Oktoberfrost

Naturgedicht zum Thema Aktuelles

von  Isaban

Der Morgen tunkt die Nebenstraßen
in lila Licht und Purpurschauer
fallen aus dem Essigbaum.
Am Hügel glüht Burgundertraum:

Mein Himmel ist ein veilchenblauer,
dort treffen Mond und Sonne sich,
getrennt nur durch den Birkenwald,
den Kirchturm und die beiden Schlote.

Vorm Fenster schweben scharlachrote
Federblätter, die vergaßen,
warum sie einst an Zweigen saßen.
Kalt ist es, kalt und winterlich.

Ich schwelge im Zinnoberlicht,
das sich auf Silbersimsen bricht
und male Verse mit den Farben
der Blüten, die an Raureif starben.

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (16.10.09)
Manchmal wird mir schwindlig von den Farben und Bildern die du malst. Aber mit diesen letzten beiden Zeilen
"und male Verse mit den Farben
der Blüten, die an Raureif starben."
... verzauberst du den Leser (mich zumindest)
Ganz liebe Grüße , Jorge

 loslosch (16.10.09)
In V. 11 ist die zeitliche Entfernung (einst) unnötig groß. Einfacher vllt. so:

... dass sie zuvor an Zweigen saßen ...

V. 14 schließt mE mit Komma. Nach dem NS folgt (wieder) der HS.

Übrigens haben wir in V. 2 die vertrackte Situation, dass nach den neuen Regeln die Interpunkion korrekt ist [Komma zwischen HSn fakultativ]. Aber gerade hier, in der Versform, würde das Komma eine Lesehilfe sein.

Ja, dass war ein früher und heftiger Oktoberfrost zu Zeiten der Erderwärmung ...

Lothar
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