EINTRAG INS TAGEBUCH DER ANGELIK SOUTIANS

Tagebuch zum Thema Leben/Tod

von  Isabell.Joyeux

Liebes Tagebuch …….

Ich halte diese Situation nicht mehr aus. So kann es doch nicht weiter gehen?
Es sollte doch ein Neubeginn sein in meinem Leben, aber es hat alles zerstört.

Lange und oft hatte ich in einem Chat  mit einem User gechattet, DER mir das Gefühl gab verstanden zu werden und nicht allein zu sein. Ich habe IHM vertraut.
Immer diese Angst vor Nähe und  nicht verstanden zu werden, verlor ich  mit der Zeit.

Sollte es doch einen Gott geben? Einen Neuanfang in meinem Leben?
Ich wünschte es mir so sehr, mit der Zeit verlor ich die Angst und als ER sich mit mir treffen wollte, hatte ich keine Bedenken.
Es störte IHN nicht, dass ich allein war und niemanden hier kannte.
Im Gegenteil, ER meinte, dann wäre dies doch ein guter Start nette Menschen kennen zu lernen und zu vertrauen.

Ich freute mich auf den Tag des Treffens. Kennt ihr dieses Gefühl perfekt aussehen zu wollen? Ich ging zum ersten Mal seit Jahren zum Frisör … Haare waschen, schneiden, fönen…. Augenbraun zupfen.
Nach endlosen durchsuchen meines Kleiderschrankes, musste ich feststellen, dass ich keine Sachen mehr hatte, die mir passten. In den letzten Monaten hatte ich  zuviel abgenommen, so dass alles an mir herunter hing wie ein Sack. Also überwand ich mich gleich ganz früh morgens, in ein Einkaufscenter zu fahren. Wie ich es mir erhoffte, waren in dieser morgendlichen Zeit kaum Menschen hier, sodass ich keine Panikattacken bekam.

Mein Spiegelbild kam mir fremd vor, konnte ich wirklich so gut aussehen?
Ein neues wunderbares Gefühl, was mich die Zeit vergessen ließ.
Ich fuhr etwas verspätet zum Treffpunkt des Abends.
Als ich dort ankam, war ER bereits dort. ER sah so aus wie er sich beschrieben hatte.
Wir gingen am Elbstrand spazieren, redeten und lachen. Ich fühlte mich sehr wohl in seiner Nähe. Der Abend wurde zur Nacht. Und wir saßen am Strand und redeten.

Doch dann kam der Bruch. ER wurde zudringlich und überhörte mit Absicht das NEIN, welches ich bereits schrie. Ich wollte gehen und riss mich los, lief in Richtung der Bäume um mich zu verstecken.
ER kam mir hinterher und packte mich am Arm, warf mich zu Boden und ….

„Angelik du kleiner dreckige Schlampe, du willst es doch auch, niemand kann dich
hier hören…“.

Wie und wann ich in meine Wohnung kam weis ich nicht mehr.
Ich will diesen Abend nur vergessen. Duschen …. Schreien …. Weinen.
Nicht mehr Leben. Ich suchte alle Tabletten zusammen die ich fand und spülte sie mit einer Flasche Wein herunter. Ich wollte den nächsten Tag nicht mehr erleben.
Aber es kam anders, als ich es wollte. Ich wachte man nächsten Morgen wieder auf.

Ich halte diese Situation nicht mehr aus. So kann es doch nicht weiter gehen?
Es sollte doch ein Neubeginn sein in meinem Leben, aber es hat alles zerstört.

                                                K.I.

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Kommentare zu diesem Text

Melancholic. (31)
(22.08.08)
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