Graue Spinnen im Himmel

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Traurige, rußige Schlieren
ziehen wie             
Kondensstreifen ferner Flugzeuge
am Fensterglas hinab.
Vogeldreck
von toten Krähen
auf dem
zerkratzten, hölzernen Geländer.
Die Bombe fällt,
doch niemand hört den Aufschlag.
Rote
thermonukleare Ameisen
kriechen Gehirne auf und ab,
trampeln einen mörderischen Pfad,
zerfurchen
mehr oder minder
leere Gewölbe.
Sinnlos wie Möwen
auf einer Sandbank,
die auf den Heiland warten
im toten Abendrot.
Es ist einfach.
Totaler Krieg der Motorenschädel.
Das überwältigende Spektrum
der Farben des Universums
spiegelt sich
im Fenster der Waschmaschine.
Saubere Socken
- weißgraue Unterwäsche,
falls ein Unfall geschieht.
Stählerne Greifer
krallen sich in
das dampfende, stupide Fleisch der Lebenden.

Ich reise im Fahrstuhl hinauf.
Sphärische Klänge
bringen mein Zwerchfell
zum bersten.
Mit meinen Gedärmen wische ich ein letztes Mal
den Boden auf
- und fahre zur Hölle.   

                             
© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

The_black_Death (31)
(22.12.08)
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 RainerMScholz meinte dazu am 22.12.08:
Was soll ich jetzt bloß mit diesem Kommentar anfangen, hm?
Jack (33)
(15.09.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz antwortete darauf am 17.09.11:
Na dann, weg damit.
Dank und Gruß,
R.
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