Make-up

Sonett zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Didi.Costaire

Wie wird die Zukunft und wo führt sie hin?
War Wohlstand seinerzeit gedacht für alle,
regiert die festgezurrte Gürtelschnalle
das Leben heute oft von Anbeginn.

Jahrzehnte hoher Arbeitslosigkeit
bewirkten Leiharbeit und Niedriglöhne.
Vor Wahlen hört man immerzu Gedröhne,
dass alles besser wird in nächster Zeit.

So nahm man Maß für etwa jeden Vierten.
Die Zahl der Menschen ohne Stellung sinkt,
doch nur der sogenannten registrierten.

Und künstlich schäumt die Kurzarbeiterwelle
im Teich, in dem manch großer Fisch sich schminkt.
Die Flaute ist doch eine strukturelle.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(08.09.09)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 08.09.09:
Mir wäre auch lieber, wenn man zur Lösung der Probleme nur auf einen wunden Punkt zeigen könnte statt auf ein ganzes Skelett...
Danke für deinen Kommentar und die Empfehlung. LG, Dirk

 Sylvia (08.09.09)
...alle in den Teich...als Reinigung sozusagen...ohne Makeup...bleibt das ursprüngliche Antlitz...wobei...der Ur- "Sprung", wie du so schön sonettierst...vor vielen Jahren anfing...also viel Wäsche sozusagen...

Gerne gelesen, noch lieber den Inhalt erfasst...

LG Sylvia

 Didi.Costaire antwortete darauf am 08.09.09:
... und die Waschmittel bleiben auch meistens hinter den Werbeversprechen zurück.
Danke und liebe Grüße, Dirk
BBA (43)
(08.09.09)
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Max (43) schrieb daraufhin am 08.09.09:
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 08.09.09:
@ BBA: Ich freue mich schon auf einen gereimten Kommentar.
Ja, Statistiken benötigen offenbar Statisten...
@ Max: wobei wir bei Ein-Euro-Jobbern und anderen sind, die selbst dort nicht stattfinden.
Herzlichen Dank euch beiden! LG, Dirk

 Emotionsbündel (08.09.09)
Mein lieber Dirk,

aus einer maßgeschneiderten Maßnahme grüße ich dich als eine der etwa Vierten

Tja, was ist denn heutzutage nicht geschminkt?
Richtig angewandt untersteicht Make-up die Attraktivität und Makellosigkeit. Man kann kaschieren, Ausdrucksformen steigern oder eindrucksvoll in den Kampf ziehen.

Liebe Grüße in deinen Tag,
Judith

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 08.09.09:
Liebe Judith, das ist ja direkt mal eine sinnvolle Maßnahme, in der Kommentare zu Gedichten geschrieben werden.
Oftmals werden die Leute nur früh hochgescheucht, sitzen dann den Tag gelangweilt herum und überlegen sich, von welchem Geld sie denn Make-up kaufen sollen, um im wirklichen Leben zu beeindrucken.
Allerliebste Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 08.09.2009)

 loslosch (08.09.09)
Mit "Flaute" ist wohl die Wirtschaftsflaute gemeint. Arbeitslosenflaute - das wäre ja ein sprachliches Monstrum. Andererseits gibts den Terminus der strukturellen Arbeitslosigkeit, nicht den des strukturellen Wachstums oder des Gegenteils. Stimmig wäre zB

Und künstlich steigt die Kurzarbeiterzahl;
denn die Statistik lügt nicht, doch sie stinkt.
Die allgemeine Flaute ist global.

Lothar

 Didi.Costaire meinte dazu am 08.09.09:
Ein wenig gegrübelt habe nach deinem Kommentar schon, Lothar. Ich denke aber, dass im Gesamtzusammenhang deutlich wird, was gemeint ist - und nun hat Sabine, die besonders viel Ahnung hat, das letzte Terzett ausdrücklich gelobt. Daher denke ich, dass es so passt.
Zu deinem Verbesserungsvorschlag: Der letzte Satz, der zugleich der erste des nächsten Sonetts sein wird, verändert sich im Sinn, dass er dort auf keinen Fall passen könnte. Zum anderen habe ich in allen Strophen männliche Kadenzen mit weiblichen umschlossen oder umgekehrt, aber niemals nur männliche oder nur weibliche verwendet. Das möchte ich natürlich gerne beibehalten.
Danke für dein unverändert hohes Interesse!
LG, Dirk

 Isaban (08.09.09)
Aber es wird doch immer alles besser, lieber Dirk - und auch in nächster Zeit. Nur nicht unbedingt für all die, mit den festgezurrten Gürtelschnallen (Wird übrigens nicht vielleicht eher der Gürtel festgezurrt? Die Schnall hält ihn doch bloß, an der wird nicht gezurrt.), sondern, wie immer, für jene, die schon viel Übung darin haben, in den großen Topf zu langen.

Besser in Form, als unsere Konjunktur.

Das letzte Terzett gefällt mir am besten.
Ich freu mich schon aufs Meistersonett.

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire meinte dazu am 08.09.09:
Du bringst es auf den Punkt, liebe Sabine: Wer die Gürtelschnalle festzurrt, gehört zu den weniger Geschickten. Jene greifen dann in die umso praller gefüllten Töpfe.
Ich freue mich auch auf das Sonett mit dieser etwas überschwänglichen Bezeichnung.
Danke und liebe Grüße, Dirk
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