Brandmauer

Alltagsgedicht zum Thema Außenseiter

von  Didi.Costaire

Vor kalter Asche weilt der Herr, der ringt,
mit sich, alleine draußen vor der Tür,
wozu die schöne neue Welt ihn zwingt.
Der Untertan mutiert zum Rauchfigür-

chen, das in Feuchtgebieten outside steht.
Er ballt die Faust, doch wird vom Wind verweht.


Anmerkung von Didi.Costaire:

Leider geht es nicht überall so kultiviert zu:

Da Krause außer Hause eine krause Sause brauchte
und Krauses schwarze Frau dann Krauses Schwarzen Krauser rauchte,
war Krause außer sich, dass er die schwarze Krause stauchte.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 loslosch (11.02.10)
... der ringt, mit sich ...

Das ist sehr schwääär. Er bläst Rauchringe und ringt mit sich; dann sieht er Rauch aus dem Hausinnern aufsteigen. Die Olle raucht ne Friedenspfeife. Wenn das mal gut geht. :) Lothar
(Kommentar korrigiert am 11.02.2010)

 Didi.Costaire meinte dazu am 11.02.10:
Ja, an der Stelle rauchen die Ringe und kreisen die Gedanken. Ich hoffe, die Darstellung ist nicht zu costääär.
Herr Krause ist ganz jemand anders, nur nebenbei erwähnt.
Danke für deinen Kommentar und viele Grüße, Dirk

 Emotionsbündel (11.02.10)
Als Nichtraucher empfinde ich es als sehr angenehm, dass vielerorts nur noch "draußen vor dem Tor" geraucht werden darf - im Gegensatz zu vielerlei Lektüre (acht an der Zahl?), in der Quarzen noch gang und gäbe war sowie das Thema, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein - damals jedoch nicht aufs Rauchen bezogen.
Das man sich als Raucher heutzutage als Außenseiter sieht, kann ich nur nachvollziehen, wenn ich die auf Bahnsteigen gelb markierten Quadrate sehe, den festgelegten Raucherbereich
So etwas, draußen "an frischer Luft", geht m.E. dann doch zu weit.
Na ja, Asche zu Asche, lieber Dirk - verweht in alle Winde zwischen den letzten Zügen....

In der "Krause-Geschichte" geht es wohl eher ums (Ver)Naschen, als ums Rauchen - eine andere Lust....

Lieben Gruß, Judith
Und fühl dich nicht als Rauchfigürchen, falls du an diese Räuchermännchen aus dem Erzgebirge gedacht haben solltest. Noch schiebt dir niemand kleine wohlriechende Kegel in den Hintern, auf dass du angenehme Rauchschwaden verbreitest

 Didi.Costaire antwortete darauf am 11.02.10:
Liebe Judith,
Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Zumindest bei der Bahn sind heute fast alle Außenseiter, die auf zugigen Bahnhöfen warten, ob der Zug vielleicht irgendwann mal kommt. Für die Mehrheit mag es dann eine gewissen Befriedigung bedeuten, dass jene, die während der Zeit ein paar Züge nehmen, in ihren festgelegten Quadraten noch außenseitigere Außenseiter sind.
Auch heute wäre es einmal abgesehen von Rauchverboten eine spannende Geschichte, wie sich jemand, der lange Zeit nicht in Deutschland war, zurechtfinden würde, auch wenn es natürlich nicht so brisant wäre wie in Wolfgang Borcherts mit dem Untertitel "Ein Stück, das kein Theater spielen will und kein Publikum sehen will" versehenen Werkes.
Ja, acht Titel befinden sich im Gedicht. Ein weiteres ist noch in der Überschrift und vielleicht schreibt ja demnächst jemand einen Roman mit dem Titel "Rauchfigürchen" ...wenn auch die Wege des Qualms in der Tat wie von dir beschrieben andere sind.
Liebe Grüße, Dirk
P.S.: Krause ist ein Banause - ob Lüstling oder Wüstling eine Frage der Interpretation.
(Antwort korrigiert am 11.02.2010)
Misanthrop (31)
(11.02.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Misanthrop (31) schrieb daraufhin am 11.02.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire äußerte darauf am 11.02.10:
Danke für deinen Kommentar und den im Akkusativ tatsächlich gleichbleibenden "Krauser", Misa. Es freut mich, dass dir die Darstellung der Ausgrenzung im Wortspiel mit insgesamt neun mehr oder weniger literarischen Werken gefallen hat.
Wie sich die Einnahme-/ Unterschussrechnung von Staat und Gesundheitswesen durch Kosten und Einnahmen des Rauchens verändert, ist ebenfalls ein interessantes Thema...
viele Grüße, Dirk

 Peer (11.02.10)
Gelungene Bilder, wie ich finde.
LG Peer

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 11.02.10:
Danke für deinen Kommentar und die Empfehlung, Peer!
Liebe Grüße, Dirk
steyk (57)
(11.02.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire meinte dazu am 11.02.10:
Tja, deutsche Berufs-Taxifahrer und berliner wahrscheinlich ganz besonders können sich gut echauffieren - daher muss wohl auch dieses Verb kommen
genauso wie es besonders kultivierte Nasszellen mitunter bis in die Feuilleton-Spalten gebracht haben.
Das erste ist tatsächlich ein massiver Eingriff in Eigentumsrechte.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
elvis1951 (59)
(13.03.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire meinte dazu am 14.03.10:
Ja, lieber Klaus, du hast es gut. Zumindest solange die Gaststätten nicht leer bleiben...
Danke für deine Worte und die Empfehlung.
Viele Grüße, Dirk

 harzgebirgler (06.03.17)
raucht wer gar noch wie ein schlot / sieht er bei verboten rot / welche rauchen wo verbieten / sonst liest man ihm die leviten. beste grüße aus goslar von henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 07.03.17:
Man sollte nicht mit schwarzen Schafen blöken
und zur Entspannung schmökern statt zu schmöken!

Danke für die Verse und beste Grüße, Dirk
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram