Interpretationskünste

Glosse zum Thema Literatur

von  loslosch

Otium sine litteris mors est et hominis vivi sepultura (Seneca, Epistulae morales). Muße ohne Geschriebenes [Lesen und/oder Schreiben] ist der
Tod und eines lebenden Menschen Begräbnis.

Standardübersetzung für "litteris" ist hier "wissenschaftliche Beschäftigung". Klingt hochtrabend, scheint aber zu Senecas Sprachstil zu passen.

Die Beschäftigung mit den Buchstaben (littera = Buchstabe), dem Geschriebenen also (als Leser oder Autor), war für den gebildeten Römer ein Muss. Bezogen auf das Fernsehen, hätte Seneca vermutlich TELETEXT lesen akzeptiert.

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Kommentare zu diesem Text

managarm (57)
(02.09.09)
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 loslosch meinte dazu am 02.09.09:
Tatsächlich mag ich Seneca nicht. Der Moralist ist mit seiner Erziehung Neros kläglich gescheitert. Der soll ihn sogar in den Selbstmord getrieben haben. Hier liegt Seneca - ausnahmsweise - richtig und das Lob gilt ihm posthum ebenso. Lothar

 loslosch antwortete darauf am 06.09.10:
Inzwischen gefällt mir Seneca besser, nicht in seiner philosophischen Ausrichtung, sondern wegen seiner Wortmächtigkeit. Lo
elvis1951 (59)
(02.09.09)
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 loslosch schrieb daraufhin am 02.09.09:
Das schlaue Büchlein "Latein für Angeber"?

Sapienti sat ist so vieldeutig. Für einen Beitrag hättest Du jetzt 4 Vorlagen. Die sind nicht nur zu übersetzen (macht schon das Internet), sondern ansatzweise originell zu interpretierien oder auch zu kritisieren. So einiges in der Mache. Danke fürs Interesse.
Lothar
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