Warum werden Kinder als Tyrannen empfunden?
Erörterung zum Thema Erziehung
von Hoehlenkind
Kommentare zu diesem Text
Also nach diesem Artikel kann ich nun auch die Problematik des Buches erkennen. Mit der du dich hier wieder sehr sachlich und sehr textorientiert auseinandersetzt und deine eigene Meinung daran belegst.
Geschickt gemacht und stimmt mich sehr nachdenklich.
Was das Beispiel angeht:
Sowohl der Herr Winterhoff als auch du unterstellt mir dem Kind zu viel.
Herr Winterhoff widerspricht sich übrigens selbst: einerseits unterstellt er dem Kind frühkindlichen Narzismus (zu dem Kinder in der Form meines Erachtens gar nicht fähig sind, so weit sind sie in ihrer Ich-Entwicklung gar nicht – unter Narzismus verstehe ich eine freiwillige Selbstbezogenheit, also keine aus Unfähigkeit andere zu erkennen – darin steckt der erste Widerspruch), andererseits sind sie aber frei programmierbare Objekte? Ich sehe da Widersprüche.
Ob das "Warum?" nun ernsthaft war oder eine reine Provokation, um die Grenzen zu testen (die, wie ich finde, doch gesetzt werden müssen, um eben einer Willkür vorzubeugen und zu zeigen, dass es noch andere Personen gibt), oder was auch immer, wage ich vom Hörensagen nicht zu beurteilen – aber ich stimme dir zu, dass Lehrer nicht genügend ausgebildet werden, angemessen darauf zu reagieren.
"Dabei ist Respekt genau das, was Philipp von seiner Lehrerin einfordert.", an dem Punkt unterstellst du mir zu sehr, dass das Kind das und das gewollt hat – so vom Hörensagen ist das meines Erachtens nicht so klar einzuschätzen, man hätte dabei gewesen sein müssen.
Am Ende deines Artikels stehe ich ein bisschen ratlos dar, einerseits verstehe ich deine Argumentation und glaube auch, dass es falsch ist, Kinder als Automaten zu behandeln, andererseits frage ich mich: Wie soll unsere Gesellschaft funktionieren, wenn jede Verweigerung okay ist. Klar, niemand sollte gegen sein Gewissen zu irgendwas gezwungen werden (steht auch im Grundgesetz).
Aber was ist mit genereller Arbeitsverweigerung zum Beispiel, die ja vielen Hartz-IV-Empfängern unterstellt wird. Wenn nun jemand nichts für diese Gesellschaft tun will, nicht zu ihr gehören will – darf die Gesellschaft ihn dann nicht fallen lassen? Sollte sie nicht sogar? Denn ein freier, taktvoller Mensch sollte doch ein Verständnis für Geben und Nehmen haben? Sollte er nicht die Notwendigkeit von Arbeit erkennen?
Ich stimme dir aber zu, in einem Punkt voll und ganz: Das Land / die Welt / wer auch immer, braucht keinen starren Menschen mehr, davon gibt es zu viele.
Danke für den Denkstoff, werde mich sicher noch eine Weile damit auseinandersetzen. Im Moment stellt es für mich mal wieder alle Fundamente unserer Gesellschaft aus neuer Perspektive in Frage.
Liebe Grüße,
Magun
Geschickt gemacht und stimmt mich sehr nachdenklich.
Was das Beispiel angeht:
Sowohl der Herr Winterhoff als auch du unterstellt mir dem Kind zu viel.
Herr Winterhoff widerspricht sich übrigens selbst: einerseits unterstellt er dem Kind frühkindlichen Narzismus (zu dem Kinder in der Form meines Erachtens gar nicht fähig sind, so weit sind sie in ihrer Ich-Entwicklung gar nicht – unter Narzismus verstehe ich eine freiwillige Selbstbezogenheit, also keine aus Unfähigkeit andere zu erkennen – darin steckt der erste Widerspruch), andererseits sind sie aber frei programmierbare Objekte? Ich sehe da Widersprüche.
Ob das "Warum?" nun ernsthaft war oder eine reine Provokation, um die Grenzen zu testen (die, wie ich finde, doch gesetzt werden müssen, um eben einer Willkür vorzubeugen und zu zeigen, dass es noch andere Personen gibt), oder was auch immer, wage ich vom Hörensagen nicht zu beurteilen – aber ich stimme dir zu, dass Lehrer nicht genügend ausgebildet werden, angemessen darauf zu reagieren.
"Dabei ist Respekt genau das, was Philipp von seiner Lehrerin einfordert.", an dem Punkt unterstellst du mir zu sehr, dass das Kind das und das gewollt hat – so vom Hörensagen ist das meines Erachtens nicht so klar einzuschätzen, man hätte dabei gewesen sein müssen.
Am Ende deines Artikels stehe ich ein bisschen ratlos dar, einerseits verstehe ich deine Argumentation und glaube auch, dass es falsch ist, Kinder als Automaten zu behandeln, andererseits frage ich mich: Wie soll unsere Gesellschaft funktionieren, wenn jede Verweigerung okay ist. Klar, niemand sollte gegen sein Gewissen zu irgendwas gezwungen werden (steht auch im Grundgesetz).
Aber was ist mit genereller Arbeitsverweigerung zum Beispiel, die ja vielen Hartz-IV-Empfängern unterstellt wird. Wenn nun jemand nichts für diese Gesellschaft tun will, nicht zu ihr gehören will – darf die Gesellschaft ihn dann nicht fallen lassen? Sollte sie nicht sogar? Denn ein freier, taktvoller Mensch sollte doch ein Verständnis für Geben und Nehmen haben? Sollte er nicht die Notwendigkeit von Arbeit erkennen?
Ich stimme dir aber zu, in einem Punkt voll und ganz: Das Land / die Welt / wer auch immer, braucht keinen starren Menschen mehr, davon gibt es zu viele.
Danke für den Denkstoff, werde mich sicher noch eine Weile damit auseinandersetzen. Im Moment stellt es für mich mal wieder alle Fundamente unserer Gesellschaft aus neuer Perspektive in Frage.
Liebe Grüße,
Magun
Mitternachtslöwe (27)
(16.07.09)
(16.07.09)
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Du scheinst keine gute Meinung von den Menschen zu haben, ich glaube, das Gute und Schlecht existiert geichermassen und es ist gut, Gutes im Kinde zu sehen, zu erwarten, denn was ich erwarte wird auch eher eintreffen als das, was ich nicht erwarte.
Leider ist es verloren gegangen, "Kinder zu erziehen", d.h. die guten Eigenschaften im Kind zu fördern, denn das kann man immer nur, wenn man selber als Vorbild moralisch handelt. Heute wird alles in Frage gestellt, ein Lehrer, der bestraft, gerät allzu schnell, in den Verdacht, kein guter Lehrer zu sein, ein Schüler, der revoltiert, dem wird auch Aufmerksamkeit geschenkt, wenn er einfach nur sein Ego ausleben will. Es ist für Schüler und Lehrer nicht einfach.
auch nur ein paar Gedanken
lG ganna
Leider ist es verloren gegangen, "Kinder zu erziehen", d.h. die guten Eigenschaften im Kind zu fördern, denn das kann man immer nur, wenn man selber als Vorbild moralisch handelt. Heute wird alles in Frage gestellt, ein Lehrer, der bestraft, gerät allzu schnell, in den Verdacht, kein guter Lehrer zu sein, ein Schüler, der revoltiert, dem wird auch Aufmerksamkeit geschenkt, wenn er einfach nur sein Ego ausleben will. Es ist für Schüler und Lehrer nicht einfach.
auch nur ein paar Gedanken
lG ganna
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 06.07.2019 um 09:10 Uhr wieder zurückgezogen.