Fast alles beim Alten

Sonett zum Thema Aufbruch

von  Didi.Costaire

Dass aller Anfang schwer ist, ist bekannt,
zumal mit jenem Image voller Kratzer.
Man überzeugte drei der vier Besatzer.
Der Alte nahm die Sache in die Hand.

Er distanzierte sich vom Bolschewik
und wandte sich mit ganzer Macht gen Westen,
versprach, als Kanzler wäre er am besten
geeignet für die Bonner Republik.

Mit Cola, Jeans und Adler auf der Fahne
begann das Leben, auch dank hartem Geld.
So las man Rowohlts Rotationsromane,

aß Toast Hawaii und dachte ans Verreisen.
Die Berner Elf eroberte die Welt.
Wir hatten wenig Zucker, aber Eisen.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (23.08.09)
Am Schluss klärt sich alles auf und man geht zurück - zur Überschrift: Fast alles beim Alten oder auch der Alten!

Besser roro-Romane auf dem Nachtisch als Schwüstiges von Hedwig Courths-Mahler, verballhornt zu Furz-Malheur.

Im ersten Vers ließe sich ... ist, ist ... umgehen. Vllt. "Dass aller Anfang schwer, ist wohlbekannt" (wohl bekannt nach dem Duden von 2000 wäre missverständlich).

"... dachte ans Verreisen." Von einem Nachgeborenen gut recherchiert!
Lothar

 Didi.Costaire meinte dazu am 23.08.09:
Ja, Lothar, so alt, wie ich aussehe, bin ich noch gar nicht, ))
freue mich jedoch, dass du als jemand, der die 50er Jahre als Teenager erlebt hat, damaligen Zeitgeist wiedererkennt.

Das doppelte "ist", immerhin durch Komma getrennt, stört mich weniger als ein unvollständiger Satz. Möglich wäre
Dass aller Anfang schwer ist, war bekannt.
Warum der Satz nicht so lautet, hat einen Grund, der aus diesem Sonett allein (noch) nicht ersichtlich ist...

LG, Dirk
Klopfstock (60)
(23.08.09)
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 23.08.09:
Danke, liebe Irene, gut mitgezählt. Da hat sich doch glatt die Flüchtlingsproblemik in Form zweier fehlender Silben in meinen Text eingeschlichen...

Ich habe mich nun für "ganzer" entschieden - das Wort "aller" befindet sich ja bereits im ersten Vers.

Herzliche Grüße, Dirk

 plotzn (24.08.09)
Geschichte zu verdichten (im doppelten Sinne), halte ich für sehr schwer. Wenn das Ergebnis dann auch noch locker und unverkrampft daherkommt, dann zeugt das von hoher Kunst. Klasse, lieber Dirk!
lg Stefan

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 26.08.09:
Immerhin brauchte ich mir die Geschichte selbst nicht ausdenken.
Danke für das Lob und liebe Grüße, Dirk
julejuchhu (46)
(18.09.09)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 21.09.09:
Liebe Jule, dieses ist ja erst der Anfang einer ganzen Reihe von Sonetten. Die Suche nach Alternativen, die ihren alternativen Charakter auch über einen längeren Zeitraum beibehalten, ist wirklich schwierig...
Danke für dein Lob und liebe Grüße, Dirk

 harzgebirgler (05.07.17)
vor sechzig jahr’n erschien die erste nummer / von rororo - nicht grad lektür’ fürn schlummer - / mit KLEINER MANN WAS NUN? von fallada / den plauen einst mit künstleraugen sah! * beste grüße aus goslar von henning

* https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fallada#/media/File:Erich_Ohser_Hans_Fallada_1943.jpg

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 05.07.17:
.
Von plauen, da kannte ich schon
die Comics mit Vater und Sohn.
So sind wir beim Alten erneut,
was mich aber irgendwie freut.

Danke für deine Zeilen und beste Grüße, Dirk
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