War Cicero ein früher Grüner?

Lebensweisheit zum Thema Natur

von  loslosch

Der Staatsmann Cicero (106-43) wusste schon: "Ea [natura] dedit usuram vitae tamquam pecuniae nulla praestituta die" (Tusculanae disputationes). Die Natur hat [uns] die Nutzung des Lebens wie die von Geld überlassen ohne festgesetzten Tag [der Rückgabe].

Gemeint ist hier fraglos die Rückgabe des von der Natur ausgeliehenen Lebens (mors certa, hora incerta: Der Tod ist sicher, die Stunde ungewiss). Wenn aber das Leben Teil der Natur ist, könnte auch die Natur, die vom Leben genutzt, verbraucht oder vergeudet wird, eines nicht vorherbestimmten Tages ihren Tribut fordern ...

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Kommentare zu diesem Text


 styraxx (04.09.09)
Tut sie das nicht schon? Ja, überlegenswert, doch das wird wohl nicht genügen. Liebe Grüsse

 loslosch meinte dazu am 04.09.09:
Mit Tribut ist ja der große Hammer gemeint. Also die Natur wird die Menschen bestimmt überleben.

Lothar

 Kleist antwortete darauf am 05.09.09:
Und wieder fällt mir dazu ein Song ein:
"Well, if you're going North,
Or South for the Sun,
Be happy just to know,
That the ending has begun.

Well, it may be a wave,
Or it may be the bomb,
Let the rain rain on us,
When we get to Avalon"

(aus: Tansads - Camelot)

Soo zwingend sehe ich nicht, dass es auf den "Großen Hammer" hinausläuft. Ein Kolumnist im "Spektrum der Wissenschaft" etwa beschrieb die Umweltverschmutzung seit der Industrialisierung als "Teenagerpickel einer langsam erwachsen werdenden Menschheit".
Interessant finde ich auch, dass die Einkehr der Ökologie in die Politik bereits erste Erfolge zeitigt (Artenreichtum in der Elbe, Waldsterben ist passé, Wölfe und Raben verbreiten sich bei uns wieder, ... - jetzt mal nur, was ich direkt mitbekomme).
Ich denke, die Menschheit (und mit ihr Teile unserer Flora und Fauna) wird sich irgendwann wie ein Bazillus über die Galaxis verbreiten - mit irgendeiner Art Star-Trek-Kommunismus als Manifestation des Sieges des Geistes über die Materie.

 loslosch schrieb daraufhin am 05.09.09:
Man muss ja kein Meteorologe sein, um mitzubekommen, dass es über die jahrmillionen, -milliarden Jahre Erdgeschichte unregelmäßige Wellenbewegungen in der Temperaturkurve gegeben hat. Da ist dann mindestens ein "Fitzelchen" zuletzt auch menschengemacht. Problem: Je mehr die Erde besiedelt ist, um so stärker schlagen Schwankungen, besonders beim Meerespiegel, durch. Ihr da oben an der Waterkant bekommt es am ehesten zu spüren.
Lo

 Kleist (05.09.09)
Moment - ist es nicht so oder so die Natur, die ihren Tribut fordert? Der Tod ist doch immer (auch bei Unfall oder Gewalt) ein biologischer Prozess. Und was auch immer uns zu Tode bringt, ist - zumindest nach meiner Auslegung - notwendig ein Teil oder Auswuchs der Natur. Cicero hat halt eine Gesetzmäßigkeit erkannt, die sich im Kleinen wie im Großen (ich vermute, Du spielst auf Naturkatastrophen an) zeigt.
Interessant finde ich auch die Parallele zum biblischen "Macht euch die Erde Untertan" - oder bin ich da grad zu assoziationsgelockert?

 loslosch äußerte darauf am 05.09.09:
Jetzt ein Trailer für morgen: Bereite gleich was "Römisches" vor zum Thema: Ist Alter eine Krankheit ...?
Lo
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