Grundzüge des Nationalen Kapitalkommunismus [Aipotu]

Essay zum Thema Politik

von  Dart

Es geht ein Gespenst um in der Welt, das Gespenst des Mannes, der den Nationalen Kapitalkommunismus in Frage stellte. Nun ist sein Geist auf ewig dazu verdammt, die noch Ungläubigen auf unsere Seite zu ziehen!
Doch was genau ist eigentlich der Nationale Kapitalkommunismus?
Wir geben zu, es nicht zu wissen, doch haben wir Indizien über seine Beschaffenheit sammeln können. Er vereinigt auf bisher einzigartige Weise die besten Eigenschaften von Kapitalismus, Kommunismus und irgendwie hat er etwas mit Nationen zu tun. Doch sehen wir uns jede einzelne die Staatsdoktrinen etwas genauer an. Beginnen wir dabei mit dem Kapitalismus.
Der Kapitalismus lebt von der Ausbeutung der arbeitenden Massen, die nichts als eigene politische Kraft nennen können, außer ihrer Fähigkeit zur Arbeitsverrichtung. Der Kapitalismus ist daher eine oligarchische Herrschaftsform innerhalb eines wirtschaftlichen Modells, wobei wenige über sehr viele gebieten. Gleichzeitig erzeugt der Kapitalismus eine ungeheure wirtschaftliche Stärke, die solange bestehen bleibt, wie die Oligarchen, also die die industriellen Kapitalisten, sich nicht verspekulieren, sie arbeitenden Massen politisch nahezu willenlos bleiben oder Weltkriege angezettelt werden.
Natürlich ist es ein tyrannisches Herrschaftsmodel, was sich nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf die Politik auswirken kann. Über Jahrhunderte hinweg passierte es nur selten, dass sich eine geknechtete Masse gegen ihre Herrscher erhob und noch sehr viel seltener waren die Erhebungen von Erfolg gekrönt.
Dazu kommt das gewaltige Wirtschaftspotential, dass der Kapitalismus entfesseln kann. Doch wir dürfen dabei nicht vergessen, dass der Kapitalismus dennoch ein äußerst labiles System ist! Denn sollten die Aufstände der geknechteten Massen nicht nur kurzzeitig, sondern auch auf lange Sicht erfolgreich sein, droht das ganze System zu fallen. Wie aber verhindert man einen solchen Kollaps? Dies ist das Problem, das der Kapitalismus für sich selbst nie lösen kann.
Wenden wir uns aber nun dem Kommunismus zu. Im Gegensatz zum Kapitalismus, der ein wirtschaftliches Modell mit Auswirkungen auf die Politik ist, ist der Kommunismus ein politisches Modell mit Auswirkung auf die Wirtschaft. Diesem Modell liegt der demokratische Gedanke zugrunde, beziehungsweise, alle gebieten über alle. Nun wird es jedoch verwundern, dass ausgerechnet dieser Part einer der größten Vorteile für den Nationalen Kapitalkommunismus sein soll. Ein Blick in die Geschichte wird jedoch schnell klar machen, dass die „alle“, die über die anderen „alle“ gebieten, immer sehr viel weniger sind, als die „alle“, über die geboten wird. Man kann es also auch so ausdrücken, dass der Kommunismus als demokratisches Modell nichts weiter ist, als eine versteckte Oligarchie!
Doch auch wenn der Kommunismus regierungstechnisch einen solch gewaltigen Vorteil in sich birgt, er hat doch einen ebenso großen Nachteil – er lehnt das wirtschaftliche Modell des Kapitalismus ab. Aus ebendiesem wollen wir jedoch unsere wirtschaftliche Stärke beziehen! Der Kommunismus will jedoch nur produzieren, was seine Gesellschaft benötigt, er legt also keinen Wert auf Überschuss. Gleichzeitig ist kaum Spezialisierung der Arbeiter vorhanden, da jeder Arbeiter jede Arbeit verrichten soll, wenn ein Wechsel der Produktionsgüter für die kommunistische Gesellschaft erforderlich ist.
Dadurch erfolgt jedoch eine extreme Schwächung der Wirtschaftskraft, die sich eigentlich nur Staaten leisten können, die von sich aus schon ein riesiges Industriepotential besitzen.
Kapitalismus und Kommunismus scheinen also nie zusammenkommen zu können. Aber wir wollen nicht vergessen, dass der Nationale Kapitalkommunismus noch einen dritten Aspekt besitzt, der in der Lage ist, die Lücke zwischen Kapitalismus und Kommunismus wirkungsvoll zu schließen. Die Rede ist natürlich von den verschiedenen Nationen dieser Erde.
Denn eine weitere Eigenschaft des Nationalen Kapitalkommunismus ist es, nicht nur auf einen Staat beschränkt zu sein, sondern alle Bewohner dieses Planeten als seine Volksgesellschaft definiert. Somit gehören zwar alle Menschen in unsere Gemeinschaft, doch sie gehören zu Nationen, die immer noch den falschen Staatsdoktrinen anhängen. Den Gesetzen des Kommunismus zufolge sollen wir jedoch für alle Bürger unserer Gemeinschaft produzieren. Und das ist die Lösung des Problems!
Zunächst akzeptieren wir kapitalistische Wirtschaftsideen. Da der daraus entstehende Produktionsüberschuss eigentlich den Staatsbürgern anderer Nationen zugute kommen soll, jedoch nicht an den ideologischen Feind geraten darf, behalten wir den Überschuss ganz einfach zunächst für uns. Um jedoch aufgrund der dadurch entstehenden Ausbeutung des Volkes und dessen wachsenden Unmutes entgegenhalten zu können, führen wir nun noch das „demokratische“ Modell des Kommunismus ein.
Das daraus folgende Fazit ist nun, dass wir eine starke Wirtschaft behalten, den Unmut der Bevölkerung jedoch niedrig halten durch die demokratische Scheinheiligkeit des Kommunismus, während wir weiterhin alle Zügel in der Hand halten. Ein garantiert starkes politisches und wirtschaftliches Modell, das bis jetzt nur der wunderbare Staat Aipotu in seiner vollen Kraft zu nutzen versteht.


Anmerkung von Dart:

Selbstverständlich ist damit die Theorie des Nationalen Kapitalkommunismus noch nicht in Gänze geklärt, aber wir arbeiten daran!

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Kommentare zu diesem Text

yodafan (47)
(02.02.10)
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 Dart meinte dazu am 02.02.10:
Aber so realitätsnah wie das schöne Aipotu ;)
wiesel (44) antwortete darauf am 02.02.10:
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 Dart schrieb daraufhin am 02.02.10:
Das ist eine gute Frage!
Georg (54)
(02.02.10)
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 Dart äußerte darauf am 02.02.10:
Hm, also über Ernst Niekisch habe ich lediglich mal ein Portrait gelesen, daher weiß ich eigentlich fast gar nichts über ihn. Was hat es denn mit diesem Querfront-Gedanken auf sich?
Georg (54) ergänzte dazu am 02.02.10:
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 Dart meinte dazu am 02.02.10:
Ah, ich danke für die Info, das klingt wirklich interessant. Ich hab auch noch mal sein Portrait wiedergefunden (Ist von Sebastian Haffner, "Preußische Profile") und werd mir das noch mal zu Gemüte führen. Wer weiß, vielleicht hol ich mir mal mehr über ihn.
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