Jenes Lächeln ist es wert

Brief zum Thema Gefühle

von  Martina

Jedes Mal, wenn ich zu dir reise, aus meiner Welt in deine, schwebt ein Hauchgemisch von Traurig- und Glücksseeligkeit mit.
Es könnte das letzte Mal sein, man weiß es ja nie. Sicherheit gibt es keine.
Zu oft haben wir es schon erlebt, eine Trennung von uns.
Es waren Härtefälle, allesamt. Jedes Mal ein kleiner Tod. Jedes Mal Winter im Herzen und Krieg der Emotionen. Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen Vernunft, Stolz und Sehnsucht.
Man fühlt sich um Jahrzehnte gealtert. Nichts kann Freude bringen, nichts ablenken vom Schmerz, der in einem tobt und die Gedärme zerfetzt. Nicht mal der Schlaf bringt Linderung, denn im Traum erlebst du all die Schatten des Erlebten noch einmal.
Ich nenne diese Zeit Zombiezeit, weil es den Zustand des Erlebens am besten beschreibt. Man schwankt durch die Stunden weder tot noch lebendig. Eigentlich fühlt man sich verstorben, nur dass das bisschen Leben wohl ausschließlich dazu zu dienen scheint, dich diesen elenden Schmerz spüren zu lassen.
Vielleicht der Preis für eine kleine Handvoll Glück?
Wenn es so sein sollte, verflucht, ja dann zahle ich ihn. Jedes Mal aufs Neue.
Auch wenn man sich fragt, ob man es beim nächstenmal überleben wird, oder ob man nicht nach und nach abstumpft und es einem irgendwann am A... vorbeigeht. Nach einem halben dutzend jedenfalls noch nicht. Da wurde es meiner Meinung nach eher schlimmer....
Wäre damit zu erklären, dass unsere Beziehung uns mit jedem Streit fester verschweißt als vorher.
Es gibt viel mehr Erinnerungen, die schmerzen können. Mehr Nächte, die sich ins Hirn gesaugt haben.
Da gibt es jede Menge Träume und Illusionen, zu inniges Händchen halten und unendliche Gespräche.
Das alles lässt sich nicht so einfach vergessen, wegwischen oder unter den Tisch kehren.
Es lässt sich auch nicht beliebig austauschen. Keine Haut ist wie die andere, kein Duft gleich.
Jedem Mensch gehört eine Einmaligkeit an, die ihn unersetzlich macht, zumindest für den Menschen, der ihn wirklich und wahrhaftig liebt.
Mit all diesen Gedanken fahre ich zu dir....
Und dieses sehe ich als ein Geschenk. Dafür möchte ich dir in diesem Brief danken!
Ich möchte dir sagen, für den Fall, dass wir uns nie mehr gegenüberstehen können:
Unsere Zeit bleibt tief in mir. Niemals wird mich eine Gleichgültigkeit dir gegenüber befallen,
meine Gefühle für dich sind zeitlos. Da gibt es kein Altern. Es gibt höchstens ein Zurechtkommen ohne dich.
Weil ich muss. Weil ich will...Allein schon deshalb, weil ich mich so lange wie möglich, an diese Zeit erinnern möchte. An ein Stück Traum, der wahr wurde. Weil ich das Lächeln tragen will, welches er mir zeitlebens ins Gesicht zaubert.


Anmerkung von Martina:

An dieser Stelle danke ich all meinen Freunden und Freundinnen, die mich immer wieder neu inspirieren, alleine dadurch, dass sie mich an ihren Sorgen, Gedanken und ihrem Glück teilhaben lassen.

Dieser Text enstammte aus genau so einer Inspiration einer lieben Freundin.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (10.01.09)
Der Text zeigt auch, wie er entstanden ist. LG
Wildhüter (51)
(12.01.09)
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