Graffiti-Paradox

Persiflage zum Thema Provokation

von  loslosch

Nomina stultorum semper parietibus haerent (anonym; ohne Quelle: römisches Graffito). Die Namen der Dummen hängen immer an den Wänden.

Geschrieben hat es der große Unbekannte. Er klagt an und tut es selbst - als Anonymus, Meister Namenlos. Kilroi was here, der mit der langen Nase und dem schrägen Blick über die Mauer. (Kilroi ist übrigens eine Kunstfigur aus der Besatzungszeit Ende der 40er Jahre. Ein Mitbringsel der US-Soldaten, das sich in Studentenkreisen noch in den 60ern großer Beliebtheit erfreute.)

Ob mit oder ohne Unterschrift, der launige Beitrag hebt sich in der rechtlichen Bewertung nicht von den übrigen Graffiti ab. Offenbar lagen die Ränder der römischen Gesellschaft ähnlich blank wie die der unsrigen.

Gekritzel findet sich nicht nur an Wänden, Türen etc., sondern auch an Schildern. Beispiel der Gegenwart: Dem Obstbauern war aufgefallen, dass die Äste des Obstbaumes sich nicht mehr so recht unter der Erntelast biegen wollten. Am Baumstamm brachte er ein Schild an mit der unverhohlenen Drohung: Gott sieht alles!

Am nächsten Tag hatten die Knilche ergänzt: Aber er sagt nix!

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Kommentare zu diesem Text

elvis1951 (59)
(12.03.10)
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Misanthrop (31) meinte dazu am 12.03.10:
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 loslosch antwortete darauf am 12.03.10:
@ Misa: Welche(n) denn ?
@ Elvis: ... unsere Ermittler nicht aktiv ...
Schlimmer: Ein Jurist, der früher bei der Staatsanwaltschaft tätig war, berichtete mir: Um Mitternacht beobachtete er hinter der Gardine, wie einer sein Auto betastete, dann daran rüttelte (Alarmtest!), ziemlich lange, sodass er schnell zum Tel griff. Die Polizei: Ist er schon eingebrochen? Erst danach kommen wir!

Er hat sie am Tel runtergeputzt. Sie kamen dann endlich, als der potentielle Täter schon durch Rufe vertrieben war. Lothar
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