Stummwortarme

Alltagsgedicht zum Thema Gedanken

von  Füllertintentanz

Und wieder ist Schweigen in die Nacht gewachsen,
Legt sich uns vertraulich zwischen.
Den blassen Schlaf ums Brustbein gebogen
winden Stummwortarme Knoten ins Dunkel.
Unwiederbringliches rauscht durch die Enge,
zerrinnt im Stundenschlund.

Wollen zerschellt ein Wort vorbei unterm Rippenbogen,
lässt Trümmerträumen freien Atem.
Ich lausche dem Aderlauf,
vorbei an Knitterfasern und wiegendem Haar.
Flimmerflaum zittert vergeblich nach Resonanz,
ihr Herzrückentext bleibt ungeschrieben.

Leuchtgezeiten fluten mich,
doch ihr Schatten trübt dem Licht voraus.
Ich wohne längst im Nebenmir,
bringe den Nebel ein,
und grabe jeden Tag , unterm schillernden Schweifrad,
ein weiteres Lächeln meines Sterbens.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (25.06.09)
Hi liebe Sandra,

"Ich wohne längst im Nebenmir,
bringe den Nebel ein,"
Exzelent deine Wortfindungen, sie sprechen eine eigene Sprache. Jede Zeile geht tief unter die Haut.
Ein wunderschönes trauriges tiefsinniges Gedicht.
Es läuft durch alle Gefühlswelten und macht neugierig was noch kommen mag...

Viele liebe herzliche Grüsse zum Nordlicht
von
Franky

 michelle (27.11.10)
die ersten zeilen, ich mag sie einfach so sehr gerne...
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