Traumstern

Kurzgeschichte zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  Fuchsiberlin

Der kleine Junge schaute mit seinen
sehnsüchtigen Blicken voller Träume traurig gen Sternenhimmel.

Er dachte:

"Ich möchte so gerne einem Stern nahe sein
und ihn berühren"

Er überlegte und stellte sich auf die kleine Gartenmauer.
Doch die Sterne waren immer noch zu weit weg.

So kletterte er schliesslich auf einen Baum.
Doch noch immer war diese Welt der kleinen Diamanten
für ihn unerreichbar.

Er fragte dann seinen Vater,
auch wenn er seine Antwort der Lieblosigkeit befürchtete:

"Vati, wie komme ich in die Sternenwelt?"

Sein Vater genervt von dieser Frage,
antwortete unwirsch:

"Beschäftige dich mit der Schule und nicht mit solchen
wirren Träumereien"

Eine Mutter, die der kleine Junge hätte fragen können,
sie gab es zwar, doch in ihrem Herzen fand er nie einen Platz.

So fragte er seine Schwester:

"Birgit, wie komme ich einem Stern ganz nahe ?"

Seine Schwester schaute ihn voller Liebe an,
umarmte ihn liebevoll und sprach in sanftem Tonfall:

"Du bist mein Stern und den Menschen, den du liebst,
er ist dein Stern an deinem Himmel im Herzen"

Dem kleinen Jugen flossen Tränen als er daraufhin erwiderte:

"Dann habe ich den wunderschönsten Stern
auf Erden: Dich meine geliebte Schwester!"

Eines Tages starb seine Schwester...

Der kleine Junge war nicht mehr ganz so klein,
aber auch noch nicht ganz gross,
doch er lebte immer noch in den Welten seiner Träume.

Nun wollte er seinem einzigstem Stern  nahe sein,
den er nun in der Himmelswelt vermutete:
Seiner Schwester.

So stieg er auf das höchste Haus der Stadt,
Auf dem Dach angekommen, da wollte
er nach dem hellstem Stern greifen.
Doch er verlor die Balance und begann in die Tiefe zu stürzen.

Doch plötzlich fing ihn etwas auf.
Es war so stark wie ein Baum und doch
so kuschelweich wie ein seidiges Rosenblätternetz.

Er sah schemenhaft das Gesicht seiner Schwester.

Diese wandte sich mit ernsten und dennoch liebevollen Worten an ihn:

"Greife bitte nie mehr nach den Sternen.
Die Sterne sie strahlen in deinem Herzen."
Menschen voller Liebe werden deinen Herzenshimmel erstrahlen lassen.

Ich kann dich nur dieses eine Mal retten mein geliebter Bruder,
mehr erlaubt mir die Engelswelt nicht.

So denke bitte immer daran:

Du wirst Menschen begegnen,
bei denen du in Worten und Gesten spürst,
dass sie ein Stern für dich sein werden,
so wie du für sie ein Stern werden wirst.

Doch bitte passe auf, dass kein Stern verglüht.
Ein Stern muss gepflegt werden:

Mit Liebe."

Der Junge verstand die Botschaft und ging wieder ins Leben hinaus.

Und er wusste nun,
dass es Stern-Menschen gab.
Dank seiner Schwester.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text


 Sonnenaufgang (05.10.09)
lieber jörg, mich berührt die innigkeit deines textes.
nette grüße von feli

 Fuchsiberlin meinte dazu am 05.10.09:
Liebe Feli,

das freut mich sehr, dass Dich mein Text berührt.
Ich danke Dir ganz lieb.

Ganz liebe Grüsse
Jörg

 HerzDenker (26.11.21, 20:47)
Sehr, sehr schön  und fast philosophisch! Ein bisschen Naivität durchstrahlt den Text, aber das macht ihn auch "unschuldig".
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