Der Waldgeruch von fern

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  DanceWith1Life

Erst reibt es Kräuter, trocknet meine Hände ,
dann greift die Melodie, treibt Reime durch das hohe Gras.
Der Waldgeruch von fern, das Lied das ich vergaß,
der Duft vom letzten Jahr, der Schlussakkord spricht Bände.

Das Kinderlachen eilt ihm nach, hellwache Augen im Gebüsch,
ein Kobold trinkt vom Kelch, rau furcht sein Bass, rau seine Hände.
Hell trabend trommelt Reh, dem schüttern Waldrand,
unbeweglich tarnend des Hungers Fährtensuche im Gelände.

Wie Raubtiergang um einen Dreiklang, vermindert
es den ausgehauchten Ton, mehr von sich nehmend 
als seitwärts weggeduckt, weit mehr als ausgewichen
viel singender als lautlos still.
Wie Wolkenschatten fliehend, windgeprüft und einvernehmend
im hohen Wellengang der Gräser, so scheu und still.

Ein Flügel streift längs zur gedachten Bahn des Blicks.
Wie Eingriff, Innehalten, ein Riff aus Achtsamkeit, gezupft
und ohne den geringsten Blick zurück, schon abgetaucht
bewegt sich selbst die ganze Szene und drängt zum Eingang hin
und findet nichts als Folgenschwere, Gewichte im Genick,
als wäre festgezurrt jedwedes Sehnen, zum Allerweltstagsinn.

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