Erkundungen

Kurzprosa zum Thema Existenz

von  DanceWith1Life

Die Kinder und das Selbst.

Wie Sie hoffentlich im Intro bemerkt haben, versuche ich mich mit groben Umrissen einem Thema zu nähern, das nicht nur sehr knifflig, sondern auch voller versteckter Fallen ist.
Allein die Bezeichnung Selbstbetrug, darüber könnte man mehr Bücher schreiben als es Papier auf diesem Planeten gibt, falls das nicht schon längst passiert, und meine so schludrig hingeworfene Formulierung " das ist mehr als Selbstbetrug" sollte Sie eigentlich alarmieren, denn was soll es denn mehr geben als Selbstbetrug.
Und das von beiden Seiten aus betrachtet.
Die eine Seite, also das Selbst, das schon Sokrates für erwähnenswert hielt, in seinem oft zitierten Satz, Erkenne das/dein/Dich Selbst, Sie sehen, schon der Sprachgebrauch stößt hier an Ungereimtheiten.
Man weiß dann also manchmal gar nicht, was dieses Selbst jetzt eigentlich sein soll, dieses Bild von mir, das ich mir aufgebaut habe, und immer und immer wieder korrigieren muss. Oder etwas das ich bin, ohne davon zu wissen, oder gar dieses Etwas, das nur die anderen sehen, das ich versuche zu erahnen und manchmal sogar zu beeinflussen oder zu verteidigen.
Und wenn Bücher schreiben, warum dann nicht über das bisschen, das ich nicht betrüge, in meinem Leben.
Wie ich mir z.B. zu Ehren des Lebens vornahm, mein Kind nicht zu schlagen, wie ich das mit aller Kraft so grade mal hingekriegt habe und verflucht froh darüber bin, weil dieses Kind mich nämlich jetzt so forsch vertraut anschaut, wie das sonst nicht möglich wäre.
Warum zu Ehren des Lebens, das ist die einzige Möglichkeit, das zu schaffen, denn zu Ehren dieses Kindes kann man mitunter vergessen, Leute die "selbst " Kinder haben, wissen was ich meine.
Dieses zu Ehren des Lebens gilt aber jetzt in der selben Unnachahmlichkeit für das Selbst, nicht wahr.
Die beiden scheinen zusammen zu gehören.
Werden trotzdem von keinem Finanzamt erfasst, sind in keinem Steuerbescheid erwähnt, von keinem Personalausweis beglaubigt, und so wahnsinnig nicht "versichert", dass man sich fragen muss, was wir hier eigentlich tun.

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Kommentare zu diesem Text


 Momo (05.08.08)
Du schreibst hier über etwas, das mich auch schon immer sehr beschäftigt hat.

"Man weiß dann also manchmal gar nicht, was dieses Selbst jetzt eigentlich sein soll …."
Der Psychoanalytiker C.G. Jung, dem m.E. ein größerer Stellenwert in der Erforschung der Psyche zukommt als Freud, differenzierte zwischen Selbst und Ich, Ich als Persönlichkeit (Maske) und das Selbst als den göttlichen Wesenskern, den wahren Menschen, der gefunden werden will, wie bei der Suche in einem Bergstollen nach dem Gold. Beide sind aber keinesfalls identisch und werden es nie sein.

Er schreibt, Zitat: "Der natürliche Mensch ist kein Selbst, sondern Massenpartikel und Masse, ein Kollektivum bis zu dem Grade, daß er seines Ich nicht einmal sicher ist. Darum bedarf er schon seit uralten Zeiten der Wandlungsmysterien, die ihn zu "etwas" machen und damit der tierähnlichen Kollektivpsyche, die ein bloßes Vielerlei ist, entreißen."

Das Leben, das Selbst und das Kind gehören wohl zusammen, das macht auch dein Text deutlich, das Selbst und das Kind insofern, dass man, wenn man als erwachsener reifer Mensch wieder das unschuldige Kind in sich findet, auch sich „Selbst“ gefunden hat.

Deine „wahnsinnige Nichtversicherung“ lässt mich schmunzeln. Sie sind nicht nur nicht versichert, sondern im Allgemeinen auch kein Thema.

Liebe Grüße in deinen Abend
Momo
Sappho (48)
(11.08.08)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 11.08.08:
schallendes Gelächter in seltsamer Tonlage schräg zum Kommentar, Danke für diese wirklich bemerkenswerte Stellungnahme.-) harhar...
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