13. Juni: Von steinharter tostada, ranziger Butter und winzig kleinen Zimmern

Tagebuch

von  Raggiodisole

Von Ligonde nach Casanova

Der Spanier ist früh raus, aber so leise, dass ich ihn nicht gehört hätte, wenn ich nicht auf die Toilette gemusst hätte. Wir vier bleiben noch ein wenig in unseren warmen Schlafsäcken – die Nächte sind eigentlich empfindlich kalt um diese Jahreszeit – und dann stärken wir uns mit Kaffee und ziehen los. In Airexe gehen wir in die Bar und frühstücken. Also wir fangen mal an, aber als ich in die steinharte tostada beiße und feststelle, dass die Butter, die ich draufgeschmiert habe ranzig ist, hab ich schon gegessen. Wenigstens der caffè con leche schmeckt und entschädigt ein wenig.
In Palas de Rei machen wir Pause, ergänzen unsere Vorräte und frühstücken dann erst mal richtig. Casanova, ein weiteres Kuhdorf ist unser heutiges Etappenziel. Die Herberge ist neu und ganz nett, nur die Zimmer sind etwas sehr klein, aber wer weiß. Vielleicht bleiben wir ja heute auch wieder nur zu viert oder fünft, dann ist das sicher kein Problem.
Als Ingrid und Uwe eintreffen wird erst mal Kaffee getrunken und relaxt, bevor wir uns Gedanken über das Abendessen machen.
Inzwischen sind auch noch zwei Spanier eingetroffen und ich schnappe bei ihrem Gespräch mit der Hospitalera auf, dass es ein neues Restaurant ca. 2 km entfernt gibt, das für die Pilger einen Abholservice anbietet.
Lukas ist immer sehr hungrig und hat gern wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag und so schließen wir uns den Männern an.
Morgen geht es bis Ribadiso, wieder eine längere Etappe als die der letzten Tage und wir wollen früher raus als sonst. Ab Mittag ist es schon ordentlich heiß, aber immer noch besser als Regen.

En qualquier lugar que estès,
haz lo que puedas con lo que tengas.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram