Böser Wolf

Kurzprosa zum Thema Missbrauch

von  RainerMScholz

Komm' schon, mein Kleines, lass uns spielen, Spaß haben. Die Sonne scheint so hell und warm. Und wir sind so frohgemut, nicht wahr?! Lass uns lustig sein. Was du doch für schöne, reife Früchte unter deinem Pullover hast. Und das in dem Alter! Aber, aber, mein Schätzchen. Und die süße, kleine, unberührte Muschi. Komm' Muschi, komm', hier gibt's Fresschen. Eine frische Limonade wartet dort hinter dem Gebüsch auf dich, doch, glaub' es mir. Wirklich. Und ganz umsonst. Du musst mich nur ein Stückchen begleiten. Ei, du kannst aber fein Lächeln. Ein richtig schnuckeliges Mäulchen hat die kleine Maus. Das muss doch belohnt werden. Am besten mit einem großen und knallroten Lutscher. Los, zier' dich doch nicht so, dreckiges Gör. Verdammte, kleine Schlampe, wirst du wohl stillhalten! Erst den Onkel scharf machen und sich dann sträuben. Ach, du bist doch ein so liebes Kätzchen. Meine kleine Muschi. Kleine, verdorbene Muschi. Jetzt halt still! Der Onkel muss jetzt seinen großen Lutscher auspacken. Och, weine doch nicht, süßer Spatz. Nachher kannst du dir ganz ganz viele Süßigkeiten kaufen. Bestimmt. Nachher.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(03.09.09)
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 RainerMScholz meinte dazu am 03.09.09:
Der böse Wolf fungiert als das Märchenmotiv.
Grüße,
R.
Reggy (23)
(03.09.09)
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 RainerMScholz antwortete darauf am 03.09.09:
Und wieso auch nicht.
Grüße,
R.
The_black_Death (31)
(03.09.09)
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 RainerMScholz schrieb daraufhin am 03.09.09:
Nö, eigentlich wollte ich das nicht ausbauen. Das Schlaglicht reicht mir. Danke für die Empfehlung.
In die aktive Erzählform?
Grüße,
R.
The_black_Death (31) äußerte darauf am 03.09.09:
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 Dieter_Rotmund (04.09.09)
Bin weitgehend Reggys Meinung, mir ist es auch zu schnell zu offensichtlich. Ich würde erstmal nur andeuten, Ekel&Schrecken in der Phantasie des Lesers wecken, nicht so konkret werden, daß man sofort mit dem Opfer sympathisieren und den Täter ächten kann. So einfach ist es halt im sog. wirklichen Leben dann doch nicht.
"Frohgemut"??? Wer sagt den sowas heutzutage noch?

 RainerMScholz ergänzte dazu am 04.09.09:
Würde weitgehend auf den Kommentar zum Schwarzen Tod verweisen. Nur ein Schlaglicht in das Hirn, vielleicht ein Monolog eines netten Mannes von nebenan.
Frohgemut? Was stimmt damit nicht?
Grüße,
R.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.09.09:
Frohgemut? Na höma, altmodischer geht es kaum, das haben bestenfalls Rentner >75 in ihrem aktiven Sprachschatz!

 RainerMScholz meinte dazu am 05.09.09:
Dann trifft es ja unter Umständen auf den Protagonisten zu, nicht wahr.
Asvika (23)
(04.09.09)
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 RainerMScholz meinte dazu am 04.09.09:
Ich stimme zu. Das alltägliche Grauen.
Grüße,
R.

 Blutmond_Sangaluno (13.09.09)
Man merkt schon, wie er geifert.
Anfangs noch nett und auf "ach du süße Kleine, komm doch
mal her" und als das Kind doch noch ein wenig Misstrauen hat,
reißt ihm der Geduldsfaden und er mutiert zum Arsch der er wirklich
ist.
Ich find' den Text nicht schlecht, es ist nur einen Tick zu
"unkrass" formuliert, zum Schluß denkt man sich "Oh" statt
sich davor zu ekeln, denn es muss einem richtig ins Gesicht schlagen.
Aber sonst, ja, kommts gut rüber.

Gruß
Sanga

 RainerMScholz meinte dazu am 14.09.09:
Das Problem ist, wie schon oben angerissen, dass das ja keine außerirdischen Monster sind, sondern der ganze normale nette Onkel. Vielleicht würde es noch grausamer sein, wenn man den Akt der Pädophilie gewissermaßen im Vorübergehen beschreibt: ich gehe an den Kühlschrank, schmiere mir ein Brot, dann gehe ich zu meiner Nichte/Tochter/Enkelin `rein, missbrauche sie, ohne dass sie geschrien hätte, dann mähe ich den Rasen, kehre vor der Haustüre, gehe wieder ins Haus, richte das Abendbrot, bevor ich wieder...
Danke für den Kommentar.
Grüße,
R.
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