Fort

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von  Bellis

Nun ist er fort. Und sie allein.
Sitzt nun zu Haus mit sich.
Zurückgelassen hat er viel:
das Auto - ärgerlich

ist nur, dass sie nicht fahren kann,
das Haus - samt Hypothek
und dem maroden Dach darauf,
das Ruderboot am Steg,

gut hundert Bücher, unsortiert,
Papiere - stapelhoch,
und alte Platten - die Musik...
wir tanzten, weißt du noch?

Sein Morgenmantel hängt im Bad,
trägt deutlich seinen Duft,
sie hört es klar: sein letztes Wort
vibriert noch in der Luft.

Neben der Zeitung auf dem Tisch
steht sein benutztes Glas,
sie lässt es dort - es stört ja nicht.
Zeit hat ein neues Maß.

Sie sitzt und schweigt und denkt an ihn,
daran, wie’s mit ihm war.
Das ist vorbei, wird ihr bewusst.
Sie schweigt und sitzt ganz starr.

Was jetzt auf ihrem Konto ist,
das weiß sie nicht genau.
Ihr Mann regelte das Budget,
sie war nur Ehefrau.

Nur seinen Anzug nahm er mit.
Recht ist’s ihr. Fort ist fort.
Ob es ihm gut geht, wo er ist?
Bei ihr - im Nachbarort?

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Kommentare zu diesem Text

AliseaAvery (32)
(17.02.10)
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 Bellis meinte dazu am 24.02.10:
Vielen Dank! :o)
Kinghorst (62)
(21.02.10)
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 Bellis antwortete darauf am 24.02.10:
Danke Dir, Jürgen. :o) Mein Fan. :o)
mmazzurro (56)
(15.04.10)
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 Bellis schrieb daraufhin am 19.04.10:
Danke Dir, Werner. :o)
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