15. Juni: Un dia bajo la lluvia

Tagebuch

von  Raggiodisole

Von Ribadiso da Baixo nach Santa Irene

Der Morgen begann mit Schlechtwetter, ich zieh mir trotzdem die kurze Hose an und hoffe … vergebens. Nach ca. einem Kilometer beginnt es zu regnen und wird kalt und ungemütlich. Ich zieh mich mitten auf dem Weg um, lange Hose und Regenjacke werden angezogen und la mochila mit dem Regenschutz versehen.
Die Luftfeuchtigkeit beträgt mindestens 145 % und ich komme kaum voran.
Lukas zieht weg und wartet in Arzua auf mich, wo wir uns einen caffé con leche und ein croissant gönnen. Dann geht es mir etwas besser, wahrscheinlich auch deshalb, weil sich das Wetter zwischenzeitlich etwas gebessert hat.
Sohnemann legt ein Wahnsinnstempo vor, bei dem ich nicht mithalten kann. Aber er kennt das Tagesziel und wir werden uns sicher nicht verlieren.
Irgendwo unterwegs wartet er auf mich und wir essen bocadillos de jamon, um unseren Magen ein wenig zu beruhigen.
Immer wieder regnet es für eine Zeit und ich probiere den neuen Plastikponcho aus, den ich mir in einem der Dörfer gekauft habe. Gar nicht so übel, das Teil. Es lässt sich bequem anziehen und ich bekomme es auch ohne fremde Hilfe über den Rucksack. Was aber das allerbeste ist, ich brauch keine Regenjacke und komm nicht mehr so ins Schwitzen. Hoffentlich hält das Teil bis Santiago.
Endlich erreichen wir Santa Irene. Die Herberge liegt direkt an einer viel befahrenen Straße, die mitten durch die Pampas führt. Bis zum Ort ist es ca. ein Kilometer und nach Pedrouzo sind es zwei. Wäre ja noch zu machen, aber wir haben mit Ingrid und Uwe ausgemacht, dass wir in Santa Irene bleiben.
Im Sechsbettzimmer reservieren wir gleich für die beiden mit, aber der Andrang ist noch nicht so groß.
In der Küche finden wir einen Topf und Uwe spendiert Kaffee. Dann wird geduscht und gerastet. Inzwischen kommen auch andere Pilger in die Herberge und wir bekommen noch einen Amerikaner und einen italienischen Biker ins Zimmer.
Eigentlich wollten wir ja zum Abendessen zu Fuß nach Pedrouzo gehen, aber der Regen hat einfach nicht aufgehört und so haben wir uns mit Ingrid und Uwe ein Taxi geteilt. Einige der anderen Pilger haben es uns gleich gemacht.
In der Bar, wo wir auch schon im Vorjahr waren, bekommen wir ein ausgezeichnetes Menü und gönnen uns auch noch was Süßes zum Abschluss.
Dann geht es zurück nach Santa Irene. Es regnet immer noch.

Los que dicen que es imposible,
no debiran molestar a los
que lo hacen posible.

Diejenigen, die sagen es ist unmöglich,
sollten diejenigen nicht stören,
die es möglich machen.

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (24.09.08)
Hola, Raggiodisole,
dieser Tagebucheintrag vermittelt recht anschaulich den harten
Alltag der Pilger.Suerte a camino ( oder so ähnlich)
Hasta luego Jorge

 Raggiodisole meinte dazu am 26.09.08:
Hola Jorge y gracias per el comentario tuyo ...
ja, das Pilgerdasein ist zeitweise schon sehr anstrengend ... aber ich kann sagen, dass auf beiden caminos das Positive überwogen hat ... nichts kann die vielen wunderbaren Begegnungen und Erfahrungen schmälern ... und ist es auch noch so strapaziös und anstrengend... ich geh wieder auf den Weg...

ultreya y siempre buen camino

Regina
Belisama (47)
(20.02.09)
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 Raggiodisole antwortete darauf am 20.02.09:
Hola Xana y gracias por las palabras tuyas ...
ich denke, jeder Pilger kennt die Worte von Antonio Machado ...

Caminante, son tus huellas
el camino y nada más;
caminante, no hay camino,
se hace camino al andar.

Al andar se hace camino
y al volver la vista atrás
se ve la senda que nunca
se ha de volver a pisar.
.............
Golpe a golpe, verso a verso.
(Antonio Machado)

Ultreia y siempre buen camino

Regina
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