9. ...was er verdient. [9]

Schundroman zum Thema Frust

von  DIE7

„Hera Frodin.“
„Thomas Unglaub mein Name, Journalist.“
„Ah, Sie sind das. Sie bräucht ich morgen als Zeugen hier, zur Vernehmung, bitte. Zwischen zehn und elf Uhr im Präsidium. Ich hol sie im Eingangsbereich ab.“

Sie drückte den roten Hörer. Marn stand vor ihr wie ein trotziges Kind. Das Telefon knackte in ihrer Hand.
„‚Ich bin der Depp vom Dienst.’? Bei einem Journalisten!“
Er verschränkte die Arme und kehrte seine physische Größe raus.
„Bist du bescheuert, mir zu sagen, du ermittelst was, und eigentlich gehst du ne Runde pennen? Ich sitz hier und schlag mir die ganze Nacht um die Ohren, weil ich denk, du brauchst mich vielleicht noch, erreich dich nicht, mach mir Sorgen wie nur was...“
„Du bist ein erwachsener Mensch. Bist du nicht in der Lage, was eigenverantwortlich zu entscheiden?“
„Das ist doch was völlig anderes!“
Hera nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch und zerknüllte es genüsslich, während sie seine Augen zerbiss.
„Pass auf. Sorry. So. Ich gehe jetzt wieder. Okay? In die Pathologie. Okay?“
„Hirnstrøm ist aus dem Urlaub zurück, glaub ich.“
„Ist mir ziemlich egal, wer das genau macht, solang es schnell geht. Und lass deinen Frust gefälligst nicht am Telefon aus. Bei einem Journalisten! Mensch!“

Sie ging, bevor er wieder anfangen konnte, und steckte sich noch im Korridor die letzte ihrer Boulevards an. Der Rauch fraß sich zornig in ihr rotblondes Haar.

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