Grünkohl

Gedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  Didi.Costaire

Ich bin in dunkler Winternis erwacht,
mein Spiegelbild wirkt reichlich derangiert.
Das Fenster habe ich kaum aufgemacht,
denn nicht nur es, nein auch mein Körper friert.
Ein heißes Vollbad wäre angebracht,
doch Grünkohl hat die Wanne okkupiert.

So habe ich mich nicht einmal rasiert
und klopfe Kassler Nacken ungeschlacht.
Der Krauskohl wird nun nach und nach blanchiert,
bevor er sich im Topf verwenigfacht.
Egal! Mein Appetit ist saturiert.
Ich denke still an jene Maiennacht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Isaban (02.02.09)
Huch, wie kommt die Maiennacht da rein - und was hat sie mit dem Grünkohl, dem unrasierten LI und dem Kasslergeklopfe zu tun? Oha - ein Mord im Kohlfeld und die Leiche wurde gepökelt, gar geräuchert und wird auch jetzt, mehr als ein halbes Jahr später noch immer partiell entsorgt?

Ein spannendes, fünfhebiges Gedicht, das mit nur zwei Reimen auskommt und dennoch mehr Ungereimtheiten darlegt, als die meisten Krimis.

(Warum, um Himmels Willen klopft der Mörder das Kassler, ist er immer noch wütend auf das Opfer?)

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire meinte dazu am 03.02.09:
Du weißt es sicherlich, liebe Sabine, aber soll ich allen anderen verraten, dass er es macht, weil ein Topf in der Nähe steht? Ich tue es, denn es bleiben ja noch genug Fragen offen...
Danke für die schön-schaurige Interpretation, die fast von mir hätte stammen können.
lg, didi
(Antwort korrigiert am 03.02.2009)
elvis1951 (59)
(02.02.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire antwortete darauf am 03.02.09:
Ja, lieber Klaus, ich habe mich mal vor die Kamera gewagt!
Beim Gedicht habe ich mein gutes altes Kochbuch zu Rate gezogen: Ich wusste ja schon, dass man Grünkohl eher selten flambiert, aber ob man ihn nun blanchiert oder tranchiert - da war ich mir nicht ganz sicher.
lg, didi
julejuchhu (46)
(13.02.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 13.02.09:
Der Alltag frisst die Träume - das hast du toll ausgedrückt!
Zum Glück sprießen die Träume immer wieder neu.
Danke, liebe Jule, auf das Leben!
lg, didi

 harzgebirgler (20.09.17)
wenn grünkohl in der wanne liegt / das kassler bald gesellschaft kriegt. beste schmunzelgrüße am abend von henning

 Didi.Costaire äußerte darauf am 20.09.17:
So'n Kasseler hat ja mehr Gesellschaft als
die meisten Schürzenjäger aus der Pfalz.

Danke für deine Verse und schöne Grüße, Dirk
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram