zu-viel...zu-wenig

Gedankengedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Bohemien

einige die haben hier
zu-viel. einfach zu viel
und andere, sie haben nur
zu-wenig hier zu wenig


EINHUNDERTSIEBZIG stunden job
der lohn NEUNHUNDERT euro
ein anderer verdient dafür
ZWEITAUSEND euro mehr-gerecht ?


und wie sieht`s zum beispiel aus
bekommt der vorstand einer bank
HUNDERT-faches geld, doch für die gleiche zeit
ist seine arbeit so viel (mehr)wert ?


mir schnürt es hier den magen zu
ich könnte kotzen, tu es nicht
zu-viel ist es zu viel, daß viele hier bekommen
zu-wenig auch zu wenig für all die vielen andern


ich kann`s nun mal nicht ändern
die dinge wie sie sind, ich weiß
doch darf ich mich brüskieren
über diesen wertverschleiß


denn die gerechtigkeit aus meiner sicht
ist längst nicht mehr gegeben
die einen haben viel zu viel
die andern nur zu wenig


mein mitleid für den überdruß
die anhäufung von überfluß
wird mir zu-viel langsam zu viel
und übel ist mir wieder


nehmts den reichen
gebts den armen
es lebe robin hood
ich koche jetzt vor "wut"


armut gibt es hier zu hauf
die reichen nehmen dies in kauf
und feiern ihre feten
mit dreckigen moneten


ein, zwei tage hungern
die woche ist normal
vor läden, bettelnd lungern
für viele eine qual


beschimpft als penner und gesocks
als großversager, underdocks
gemobbt und ausgegliedert
aus dieser feinen welt
zählt hier doch vor allem
wer zu-viel hat vom geld


ansehen und prestige
privilegien reserviert
für die besseren nur hier
sie leben`s ungeniert
und dennoch ist`s zu-viel
zu viel was sie hier haben


auf der straße sitzend, liegend
im dreck und suff und mehr
sie leben von almosen
und habens dennoch schwer
da chancen ihnen auch verbaut
man hat`s ihnen nicht zu getraut


zu-wenig ist es viel zu wenig
was sie zum leben haben
sterben heimlich, leise
in ihrer eigenen schei...
und hilfe...fehlanzeige
stattdessen-abdreschsprüche


zum guten schluß ein fazit noch
es wird sich niemals ändern
die einen nagen hungertuch
den anderen verschwendern...
gehts gut, ja viel zu gut
denn viel zu-viel, bleibt einfach halt zu viel...

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