Hilfe, mein Klo spinnt!

Short Story zum Thema Humor

von  tastifix

Vor einer Woche  hatte der Installateur das Schwimmventil im Wasserkasten ausgetauscht und ich dann anschließend begeistert der Nicht-mehr-nachtropf-Stille gelauscht.
„Eendlich wieder in Ordnung!“

Noch nie hatte ich dies dermaßen genossen. Die Freude hielt genau zwei Tage vor. Danach hielt das gewisse Örtchen eine andere Überraschung für mich parat. Es war nachts und es ließ sich leider nicht umgehen. Ich drückte ab, aber weder plätscherte es noch tropfte es wenigstens.
´??`
Auch der zweite Versuch scheiterte. Mit einem Eimer Wasser war dann das Problem gelöst und ich torkelte verwirrt wieder ins Bett.
„Gibt es doch gar nicht! Vorgestern erst repariert und jetzt ...“
Ich grübelte:
´Vielleicht hat es ja nur auf seine Nachtruhe bestanden ...?`

Am nächsten Morgen marschierte ich gespannt ins Bad. Wieder betätigte ich den Drücker und traute meinen Augen und Ohren nicht:
„Verrückt, so etwas!“
Der Niagarafall war nichts dagegen und dementsprechend laut das Getöse.

„Ich spinn` doch nicht!“, murmelte ich und spielte gedanklich sämtliche Möglichkeiten durch, was ich bei der Bedienung des blöden Druckers vielleicht doch falsch gemacht haben könnte. Nach intensivem Nachdenken jedoch hatten sich jene sämtlichen Möglichkeiten auf nur ´Null` reduziert, was mich denn beträchtlich beruhigte.

Da ich zu allen Geräten in meinem Haus ein sehr persönliches Verhältnis pflege, entspann sich dann ein der dramatischen Situation angemessen nicht so ganz freundschaftlicher Disput:
„Also, Klofi: Ich lass` mich nicht von dir verulken. Merk dir dies gefälligst!“
Fast schien es mir, als ob das angesprochene Etwas noch mehr blinkte als sonst.
„Es lacht mich aus. Na warte! Nachher ...“

Das ´Nachher` hieß dann ´später Nachmittag`, der Rächer eilte in Gestalt meines Mannes herbei und fühlte dem Wasserkasten energisch auf dessen Drücker-Zahn.
„Diese Nacht funktionierte das Ding wirklich nicht!!“
„Klappt doch wunderbar!“
Es rauschte und wie. Ich verzog mich deprimiert.

Spätabends stattete ich meinem Badezimmer einen letzten Besuch ab.
„Wehe, wenn du ...!“
Klofi kannte mich gut genug, ließ sich von dieser Drohung keinesfalls einschüchtern und hüllte sich stattdessen in Trockenheit sowie Stille. Tunlichst ignorierte ich diesen Ausbund an Unverschämtheit, um nicht nochmals dem gehässigen Blinken ausgesetzt zu sein, knallte wütend die Badezimmertüre zu und kroch frustriert ins Bett.

Tags darauf folgte, nun bereits Routine, folgte das Klo-Verhör durch meinen Mann. Ich hätte mich ja fast gewundert, wenn die Beweisaufnahme zu meinem Gunsten verlaufen wäre. Klofi sprudelte noch eifriger als beim ersten Male und der Richter stand kurz davor, die Anklage nach dem Motto ´Im Zweifel für den Angeklagten` doch noch abzuweisen.

„Glaub` mir. es ist willkürliche Arbeitsverweigerung!!“
Er schaute forschend in mein Gesicht, erkannte wegen meiner Mimik gottlob den Ernst der Lage und verkündete das Urteil:
„Großer Klo-Gesundheitcheck durch den Installateur!“
Die wilde Wasserfontaine, die Klofi meinem Mann daraufhin als Gnadengesuch entgegensprühte, bewirkte nichts mehr.

Hätte Klofi dann noch den Versuch gestartet, in die Berufung zu gehen, wäre jenes Unterfangen mit Sicherheit gescheitert, weil die Beweislast einfach zu erdrückend war.

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