Die Wunde

Gedankengedicht zum Thema Unschuld

von  Momo

Punkt 12
trat sie hinaus
danach nie mehr.

Die erste Verletzung
beweinte sie
andere nicht mehr.

Die erste Lüge
glaubte sie
später nur noch sich selbst.


Um Nähe spüren zu können
verletzt sie
und spürt Schuld.

Um glauben zu können
lügt sie
und spürt Misstrauen.

Um lieben zu können
hasst sie
und spürt Verderben.

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Kommentare zu diesem Text

DerPrediger (40)
(23.01.10)
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 Momo meinte dazu am 23.01.10:
Hmnja, sicher auch theologischer und philosophischer Thesen – Die Vertreibung aus dem Paradies und damit der Verlust der Unschuld, das Postulat der Erbsünde, ein Mythos, der ja nichts anderes erzählt als die Schuld des Getrenntseins vom Urgrund durch das menschliche Bewusstsein in Raum und Zeit.

Um zurückkehren zu dürfen zu einer tiefen Nähe, zu Liebe und Vertrauen, müssen wir erst einmal erfahren haben, was Schuld, Schmerz und Hass ist.

Ja, fühlen bedeutet in erster Linie leiden. Wir entwickeln uns nur durch leidvolle Erfahrungen, leider.

Liebe Grüße
Momo
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