Afghanistan-Menetekel

Erörterung zum Thema Krieg/Krieger

von  loslosch

Omne bellum sumi facile, ceterum aegerrime desinere (Sallust, 86 v. Chr. bis ~34 v. Chr., De bello Iugurthino). (Jeder) Krieg wird leicht begonnen, aber nur mit Mühe beendet.

Das Grundmuster der menschlichen Psyche hat sich in Jahrtausenden nicht nennenswert verändert. Im Zeitalter des atomaren Patts werden zwar nicht mehr kriegerische Konflikte zwischen Atommächten ausgetragen (Schulbeispiel: Kubakrise 1962), mit Ausnahme vergangener kriegsähnlicher Scharmützel zwischen Indien und Pakistan, doch immer noch solche Kriege zwischen kleineren und innerhalb kleinerer Staaten, also atomarer Habenichtse (Afrika). Und wie selbstverständlich zwischen Atommächten und Nicht-Atommächten.

Wenn es dann ums Aufhören geht, verläuft das Ganze wie in Vietnam: Rückzug mit zeitversetztem Gesichtsverlust, dort allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler: Die abziehende US-Marine warf eigene Hubschrauber von ihren Flugzeugträgern ins Meer, um flüchtige Verbündete aufzunehmen in einer Art überstürzten humanitären Aktion.

Demnächst folgt Afghanistan. Angekündigt ist der Rückzug der Verbündeten ab 2015.

Es klingt wie die Beteuerung eines Süchtigen: Morgen noch mal volle Pulle, übermorgen abstinent.


Anmerkung von loslosch:

Konfliktquellen der Zukunft: Nil-Wasser-Nutzung; Euphrat und Tigris (Türkei, Irak). Die alten, bekannten Konfliktzonen sollen namentlich unerwähnt bleiben.

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Kommentare zu diesem Text


 Rudolf (11.02.10)
Bemerkenswert finde ich die paar Quadratkilometer an der Ostflanke des Mittelmeeres. Solange Menschen schreiben können, berichten sie von Kriegen dort - und es ist kein Ende abzusehen.

 loslosch meinte dazu am 11.02.10:
Ja, das gelobte Land, das versprochene Land, das (von Gott) verheißene Land.
Lothar
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