Aphorismen, Gedanken, Kurzgedichte (1990-2008) – Teil acht

Aphorismus

von  JoBo72

71. Man kann Gott nicht beweisen. Nicht einmal mit Wundertaten. Hätte ein Atheist Jesus über das Wasser laufen sehen, hätte er wohl gesagt. „Das soll Gottes Sohn sein? Ein Nichtschwimmer?“

72. Die Welt ändert sich, wenn sich die Politik der USA ändert. Die Politik der USA ändert sich, wenn die Welt aufhört, Coca-Cola zu trinken. (vgl. Aphorismus Nr. 40)

73. Hätte Mielke den Menschen befohlen: „Schreibt eure Stasi-Akten selbst und erzählt vor allem, was besonders peinlich für euch werden kann!“, hätte das wohl nicht funktioniert. Heute geht das problemlos. Im Internet. Man nennt es „social community“.

74. Beim Businessnetzwerk XING muss man Kontaktaufnahmen begründen. Im StudiVz muss man Kontaktaufnahmen nicht begründen, aber ankündigen und sich bestätigen lassen. Kleine Kinder schließen Kontakte – ohne Ankündigung und Begründung. Und ohne auf Bestätigung zu warten.

75. Wenn der Mensch – wie Augustinus behauptet – zwischen Tier und Engel steht, dann gibt es für den Umgang mit ihm zwei Möglichkeiten: Entweder, man zeigt ihm, wie nah er dem Tier ist oder wie nah er dem Engel sein könnte.

76. Die tiefe Bedeutung der Heiligen liegt darin, dass mit dem lebendigen Glauben der Toten der tote Glaube der Lebenden erneuert wird.

77. Im Augenblick ist das Vergangene nicht mehr und das Künftige noch nicht. Im Augenblick ist das Ewige gegenwärtig.

78. Männer sind verunsichert, wenn Frauen sie verunsichern. Frauen sind nicht verunsichert, wenn Männer sie verunsichern, sondern wenn Männer verunsichert sind.

79. Mülltrennung rettet nicht die Welt, Mülltrennung rettet die gute Beziehung zum Hausmeister.

80. „Was habe ich davon?“ darf niemals die Gegenfrage auf die Gretchenfrage sein. Der Glaube an Gott ist entweder innere Notwendigkeit oder sich äußernde Torheit, in keinem Fall aber nützlich oder unnütz.

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Kommentare zu diesem Text

Mahina (70)
(16.10.08)
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Graeculus (69)
(14.06.14)
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