intellectus quaerens fidem

Erörterung zum Thema Glaube

von  loslosch

Das Originalzitat des Anselm von Canterbury ( Todestag "heute" vor 900 Jahren) lautet: fides quaerens intellectum. Übersetzt: Glaube, der die Vernunft befragt. Oder: Glaube, der zu verstehen versucht (so die Kath. Akademie Domschule).

Dagegen gesetzt: Intellectus quaerens fidem. Die Vernunft befragt den Glauben. Da müsste man, sozusagen voraussetzungslos, sich an die Axiomatik von Glauben herantasten.

Wenn aber Glaube - also die vorher festgelegte Position - die Vernunft befragt, wird´s unübersichtlich.


Anmerkung von loslosch:

Angeregt von WDR5 am heutigen Tag (Diesseits von Eden). Die Übersetzung des Originalzitats durch die Katholische Akademie Domschule ist sprachlich korrekt (Latein ist wortkarg und manchmal schillernd), aber listig. Siehe auch meinen KV-Beitrag vom 6.4.09: "Intelligo, ut credam."   6.4.2009

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Kommentare zu diesem Text

SElmar (22)
(28.04.09)
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 loslosch meinte dazu am 28.04.09:
Das deckt die etwas listige Übersetzung der Domschule, die Glaube schon als wahr SETZT. Scheinrationalität eben. Danke fürs Wahrnehmen...;-) Lothar
Misanthrop (31) antwortete darauf am 29.04.09:
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 loslosch schrieb daraufhin am 29.04.09:
Hier gehts nicht um Bikonditional (ww, wf, fw, ff, wo die mittleren beiden falsch sind, sozusagen das Gegenteil der ausschließenden Disjunktion), sondern um - wenn überhaupt - die einschließende Disjunktion (ww, wf, fw, ff, wo die ersten drei richtig sind). Das ist eben Sprache, die teillogisch ist. Gilt natürlich auch fürs etwas wortkarge Lateinische. Wie das die "Logiker" der Domschule sehen, würde ich auch gern erfahren. Rein agnostisch gesehen befinden wir uns ja nicht im Dissens. Lo
Misanthrop (31) äußerte darauf am 29.04.09:
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