Teil I
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Tag II 

Anderer Teil - versehentlich eingeschoben

Epos zum Thema Valentinstag

von  Kleist

ungezählten Gefahren der Manichäistischen Seefahrt zum Opfer gefallen.

Gnork schritt bedächtig und mit einem etwas flauen Gefühl im Magen über die Gangway an Bord.
"Denn kann's ja losgehen!" rief der Kapitän, ein rothaariger, stämmiger, bärtiger, untersetzter, bärbeißiger Mittvierziger, dem man schon an seinem Gang und seiner ganzen Art anmerkte, dass er den größten Teil seines Lebens zur See gefahren war, erleichtert, und die "Spökenkieker II" legte begeistert ab.
Das Blau des Himmels lag uns zu Füßen und die gierigen, voll aufgeblähten Segel fraßen Seemeile um Seemeile.
Anfangs begleiteten uns noch Schwärme von Möwen und Hochseerallen, die sich ängstlich an der Bordwand festsaugten, doch schon bald durchbrachen wir den silbrigen Mondenschein, der sich bleischwer über die inzwischen hereingebrochene Nacht ergossen hatte.

Der Kapitän notierte in seinem Logbuch:
Wasserqualität zufriedenstellend, Wind mäßig, Besatzung wohlauf.

Und ich in meinem Tagebuch:
Himmel, Himmel, so fern wie gestirnverhangen, und doch beginnt er schon direkt über der Wasseroberfläche.
Die Koje ist eng, die Hängematte schief und unbequem, aber was will man mehr?!


Ich schnitt mir ein Stück vom Stundenbrot, kaute lange darauf herum und begann, mich auf das Kommende vorzubereiten.

Bereits in der Morgendämmerung wurden wir durch das Krähen des Bordhahns geweckt. Eine Menge Arbeit lag vor uns: Die restliche Mannschaft musste geweckt, der Proviant eingeweckt und der Ballast über Bord geworfen werden.
Wir gingen frisch ans Werk: Es wurde ein Ausschuss ins Leben gerufen, der überprüfen sollte, inwieweit wir mit dem internationalen Seerecht in Übereinstimmung zu bringen waren, und der im gegebenen Fall auch die Befugnis dazu hatte.
Dies erfüllte die Herzen der Besatzung mit Zuversicht. Das Beiboot wurde zuwasser gelassen und eine Freundschaftsdelegation umrundete die "Spökenkieker II", ging dann wieder an Bord und wurde mit allen militärischen Ehren empfangen.

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