Zwielicht

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Zweilichtern, Schattierung,
fein bläulich zum Morgen,
verschleichendes Weichen,

Konturen weichzeichnen,
anheimelnd, unheimelnd
zum Umschlag ins Dunkel;

die Stunde, die wispert,
wie flüsternd zerbildert,
Geräusche verkleidet

und Farbtupfen wildert,
verschiebt uns ganz sacht,
hin zum Tag und zur Nacht.

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Kommentare zu diesem Text


 Ingmar (02.12.08)
die 'pointe', das 'ich mag das', fällt meines erachtens stark ab.

 Isaban meinte dazu am 02.12.08:
Da gebe ich dir voll und ganz recht. Man sollte seinen Text eben nicht verbiegen, um ihn an ein Projekt anzupassen und Bedingungen zu erfüllen, von denen man nicht wirklich überzeugt ist, nicht einmal, wenn man ihn für dieses Projekt geschrieben hat. Ich nehme den Satz raus.
LudwigJanssen (54) antwortete darauf am 02.12.08:
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 Isaban schrieb daraufhin am 02.12.08:
Ludwig, ich habe keine Lust, meinem Text einen Vers anzutun, der weder von der Metrik, noch vom Inhalt her wirklich hineingehört, nur um krampfhaft deine Vorgabe zu erfüllen. Nö.
Stell dir vor, ich mag das Wort, Klang, Bild und Begriff wirklich - und zwar zu sehr, um den Text, den ich dazu geschrieben habe aus Anpassungsgründen zu verhunzen.
Ich will zu dem stehen können, was ich schreibe. Und der letzte von dir gewünschte Vers ist und bleibt nun mal überflüssig und ein Störfaktor. Nee, dann bleibe ich lieber draußen.
Dein Projekt wird auch ohne mein Zutun ausreichend Zulauf haben.

 AZU20 (02.12.08)
Zwielicht- sehr schön mit Worten gemalt. Die letzte Zeile scheint auch mir entbehrlich. LG

 Isaban äußerte darauf am 02.12.08:
Und mir erst!

Danke schön, Armin
und liebe Grüße,
Sabine
scalidoro (58)
(02.12.08)
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 Isaban ergänzte dazu am 02.12.08:
Genau das mag ich ja, lieber Scal. Dass es nicht so glatt, nicht so seidig, nicht so verromantelt ist, dass es genau so zwiespältig ist, wie sein Klang, wie seine Bedeutung, wie die Bilder, die entstehen, nicht einfach nur schwarz oder weiß oder romantikrosarot, nein, Schattierungen, Nuancen, Ambivalenz, wechselnde Vokalklangbilder passend zu den wechselnden Beschreibungen, ein wenig anheimelnd, ein wenig unheimlich, gerade so, dass Spannung drin ist, dass man sich nie zu gewiss sein kann, dass es nicht langweilig wird, Leben zwischen den festen Regeln, zwischen verwischten Konturen. Graulicht, Zwischen-Licht, hell/dunkel wie die blaue Stunde beim Wechsel vom Tag zur Nacht und umgekehrt. Der Zwischenschritt. Wie diese winzige metrische Verschiebung im ersten und im letzten Vers, ein Kreis, der gleichzeitig Übergang ist, der den Leser kaum merklich innerhalb des Rahmens verschiebt. Das ist keine Eckigkeit, das ist das, was das Zwielicht mit uns macht. Verschieben. Eine kleine Verschiebung in der tragenden Melodie. Ein Text, der mehr als nur einen einen Weg des Erfühlens anbietet. So ist er zumindest gedacht.
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