper sehen, Du sahst so schwach aus und hast so schlimm gefroren, doch als ich zu Dir kam, wurde es Dir wärmer.“ – „Ja, wir Feen, und besonders die Frühlingsfeen, wärmen uns nicht an der Sonne, sondern am Mitgefühl anderer, und Du warst mir immer viel Wärme.“ Sie sahen sich lächelnd an und brachen dann plötzlich zeitgleich in lautes Gelächter aus. Sie verstanden sich viel zu gut, als das sie viel sagen mussten um zu wissen, was der andere denkt oder fühlt.
Doch dieses Lachen, diese Fröhlichkeit war der Eishexe ein Dorn im Auge. Sie mochte es gar nicht, wenn es an ihrem Ort Frohsinn gab. Sie hörte das Lachen und flog augenblicklich darauf zu, schwang ihren Zauberstab und schickte einen Blitz zwischen Lasse und Svaeja, auf daß es nur so krachte und die beiden erschrocken zurück setzten. Sie hatten in diesen Augenblicken ganz vergessen, daß sie hinter ihnen her war. Wie sie oben auf dem Eisberg stand, ihre feuerroten, verwünschten Haare im Wind wehend, der einzige Farbstich den es in dieser Richtung gab, das konnte einem schon Angst machen. Svaeja aber stand wieder auf und stellte sich demonstrativ trotzig in ihre Richtung, als sie ihr rüber rief „Was soll das, warum kannst du immer nur Zwietracht und Unheil über alle bringen?“ – „Ich mag dich nicht, ich will dich hier nicht haben, ich kann dich hier nicht brauchen. Das hier ist ein kalter, einsamer Ort, doch du musst das alles kaputt machen, du zerstörst hier alles. Und darum muß ich dich von hier verjagen. Du kommst einfach hier her, obwohl Du hier so gar nicht reinpasst. Du störst die Ruhe hier, Du freundest Dich mit einem EISBÄREN an, Du respektierst mich nicht, respektierst meine Macht über diesen Ort nicht. Ich glaube, Du kennst noch nicht einmal meinen vollständigen Namen, und alle, die ihn nicht kennen werden von mir bestraft.“ – „Zuerst einmal sage ich dir wie schon so oft zuvor, daß ich nicht vorhatte hierher zu kommen. Ich wurde verbannt auf unbestimmte Zeit und versuche nun das Beste aus dieser Zeit zu machen, was für mich bedeutet, daß ich versuche dem Ort Leben zu geben und mich mit den Lebewesen anzufreunden. Und dann sage ich Dir noch etwas: Herkja Beiskja Margvís Grotta, so lautet dein Name.“ Die Eishexe war erstaunt, damit rechnete sie nicht. Doch um keine Schwäche zu zeigen schwang sie wieder ihren Zauberstab und schuf einen Eissturm, der die beiden weit weg trug. Svaeja konnte wenig dagegen tun, außer den Sturz abzuschwächen. Sie hatte zwar Kräfte, doch die waren zu schwach im Vergleich zur Eishexe und außerdem waren diese Kräfte nie für die Arktis bestimmt gewesen, sie funktionierten hier nicht so gut wie zuhause.
Die beiden landeten und versicherten sich, daß dem anderen nichts passiert ist, dann fingen sie an über das Erlebte zu reden. „Ich kann sie nicht leiden“ fluchte Lasse, „immer ärgert sie einen nur. Nie tut sie etwas Gutes, oder hilft einem. Ich wünschte sie wäre nie erschaffen worden.“ – „Lasse“ sagte Svaeja mitfühlend, „sag´ so etwas bitte nicht! Ich glaube nicht, daß sie nur Böses tut, und ich glaube auch, daß sie eine gute Seite hat. Ihr, die ihr nur diesen Ort kennt und nur Kälte erlebt habt, könnt schwerer an das Gute glauben. Ich aber habe schon so viele Geschöpfe kennen gelernt, ich weiß, daß wirklich jeder auch eine freundliche Seite hat. Du weißt nicht, warum sie so ist, wie sie so geworden ist. Versuche bitte einmal etwas Gutes an ihr zu entdecken, tu es bitte mir zuliebe. Du weißt, ich mag es nicht, wenn jemand negative Gefühle hat, das schmerzt mich, ich werde schwach davon. Als ich Dich das erste Mal sah, hatte ich auch etwas Angst. Für eine Elfe ist selbst ein kleiner Eisbär schon ziemlich groß und fürchterlich erschreckend. Aber ich sah das Gute in Dir, ich konnte in Dein Herz schauen, ich sah all die Wärme, die nur raus wollte, und so habe ich Dich von Anfang an gemocht.“ – „Ja, Du hast natürlich Recht. Es tut mir leid, wenn ich so gemein war. Ich kann nicht so sein wie Du, ich möchte auch gerne Dinge wieder zum Leben erwecken können, ich möchte Freude verbreiten, ich möchte Glück ausstrahlen. Aber ich bin so anders als Du.“ – „Nein Lasse, so anders bist Du doch gar nicht, auch Du kannst Glück ausstrahlen. Wenn Du bei mir bist, bin ich fröhlich. Aber jetzt erzähle mir doch noch einmal, wie Du als Baby herumgetobt bist zwischen den Eisbergen und immer wieder ins Wasser gefallen bist und nicht einmal einen kleinen Fisch fangen konntest, Du weißt, ich höre diese Geschichten so gerne“.
Und so erzählten sie sich gegenseitig stundenlang Geschichten aus ihrer Kindheit, Geschichten aus ihrer Heimat. Sie erkannten, daß ihre Orte sich zwar unterschieden, aber auch viele Gemeinsamkeiten hatten - sie lernten sich über die Wochen immer besser kennen. Wunderten sich oft über seltsame Gebräuche und Namen und Wesen, die es in der anderen Welt nicht gab. Es gab immer etwas Neues zu entdecken in ihren Erzählungen.
Dann eines Tages erwachten sie und blinzelten gerade noch die Sonne an, als sie merkten, daß die Eishexe nicht weit entfernt stand und nur darauf wartete, daß sie erwachten. „Herkja!“ rief Svaeja. Lasse warf geschwind ein Eisstück in Richtung der Hexe, „Schnell Svaeja, flieg´ weg!“ Die Hexe schwang wieder ihren Zauberstab und schleuderte einen Blitz hervor. Doch der Blitz traf das Eisstück und wurde davon zurückgeworfen zur Hexe. Sie wurde in das Bein getroffen und fiel schmerzverzerrt zu Boden. Ein weiterer Schmerzensschrei als sie auf den Eisberg aufschlug. „Komm´ Svaeja, das ist unsere Chance, wir verschwinden und sie wird uns nie wieder etwas antun.“ – „Nein Lasse! Ich werde sie hier nicht verletzt zurücklassen. Ich bin nicht so, und das weißt Du.“ Sie ging zur Eishexe und ließ sich auch vom drohenden Blick nicht zurückschrecken. Sie half Herkja sich wieder hinzusetzen und schaute sich das Bein an. „Gebrochen, das müssen wir schienen“ sprach sie, nahm den Zauberstab der Hexe, die Angst bekam sie würde ihr damit etwas antun. Doch sie nahm den Stab, richtete ihn aufs Wasser und schuf einen Eisstab, den sie mit weiterem Wasser an das Bein der Hexe klebte. Diese wiederum wusste nicht, was sie davon halten sollte, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.
Lasse und Svaeja nahmen die angeschlagene Eishexe mit in die Eishöhle und pflegten sie, bis sie wieder gesund war. Sie sah mit an, wie die beiden ihre Spiele spielten, herumalberten und einfach fröhlich waren. Sie spielten natürlich auch mit Herkja, aber diese spielte nur selten und widerwillig mit. Als es wieder Zeit wurde für die Hexe zu gehen sprach sie zu den beiden „Svaeja, Lasse, ihr habt mir geholfen, als ich am verletzlichsten war, ihr hättet mich ebenso gut liegen lassen können. Doch ihr nahmt mich, euren Feind, mit zu euch nach Hause und habt mich wieder gesund gepflegt, obwohl ich euch jederzeit hätte angreifen können, das war sehr mutig von euch. Ich habe jetzt erkannt, was Wärme bedeutet, und dafür danke ich Dir sehr Svaeja. Aber ich muß Dir auch sagen, daß ich niemals so sein kann wie Du.
Schau, dieser Ort ist kalt, und das ist wichtig für die Welt, also muß auch ich kalt sein. Würde ich mich erwärmen, so würde auch dieser Ort schmelzen. Ich hoffe also, Du verstehst, wenn ich niemals so herzensfroh werde wie Du, Svaeja, oder so verspielt wie Du, Lasse. Deine fröhliche, naive Art hat mich oft zum Lachen gebracht, auch, wenn man es äußerlich nicht sah. Aber als Zeichen meines ehrlichen Danks möchte ich Dir diese Kristallkugel geben. Sie hat die Macht Dich wieder in Deine Welt zu bringen. Doch sei vorsichtig! Sie kann das nur einmal – wenn sie erst einmal zerbrochen ist, ist der Zauber freigesetzt und wird Dich nach Hause bringen. Also überlege gut, wann Du ihn benutzt!“
Und so gingen sie wieder ihrer Wege. Svaeja und Lasse wurden seitdem oft zusammen gesehen, und die Eishexe machte einen Bogen um sie; und falls sie sich doch einmal näher trafen, lächelten sie sich gegenseitig an und winkten sich zu. Und wer weiß, wann Svaeja wieder nach Hause zurückkehrte.
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Anmerkung von Secretgardener:

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Für Lizzy geschrieben.
Der Titel könnte sich noch ändern.

 naseweiß & mondgebräunt[/size]
- dort auch mit Bilder von Lasse und Co.

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Kommentare zu diesem Text


 Unbegabt (28.06.08)
Ja, also nach meheren Ansätzen kommentiere ich jetzt mal dieses (wirklich sehr sehr schöne) Märchen.
und an alle die das hier nicht lesen mögen, weils ja ach so lang ist,
ES LOHNT SICH!

Ich finde es sehr süß, Lasse mag ich besonders. :)))
So ein knuffiger Eisbär.

Das Ende st schön, so wie es sich in einem Märchen gehört.

Ach, mir gefällts wirklich wunderprächtig..
Liebste Grüße,
eine entzückte Nele :))

 Secretgardener meinte dazu am 28.06.08:
Oh, das freut mich aber sehr hier.
Knuffig und süß, so sollte es sein, finde ich schön, wenn es dann auch so rüberkommt.
Ja, das Ende kam mir dann plötzlich so in den Sinn, wie eigentlich alles. Bis auf die Vorgaben vom Lasse-Photo schrieb ich alles so, wie es mir gerade einfiel; mit kleineren Ablenkungspausen innerhalb von ein paar Stunden, musste dann nur kleinere Änderungen vornehmen.

Vielen lieben Dank für das Lob und die Empfehlungen,
Angelo.
clownfrancesco† (59)
(11.07.08)
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 Secretgardener antwortete darauf am 11.07.08:
Danke für Dein Lob.
=)

Liebe Grüße, Angelo.
Evelyn (20)
(14.07.08)
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 Secretgardener schrieb daraufhin am 14.07.08:
Doch, es sollte schon recht kindergeschichtenmäßig rüberkommen. Ob es immer eine Moral haben muß, hmm, schaden tut es sicherlich nicht.
Zeitfehler hatte ich befürchtet bei der Länge und da ich es am Stück schrieb, recht fließend. Dieses "wo" finde ich im Schwäbischen auch übel. Ich hatte zwar etwas bemerkt an der Stelle, aber jetzt weiß ich, was genau es war. ;) Die Wortwiederholungen sind bis auf max. 1 Stelle alle gewollt.
Fee, nicht Elfe, da ist Sie recht eigen, wie Ihr reales Vorbild. ^^

Danke für das Lob, und viele Grüße.
Fabiwesen (18)
(05.09.08)
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 Secretgardener äußerte darauf am 05.09.08:
Hej,
vielen Dank für das Kompliment, wo Du doch Märchen sonst nicht magst. Es gibt aber auch viele gute, "Rikki Tikki Tavi" z. Bsp., oder die von Oscar Wilde.
Die Namen sind isländisch, extra rausgesucht - bis auf Svaeja und Tharja, die sind dänisch. Aber alle Namen haben eine Bedeutung, sind nicht nur nach Klang gewählt. Wie man die ausspricht weiß ich auch nicht genau, bis auf die dänischen. Es wurde mir aber gesagt, wie ich das machen soll mit dem Aussprechen, also so halb geht´s bei mir.
Viele Grüße zurück,
Angelo.
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