Villanelle für M.

Villanelle zum Thema Beziehung

von  IngeWrobel

Was machst du mit, um nicht allein zu sein?
Verspricht man dir vertraute Zweisamkeiten?
Im letzten Bette liegst du doch allein.

Was er so 'Liebe' nennt, sind Heuchelein.
Doch du willst weiter ihm das Bett bereiten? 
Was machst du noch, um nicht allein zu sein?

Nach außen wahrst verbissen du den Schein.
Kein fremdes Ohr hört jemals euer Streiten.
Doch liegst im letzten Bette du allein.

Warum sagst du nicht endlich einmal "nein!"?
Es geht doch nicht um Nebensächlichkeiten.
Was machst du noch, um nicht allein zu sein?

Die Einsamkeit zieht schleichend bei dir ein.
Noch glaubst du, er wird ständig dich begleiten,
doch liegst im letzten Bette du allein.

Beende endlich mutig diese Pein!
Mach mit dir selbst dir ein paar schöne Zeiten!
Mach nichts mehr, nur, um nicht allein zu sein.
Im letzten Bette liegst du eh allein.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (41)
(16.01.10)
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 IngeWrobel meinte dazu am 16.01.10:
Doch, genau das ist die Situation, die ich erlebt habe: Eine starke, unabhängige Frau lässt sich für ein bisschen Sex und Zärtlichkeit ausnutzen. Das ist kein Devotismus - hier ist genau das geschehen, was Du unter meinem vorangegangenen Text angesprochen hast, nämlich was passieren kann, wenn eine starke Frau schwach wird.
: )
KoKa (41) antwortete darauf am 16.01.10:
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 IngeWrobel schrieb daraufhin am 16.01.10:
Mir scheint, lieber KoKa, wir kommen da auf keinen gemeinsamen Nenner. *lach*
Selbst die stärkste Frau möchte sich anlehnen. Bis zur "Unterwürfigkeit" ist ein weiter Weg. Die nach außen (für den Rest der Welt) demonstrierte Stärke richtet sich ja nicht GEGEN den Partner. Wenn die Beziehung stimmt, ist es ein ausgewogenes "Anlehnen": mal ist der eine, mal der andere stärker. Unterwürfigkeit passt nicht zu der Stärke, von der ich spreche - auch nicht in diesem konkreten Fall.
Auch mit dem Wort "Phänomen" kann ich in dem Zusammenhang nichts anfangen ... es ist alles "menschlich".
Und? sind wir uns jetzt einig?
,-))
KoKa (41) äußerte darauf am 17.01.10:
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 IngeWrobel ergänzte dazu am 17.01.10:
Ich sehe schon, lieber KoKa, dass wir hier doch nicht "auf einen Nenner" kommen werden ..... weil wir wohl "Stärke" etwas unterschiedlich definieren. Für mich beinhaltet Lebensstärke durchaus, kleine Schwächen/ schwache Momente zuzulassen - nicht jedoch "Schwachheiten".
Um bei M. zu bleiben: Sie ist eine Frau, die ihr Leben bestens im Griff hat - inclusive ihres Liebeslebens. Aber da gibt es diesen einen Mann, der ihr nicht gut tut. Sie weiß, dass sie ihn aus ihrem Leben "entfernen" sollte - hat das auch schon getan. Dann kommt der aber wieder angewackelt, und in einem Moment der Schwäche lässt sie ihn erneut in ihr Leben treten ....
Das hab ich gemeint, und auf diese Situation bezieht sich mein appellierendes Gedicht.
Alles Klärchen?
Grüßle!
KoKa (41) meinte dazu am 17.01.10:
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 IngeWrobel meinte dazu am 17.01.10:
Nein, das bin nicht ich. Da geht es real um eine Freundin. Ihre Situation hab ich im vorigen Re-Komm beschrieben. Solche Formulierungen wie "Pein" sind bitte nicht allzu wörtlich zu nehmen. Hier z.B. auf körperliche Übergriffe zu schließen, wäre absolut falsch. Die Wortwahl ist der "dichterischen Phantasie der IngeW." geschuldet, die schonmal zu Übertreibungen oder Wortdramatik neigt. *lach*
KoKa (41) meinte dazu am 17.01.10:
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 IngeWrobel meinte dazu am 17.01.10:
Ach Du Lieber! Nun mach Dir mal keinen Kopf um Dinge, die Du und ich sowieso nicht ändern können ...
Bei mir ist "Pein" (in diesem Falle jedenfalls) mit "seelischer Qual, Zerrissenheit" gleichzusetzen.
Ich sehe hier auch keine sexuelle Hörigkeit. Sexuelle Hörigkeit definiere ich als Fiktion auf eine bestimmte Person. Bei M. geht es nicht so sehr um diese bestimmte Person, diesen einen Mann, sondern um das, was er ihr gibt: Zuwendung als Alternative zum Alleinsein.
Da sind wir wieder beim Ausgangspunkt, der vorigen Villanelle und den starken Frauen: sie sind wegen ihrer Stärke oft einsam. Meine M. wird halt in einem solchen trostlosen Moment der Einsamkeit schwach ... wohl wissend, dass diese Beziehung keine Zukunft hat.
Yo! : )))))
KoKa (41) meinte dazu am 17.01.10:
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 IngeWrobel meinte dazu am 17.01.10:
... natürlich ist das herrlich - und fraulich zugleich - ergo: menschlich. *lach*
Es hat Spaß gemacht, sich mit Dir im Kreise zu drehen. *lächel*
Vielleicht lernen wir uns ja mal bei einem Autorentreffen kennen - dann können wir (sprachlich) weitertanzen.
Zwinkergrüßle von der Inge ,-)
KoKa (41) meinte dazu am 17.01.10:
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 IngeWrobel meinte dazu am 17.01.10:
Selbstverständlich nur ein verbales Ringelreihn, denn Deine Zunge scheint mir gut in Form. *lach*
Physisch wär auch bei mir nix zu machen - die alten morschen Knochen + kaputten Gelenke geben nix mehr her. ((
PS: wenn nur die Tanzfähigkeit eingeschränkt ist, dann "geht's ja noch!" (das Bein) *g*
KoKa (41) meinte dazu am 17.01.10:
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 Liadane (17.01.10)
Etwas, was man erst verinnerlichen muss, um es umzusetzen.
Kann lange dauern, bis man sich selbst eingestehen kann, dass eine Beziehung nicht gut tut. Mit jemandem sein Bett/Leben zu teilen, nur um nicht allein zu sein, macht letztendlich nicht glücklich. Spricht mich sehr an, deine Villanelle.
LG,Liadane

 IngeWrobel meinte dazu am 17.01.10:
Ich danke Dir sehr für das Lesen und Einfühlen - und natürlich für den sog. DK, die zwei Sternchen, worüber ich mich insgesamt sehr freue!
Sehr liebe Grüße in Deinen Sonntagabend!
Inge : )
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