Angst schüttet Milch aus

Gedicht zum Thema Angst

von  Perry

Wenn ich abends Milchholen ging,
musste ich durch ein Wäldchen.
Wenn Pfeifen nicht mehr half,
die Buschgespenster zu vertreiben,
schleuderte ich die Henkelkanne
einem Propeller gleich um mich herum.
Keines der Monster wagte es mehr
mich anzugreifen, denn die Spritzer
hätten es sichtbar gemacht.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (25.10.09)
Hallo Perry,

Ich wiederhole mich zwar, aber

das ist ein Titel, der an das Milchfass bindet!

Die Geschichte, die dein Gedicht erzählt, gefällt mir ebenfalls. Die Denkweise ist so schön kinderlogisch - wer hat sich nicht hinter einem Kissen versteckt und gedacht, niemand könne ihn sehen?

V 3 würde ich mit "Als" beginnen, um das "Wenn" aus V 1 nicht zu wiederholen.

Gern gelesen!

LG, Dirk

 Perry meinte dazu am 26.10.09:
Hallo Dirk,
ja irgendwie hat wohl jeder mit "Gespenstern" in seiner Kindheit gekämpft. "Als" als Alternative hatte ich auch schon überlegt, mich aber dann doch für die Wiederholung von "Wenn" als lyrisches Stilmittel der Verstärkung entschieden.
Danke für dein Interesse und die Empfehlung.
LG
Perry
pfützenpiratin (36)
(25.10.09)
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 Perry antwortete darauf am 27.10.09:
Hallo Chrisi,
ja manchmal wünscht man sich auch als Erwachsener eine Art "Milchkanne" um die oft allzu realen Gespenster zu vertreiben.
Freut mich, dass meine Erinnerungen dich ansprechen konnten.
Danke und LG
Manfred

 styraxx (26.10.09)
Toll beschrieben, kann ich da nur sagen. Auch bei mir wurden Erinnerungen wach. Die Auswahl der Bilder finde ich sehr gelungen und das mit der Unsichbarkeit/Sichbarkeit clever dargestellt. Liebe Grüsse

 Perry schrieb daraufhin am 27.10.09:
Hallo styraxx,
ja sichtbare Gespenster verlieren meist ihren Schrecken. Freut mich, dass dich die Zeilen ansprechen konnten.
Danke und LG
Manfred

 Dieter_Rotmund (01.07.18)
Die Geschichte gefällt mir ebenfalls gut, aber warum als Gedicht (und auch noch ohne Reime)? Als Prosa wäre es sicherlich viel besser geworden. Natürlich bedeutet das auch mehr Arbeit ...

 Perry äußerte darauf am 01.07.18:
Hallo Dieter,
deiner Fragestellung nach vermute ich, dass Du mit Lyrik wenig tiefergehende Befassung hast.
Lyrik ist nicht gleich Reime und Prosa nicht gleich Kurzgeschichte etc.
Ich versuche mich am "Vers Libre", das heißt, ich verknüpfe eine verknappte prosaische Sprache mit lyrischen Stilmitteln. Das Ergebnis könnte man Prosalyrik nennen, aber da sind die Grenzen wohl fließend.Danke fürs Ausgraben und LG
Manfred

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 01.07.18:
Nun ja, ich sage mal so: Viel Lyrik hier auf kV hat, so meine ich, gar keine tiefergehende Bedeutung, von einer Meta-Ebene ganz zu schweigen.
Der Verdacht kommt oft auf, dass viele sich in die Lyrik quasi flüchten, um weniger Arbeit damit zu haben, das Sujet auszuarbeiten. Und wenn man sich dann noch die Reime spart ....

 Perry meinte dazu am 01.07.18:
Hallo Dieter,
da mag was dran sein, aber anspruchvolle Lyrik zu schreiben erfordert auch eine intensive und manchmal mehrmalige Auseinandersetzung mit einem Thema.
Wenn Du Lyrik mit einem Prosawerk (Roman etc.) vergleichen möchtest, dann musst Du einen Gedichtband mit einem Roman vergleichen, dann werden aus den Birnen vielleicht Äpfel. :)
Mein geschätzter Aufwand für einen Gedichtband mit ca. 100 Texten liegt bei ungefähr 500 Arbeitsstunden.
Danke fürs Dranbleiben und LG
Manfred

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 01.07.18:
Macht 5 Stunden pro Gedicht. Brauchen Reime mehr Zeit? Ja, oder?
matwildast (37)
(01.07.18)
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