Android Golem

Gedicht zum Thema Entfremdung

von  RainerMScholz

Das Grauen
in der Nacht
der reitenden Leichen
besiegelt
den Bund der
Maschinenköpfe.
An den Fließbändern
herrscht
der Dehumanisator.
Entfleischte Skelette
tanzen durch
die Skalpellfleischwölfe,
die den Thrash
des Post-Industrialismus
weiß intonieren.
Technisierte Hirne aus
grauem Tod,
karnivore Antimaterie
einer Stahlbakterienlegierung
der Tiefseekälte,
körperfressende Solarspinnen
der Halbwertszeitdreifaltigkeit.
Die Vernichtung
ist programmiert
in seelenlosen Systemen
grauer und blauer
und grüner Geldwertpapiere,
in Zahlen
manifestiert,
oktroyiert
von
den Päpsten der Glaspaläste.
Paroxysmus
der Katharsis
des Endtraumkrieges.
Verlust
der Magie der Seele
eines
Menschen in
Insektenwelt.
Erst kommt das Fressen...

Blaue funkensprühende
Automation.
Stacheldraht
kehrt
sein nächtliches
Trommelfeuergesicht
dem Monstrum
der Im-Innern-Maschine zu.
Stahlgewitter
beharken die Bunker der Überlebenden.
Agent Orange
vor dem Einschlafen.
Um die
Alpträume
zu paralysieren.
Im Zentrum der Stadt
kreischt die Maschine:
Eisen und Krankheit und Irrsinn;
im Innern der Stadt
reißen die Schrauben und Nägel
Krater in wächserne
Ehemalsgesichter,
frisst der Anthrazitmagnet
Öl und Fleisch und Blut.
Die mächtigste Revolution der Welt
frisst ihre Kinder auf.
Und ein Irrtum
löscht den anderen aus.


© Rainer M. Scholz

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram