Bratmiez

Sonett zum Thema Absurdes

von  tueichler

Immer, wenn  ich Miezen brate
riecht es in der Küche schlimm
Das jedoch ist gar nicht schade
Nehm ich den Geruch doch hin

Hunde, Hasen und auch Miezen
Alle Tiere, die mich siezen
und auch jene, die mich duzen
halla blasmog mefutt ruzen

Eingeweckt und abgehangen
Sind des Winters Vorrat sie
die im Backrohr hingegangen

Ja, nun weiß ich's! Tiere riechen
da das Fell sie noch umhüllt
Wenn Sie in ein Backrohr kriechen!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (23.12.08)
Sehr geschmacklos.

 tueichler meinte dazu am 23.12.08:
Nun, das kommt doch wohl auf Art und Zubereitung des Tieres an ....

 Isaban (23.12.08)
Davon abgesehen, dass es nicht unbedingt zum guten Ton gehört, den Nicknamen eines Users zu verwursten, dieses Sonett hier zeigt noch einige andere inhaltliche und formale Mängel.

Immer, wenn ich Miezen brate (brate/schade = unreiner Reim)
riecht es in der Küche schlimm (schlimm/hin = unreiner Reim)
Das jedoch ist gar nicht schade
Nehm ich den Geruch doch hin (Sollten die stümperhaft anmutenden unsauberen Reime hier als stilistisches Mittel gedacht sein, entzieht sich mir die stimmige inhaltliche Begründung.)

Hunde, Hasen und auch Miezen (In Sonetten wird innerhalb der Quartette üblicherweíse entweder Klammer- oder Kreuzreim benutzt. Zudem ist es üblich, in beiden Quartetten die gleiche Reimform zu verwenden, es sei denn, eine Abweichung von dieser Regel wäre stilistisch begründet.)
Alle Tiere, die mich Siezen ("siezen" als Verb wird klein geschrieben - aber zumindest scheint hier das Thema begründet. Die Aussage wirkt wahrlich recht absurd)
und auch jene, die mich Duzen ("duzen" wird ebenfalls klein geschrieben)
halla blasmog mefutt ruzen (Oha, was für Insider?)

Eingeweckt und abgehangen (Hier erscheint mir der Satzzusammenhang etwas unklar. Erinnert mich an die Arie des Osmin in Mozarts Entführung aus dem Serail. Erst geköpft und dann gehangen, aufgespießt auf heiße Stangen...)
Sind des Winters Vorrat sie (Unschöne Inversion. Solche Syntaxvergewaltigungen sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß und entsprechen in diesem Falle nicht dem sonstigen Sprachgebrauch des Textes, wirken heutzutage einfach fürchterlich gestelzt, wenn sie nicht ausdrücklich und gekonnt als Stilmittel verwendet werden.)
die im Backrohr hingegangen

Ja, nun weiss ich's! Tiere riechen ("weiß" wird mit ß geschrieben)
da das Fell sie noch umhüllt
Wenn Sie in ein Backrohr kriechen! (Tun sie das? Werden sie nicht eher stillos von einem menschlichen Fleischfresser hinein verfrachtet? Oder ach, ist diese Textstelle jetzt noch ein Beweis für die im Thema angekündigte Absurdität?)

Zu den Terzetten sei noch zu sagen, dass die klassische Sonettform es vorsieht, insgesamt nur vier verschiedene Reimendungen zu verwenden. Zwei in den Quartetten, zwei in den Terzetten. Bei diesem Text wurden in den Quartetten die Reime (oder Mehroderminderreime) brate/schade, schlimm/hin, Miezen/siezen, duzen/ruzen benutzt, in den Terzetten dann die Reime (oder Garnichtreime) hangen/gangen, sie/umhüllt und riechen/kriechen.

Nun ja, immerhin stehen alle Verse im Trochäus und verfügen über vier Hebungen (anstelle der klassischen fünf).

Dennoch, ein Lob mag ich für dieses absurde Werk nicht aussprechen.



Lieben Gruß von Isaban
(Kommentar korrigiert am 23.12.2008)

 tueichler antwortete darauf am 23.12.08:
Hallo Isaban,

vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich habe keineswegs die Absicht, hier etwas zu verwursten. Es ist aber doch so, dass der Name Bratmiez willkürlich gewählt ist und damit sicherlich auch nicht unbeabsichtigt gewisse Assoziationen weckt. Bratmiez wird mir darob gewiss nicht böse sein. Ist sie es doch, dann werde ich selbverständlich diesen Textz von hier entfernen!

Schöne Grüße,

Tom :)
(Antwort korrigiert am 23.12.2008)

 Isaban schrieb daraufhin am 23.12.08:
Du hast recht, vielleicht hätte ich im ersten Satz meines Kommentares anstelle des "verwursten" lieber "verbraten" wählen sollen.
Herzlichen Dank, dass du so ausführlich auf die Anregungen zu Inhalt und Form deines Sonetts eingegangen bist.

Ich wünsche dir ein besinnliches Weihnachtsfest, Tom.

Day-before-Christmas-Grüße,
Sabine

 tueichler äußerte darauf am 23.12.08:
Hallo Sabine,

nimm's bitte nicht als Ignoranz! Ich hab mir keine Gedanken über den Unfig gemacht und das in 2 Minuten hingeschrieben. Daß Du Dir so ausführliche Gedanken machst, war nicht zu erwarten, da ich diese mir ja auch nicht gemacht habe. Da ich in Eile war ist mein Kommentar auch eher kurz ausgefallen. Jetzt ist aber der Kühlschrank für die Gäste voll und alles wird gut ;)

Auch Dir schöne Weihnachten & erholsame Feiertage,

Tom :)
MatthiasSchumacher (32)
(26.12.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram