Schmalhans

Sonett zum Thema Frauen/ Männer

von  Didi.Costaire

Es juckte mich entsetzlich in den Fingern.
Da sagte ich zu ihr: „Lass mich mal ran,
denn ich bin nimmersatt und bin ein Mann.“
Sie brüllte: „Nimm die Pfoten von den Dingern!

Hör endlich auf, bei mir herumzulungern!
Ich weiß am besten, wie man kochen kann.“
Sie stieß mich aus der Küche und verbann-
te mich. Ich drohte kläglich zu verhungern

und dachte bei mir: Ach, du liebe Lotte!
Es isst sich nicht mehr so wie einst bei Muttern.
Alleine kommt mein Hase nie zu Potte.

Der Abend war mir nahezu vergällt.
Um Mitternacht gab's schließlich was zu futtern.
Wir hatten doch den Pizzadienst bestellt.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (12.04.09)
Mach mal aus Hase Häschen. Klingt liebevoller. - Vorschlag für V. 13/14: Nach Mitternacht erst gab es was zu futtern./ Den Pizzadienst hatt´ ich noch schnell bestellt. - Ob das denn alles so politisch korrekt war? Lothar

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.04.09:
Guten Morgen, Lothar!
Ja, V13 ist suboptimal, das "es" als betonte Silbe nicht so gut - das siehst du völlig richtig. Ich versuche möglichst, Inversionen und Elisionen zu vermeiden. Vielleicht ist "Um (oder "nach") Mitternacht gab's schließlich was zu futtern" doch etwas besser...
Den (durchaus liebevoll klingenden) Hasen lasse ich drin, da bei einem Häschen die mögliche Assoziation zu dem anderen Hasen (der eigentlich auf dem Teller hätte landen sollen) nicht mehr gegeben werden, und das versöhnliche "Wir" zum Abschluss möchte ich auch nicht hergeben!;-)
Danke für deine Anregungen und liebe Grüße, Dirk

 Emotionsbündel (12.04.09)
Oh Dirk, da steht aber eine rabiate SIE bei dir in der Küche *grins*
Dabei kann "Kochen zu zweit" doch so viel Spaß machen und
am Ende hättet ihr statt Pizza den Hasen auftischen können *schmunzelt*
Na, das wäre ja mal ein schönes Osterfest geworden
Allerliebste Grüße, Judith

 Didi.Costaire antwortete darauf am 12.04.09:
Ja, liebe Judith, da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht war das LyrI zu ungeschickt, oder er hatte doch anderes im Kopf, als beim Kochen zu helfen. Eventuell hat sie auch an Roger Rabbit gedacht, den Nachnamen des falschen Hasen sehr frei übersetzt, wurde dann rabiat und hat all'arrabiata ge- und verwürzt. Wer weiß?
Deine Schlussfolgerung gefällt mir auch viel besser: zusammen kochen und zusammen genießen. Ostern kommt ja bald mal wieder...
Ganz großen Dank und ganz liebe Grüße, Dirk

 plotzn (15.04.09)
So was nennt man wohl "sein Revier verteidigen", lieber Dirk.
Zum Glück für das LyrI gab es am ende noch eine versöhnliche Pizza.
Die Betonungen in V7 und insbesondere V8 (auf "sie" und "und") kommen noch etwas holprig daher.
Vielleicht:
Sie stieß mich aus der Küche und verbann-
te mich danach - ich drohte zu verhungern.
Am besten gefallen hat mir:
"Es isst sich nicht mehr so wie einst bei Muttern."
Wenn das der Protagonist ausgesprochen hätte, dann wäre es vermutlich vorbei gewesen mit dem Happy-Pizza-End
lg Stefan

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 15.04.09:
Lieber Stefan,
danke für deinen Kommentar und den berechtigten Einwand. Ich habe gleich noch ein larmoyantes "kläglich" eingebaut
und es ansonsten deinem Vorschlag entsprechend abgeändert.
Liebe Grüße, Dirk

 harzgebirgler (29.03.18)
ist erst in der küche schmalhans meister
geht oft liebe gern auch übern deister
die bekanntlich durch den magen geht
dem nicht der sinn nach leere in sich steht.

beste schmunzel- & abendgrüße
henning

 Didi.Costaire äußerte darauf am 30.03.18:
Ja, Hunger macht schon leicht nervös.
Dann denkt man kaum so amourös.

Danke für deine Zeilen und beste vorösterliche Grüße
Dirk
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