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Sonett zum Thema Absurdes

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  ZweitverWertung
Im Laden lag ein seltsames Gemisch
verschiedener Aromen. Recht subtil
vermengte sich der Bratenduft mit Fisch-
gerüchen oder so. Und auch skurril:

Ganz neue Wurst bevölkerte den Tisch,
sehr grob und fett - und günstig, was gefiel.
Die Metzgerin versprach, sie wäre frisch.
Wer zuschlug, machte einen guten Deal.

Der Preis schien wirklich wenig kaufmännisch,
die Fleischerin versprühte Sex-Appeal.
Sie wurde alles los und spielerisch
verschwand ihr blutverschmiertes Utensil.

Nur manche Kunden fragten nach dem Schlachter.
Dann lachte sie: „Ich soll schön grüßen, sagt er!“

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(10.08.09)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 10.08.09:
Liebe janna, schon Dr. med. Wurst empfahl, wenn es um die Wurst ging, lieber mit dem Schinken nach der Wurst zu werfen. Und ferner, nachts nicht zu futtern...
LG, Dirk

 Jorge (10.08.09)
Die Woche geht ja mörderisch und kanibalisch los.
Lieber Dirk, kannst meine Portion mitessen.
Ich bevorzuge Beamte: kräftiges Sitzfleisch und wenig Rückgrat
Liebe Grüße
Jorge
Klopfstock (60) antwortete darauf am 10.08.09:
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 10.08.09:
Danke für den Kommentar und die Empfehlung, lieber Jorge.
Ich denke, bei der geschilderten Handlung, auch wenn diese rein fiktiv ist, wären schon einige Fachkenntnisse notwendig. Das traue ich einem Beamten dann doch nicht zu, trotz der von dir erwähnten Vorzüge für eine gedachte Verarbeitung in der Küche
Natürlich befasst sich dieses Gedicht ohnehin nicht mit der Darstellung der Berufsstände des Schlachters oder des Beamten.
@Irene: Der Durchschnittsbürger kommt in diesem Fall in der Rolle des Schnäppchenjägers zum Zuge.
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn (10.08.09)
Die Wurst lässt grüßen? Da hast Du uns ja eine mordsmäßig gute Geschichte aufgetischt, lieber Dirk. Die ist was für "eingefleischte" Vegetarier.
Schmunzelnde Grüße
Stefan

 Didi.Costaire äußerte darauf am 10.08.09:
Ja, lieber Stefan, es lebe der Kopfsalat!
Viele Grüße, Dirk

 styraxx (10.08.09)
Eine Wurstiade in Sonettform, die aber nicht gewurstelt daherkommt. Mahlzeit! Liebe Grüsse

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 10.08.09:
Danke, Cornel! Ich betrachte die "Wurstiade" analog zur Olympiade als Zeitspanne zwischen zwei Wurstmahlzeiten und bleibe enthaltsam.
Liebe Grüße, Dirk

 Dieter Wal (10.08.09)
Hallo Dirk,

"Nur manche Kunden fragten nach dem Schlachter.
Dann lachte sie: „Ich soll schön grüßen, sagt er!“

AUF GAR KEINEN FALL "sagt er!"!!! "Sacht er!" ist für eine Fleischerin in diesem Moment der einzig mögliche Dialekt!

Gut gemacht. Mir kommt das gut gebaute Sonett trotz aller zweifelloser Vorzüge etwas beliebig vor. Als wolltest du "nur" ein gutes Sonett schreiben und sonst nichts. Tatsächlich vermisse ich außer der erwähnten eine halbwegs ernst zu nehmende Schreibintention. Weshalb hast du dieses Sonett geschrieben?

Gruß
Dieter

 Didi.Costaire meinte dazu am 10.08.09:
Danke für deinen Kommentar und die Empfehlung, Dieter!
Das Ende stelle ich mir phonetisch auch so vor, dass sie sacht er
sagt (wie zumindest in Norddeutschland ohnehin üblich), habe aber lieber die korrekte Schreibweise gewählt, um den Satz mit einem unreinen Reim zu betonen und außerdem, weil das Wort "sacht" mit einer völlig anderen Bedeutung existiert.
Vom Inhalt her ist es in abgewandelter Form ein Handlungsstrang aus einer Kurzgeschichte der Dame, bei der ich das Schreiben (in Prosa) "gelernt" habe. Da sie nicht in Gedichtform schreibt, fand ich es interessant, dieses einmal selbst zu tun.
LG, Dirk
inua (36)
(10.08.09)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 10.08.09:
Danke! Über dein Lob freue ich mich ebenfalls. LG, Dirk

 thomas (10.08.09)
Die Geschichte deines Sonetts erinnert mich an meine Lieblingkriminalgeschichte. Wirklich passiert! Hier im Ort!

Türke ist Chef vom Puff. Es ist nicht viel los, ab und zu kommt* ein Stammgast.
Einer der Strammgäste ist ein sehr wohlhabender, mittfünfziger Fleischermeister aus dem Harz.
Irgendwann hat der Türke eine Geschäftsidee. Er braucht mehr Frauen. Aus Rußland und umrum. Dann würde der Laden richtig brummen. Er überzeugt den Fleischermeister, ihm 100.000 Euro zu leihen. In einem Jahr bekäme er das Geld mit 20% Verzinsung zurück.
Nach einem Jahr will der FMeister seine Kohle. Irgendetwas war aber mit der Geschäftsidee schiefgegangen. Der Türke ist pleite. Er erzählt dem Maista, er hätte ja die ganze Kohle vervögelt.
Dann ist der Fleischer sauer geworden, Er hat dem Türken Arme, Beine und den Kopf abgeschnitten und in irgendeine Talsperre geschmissen.
Die Kripo hat ihn eigentlich nur so schnell gekriegt, weil alles sehr fachgerecht ausgeführt wurde.
Der Kopf von dem Türken ist bisher nicht gefunden worden!

vg thomas

 Didi.Costaire meinte dazu am 10.08.09:
Hey thomas,
ich hätte nicht gedacht, das so ein anständiger Kerl wie du in einem solchen Sündenpfuhl lebt.
Das ist schon eine interessante Geschichte, die bei euch passiert ist. Danke für die ebensolche Schilderung.
Pass gut auf dich auf, insbesondere beim Kauf von Schweinskopfsülze!
Beste Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 10.08.2009)
steyk. (55)
(11.08.09)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 11.08.09:
Ich hoffe, die Erkenntnisse beruhen nicht auf empirischen Untersuchungen! Na ja, eine gewaltige Menge Wasser ist zumindest in beidem enthalten.
Danke und liebe Grüße, Dirk
Graeculus (69)
(11.01.17)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 12.01.17:
Hehe, ja.
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