Die kleine Lady

Kurzgeschichte zum Thema Entscheidung

von  Butterblume

Die kleine Lady ist 7 Jahre alt. Sie mag es nicht. Sie mag es nicht, sich für etwas entscheiden zu müssen. Entweder will sie alles. Oder sie will nichts.
Auch heute steht ihr geliebter Daddy vor ihr. Er fragt sie: „Was möchtest du lieber, heiße Milch oder Kakao?“
„Ich will Eis“, sagt sie mit voller Überzeugung. Es ist Winter. Es ist kalt. Eigentlich friert sie auch. Sie hasst die Kälte. Aber jetzt will sie Eis! Und dann sofort in den See springen. Und natürlich in der Sonne liegen. Im Sommer ist ihr das nicht wichtig. Da kann sie das ja die ganze Zeit.
Sie will es im Winter.
Dann wenn es nicht geht.
Und außerdem, wenn sie sich für Kakao entscheiden sollten. Er könnte ja zu süß sein. Oder zu kalt. Wem schmeckt denn bitte schön kalter Kakao. Und sie weiß, nach der Hälfte will sie nur noch heiße Milch. Wenn sie der Süße überdrüssig wird. Dann will sie den  Kakao durchs ganze Zimmer schütten. Sie tut es nicht. Sie ist ein braves Mädchen. Und sie weiß: trinkt sie Milch, dann will sie nach der Hälfte mehr Süße, mehr Geschmack.

Die kleine Lady will entweder nichts, oder was sie nicht bekommen kann.
Die kleine Lady wird älter, inzwischen 20 Jahre älter, jedoch bleibt vieles beim Alten.
Lady will entweder nichts oder was sie nicht bekommen kann.

Es fällt ihr schwer sich zu lieben, denn das würde ja bedeuten, dass sie sich für und gegen jemanden entscheiden muss. Und Männer umtauschen ist nicht so leicht, ja für andere vielleicht. Aber Lady ist immer noch ein braves Mädchen, eine Frau mit Charakter.
Ja ist doch logisch, entscheidet sie sich für den lieben, netten, der ihrer Mutter so gefallen würde, der ihr selbst so verdammt ähnlich ist, dass sie viel zu oft das gleiche sagen & denken, doch ist er ihr nicht zu ähnlich? Und zu langweilig, obwohl sie selbst sich vorgenommen hat weniger feiern zu gehen? Und sonst will sie auch immer, dass ihr ein Freund ähnlich sein muss.
Nur was ist wenn sie sich zugesteht, dass sie mehr als Freundschaft will? Na gegen wen entscheidet sie sich? Gegen alle, die sie vielleicht noch kennen lernt. Gegen alle, die ihrem Typ entsprechen, dem Gegenteil von ihm. Also dunkelhaarig, rockig, lässig, einer der sich nimmt, was er will, also sie, und der sagt, was er will, also sie, der zeigt wen er mag, also sie.
Aber nein, leicht zu haben darf er auch nicht sein.

„Ach ist das Leben kompliziert“ seufzt sie, dreht sich in ihrem Bett ein letztes Mal um und wusste sie würde sich nie verlieben können.
Ein letzter Gedanke noch, bevor sie sich wieder verträumt.
.... oder sie wird JA sagen, weil sie nicht mehr alleine sein will, Liebe um der Liebe willens und dann ... ja und dann wird sie ihren Traummann kennen lernen ....

„Ach ist das Leben kompliziert“ seufzt sie im Traum wieder.

Sie vergas, dass sie nicht mehr zwischen Kakao und Heißer Milch entscheiden muss, sondern zwischen Realität und Traumwelt.


Anmerkung von Butterblume:

Hört endlich auf mit Kopfkino und lebt =)

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Kommentare zu diesem Text

Chimeira (27)
(14.12.08)
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 Butterblume meinte dazu am 14.12.08:
Freut mich, dass du mal wieder vorbei geschaut hast^^

Manchmal möchte man gar nicht aufwachen. Warum kann das Leben nicht Ja zum Träumen schön sein?

lieben Gruß zurück
Yvonne
Chimeira (27) antwortete darauf am 14.12.08:
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 Butterblume schrieb daraufhin am 14.12.08:
sehr schön, dann geh ich jetzt mal träumen, dass meine Träume wahr werden
Gut`s Nächtle^^
Chimeira (27) äußerte darauf am 14.12.08:
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