greis

Lyrischer Prosatext

von  Zeder

ich dachte einmal an vögel und dachte hoch und weit und dachte laut und lauter, bis der gedanke zu strömen begann. als ich mich ganz oben im himmel dazu entschloss die farben aufzugeben, da wog etwas in mir auf und ich sah nichts und in dem nichts war dann ich und ich war nichts.
ich staune nicht mehr. ich höre nicht mehr gut und ich sehe verschwommen, aber ich sehe, wenn wir nah sind. ich sehe die dinge, die nah sind und all das dahinter ist dahinter, ist vertrieben, ist exil (oder ich bin exil). ich liebte schon immer holzgeruch und dahinter die stille: ich sah schon immer den greis in den menschen, ich sah das alt werden, ergrauen, schließlich sterben und ich sah das später und das davor (aber das habe ich nie jemandem gesagt, besonders nicht den menschen, die (m)ich liebte(n)).
ein sternenschauer fällt auf gräber. dann wind, der die asche verweht.
wenn ich ein stift wäre, würde ich geführt werden, würde vollführen, was der auftrag wäre und ich wär' das mittel, nicht mehr. und wer mich jetzt sieht sollte meinen ich wäre erschaffer, aber ich bin das treiben, ich bin vielleicht der zeiger, der die uhr berührt, keine einheit. (ich bin die kurze berührung.)
ich gab die farben auf und fand das dahinter, ich fand das dahinter zu früh, denn hier wiegt es schwer oder leicht, aber es wiegt noch immer und es sieht alles, nur noch viel kleiner, es sieht den greis und den geist und die zeit und die schwerelosigkeit und es sieht mich, während es durch mich hindurch einen punkt in der ferne fixiert.
es ist alles wortlos, also folgt: ich bin dieb.

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Kommentare zu diesem Text

MannImMond (23)
(01.07.09)
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scurra (27)
(01.07.09)
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 Zeder meinte dazu am 01.07.09:
ich freu mich.
ich versinke gerade im boden und werde baum, aber das dauert noch. und du so?

 Sternenpferd (02.07.09)
danke :)

 Zeder antwortete darauf am 03.07.09:
hm. danke :)
aber wofür denn, fragt sich ja ;)

 Sternenpferd schrieb daraufhin am 03.07.09:
na fürs lesen dürfen :)
Samjessa (28)
(04.07.09)
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