Sternschnuppen riechen nach verbranntem Gelächter

Erzählung zum Thema Absurdes

von  SunnySchwanbeck

Keuchend schwer und stoßweise geht mein Atem, zieht mich kriechend hinterher. Ich renne, renne so schnell ich kann auf Straßen dessen Geschichte geflickt ist von Teer, Tränen und Blut. Drücke dem Asphalt meine Spur auf, schleife Kaugummis unter meinen Sohlen mit wie trampende die den Weg nach Hause suchen.
Bunte Lichter rasen an mir vorbei, Bruchstücke von Musik fliegen mir entgegen und treffen mich am Kopf, ich taumele, schwindele, und falle schließlich zu Boden.
Der Geruch von verwaschenen Regentagen und nasser Erde umgibt mich. Frierend streiche ich mir das strähnige Haar aus dem Gesicht, ziehe die Beine an meinen zitternden Körper, lege den Kopf auf die rauen Knie und versuche meinen stürmisches Herz zu beruhigen.

Langsam, erst nach ein paar Stunden hat mich die vollkommne, wunderschöne, Nacht gänzlich umhüllt und die Kälte mich umarmt, der Regen meine Haut geküsst, gebissen und der Wind mich zu Boden geschlagen. Vollkommen durchnässt stehe ich auf, klopfe mir den Dreck vom perlgrauen Kleid und tauche meine nackten Füße in die schmutzigen Pfützen, die aussehen wie der Wassserbecher eines Kindes das mit Wasserfarben malt.
Ein Knall, gleißendes Licht und Gelächter, die Neugier zerrt mich vorwärts über die Leitplanke, weiter, tiefer in den anliegenden Wald. Ich schaudere bei dem Gedanken wer dort sein könnte, und Adrenalin schießt durch meinen Körper, jede Faser ist erregt und gespannt und ich zittere vor Aufregung.
Doch es sind nur ein paar Fremde die ihr Lachen anzünden und es den Sternen zuwerfen in der Hoffnung eine Sternschnuppe fangen zu können.
Einer von ihnen, ein junger Mann mit saphirblauen Augen, starrt mich an, er nennt einen Namen und sieht unsicher zu seinen Feuerfreunden rüber.
Mein Herz setzt aus, das bunte Laub fliegt mir entgegen und warmes Blut umgibt mich.
Warme, weiche Hände ziehen mich hoch, umgeben mich, sind überall und vertreiben die Taubheit die solange mein einziger Begleiter war. Weiche Lippen die schon einmal geliebt hatten liebkosen meine Wunden und verscheuchen die Einsamkeit die mich mein ganzes, kurzes Leben zu verfolgen schien.
Er nennt wieder einen Namen, schaut mich mit besorgten Augen an und wischt mir schillernde Tränen von meiner rissigen Haut. Weine ich?
Schließlich stehen wir auf, Hand in Hand. Gehen den kleinen, geschundenen Weg entlang zur Autobahn schauen dem treiben der bunt rasenden Wagen zu und er nimmt mich auf die Schultern, wie ein kleines Mädchen sitze ich dort, schaue hoch in die Sterne und fange mit kleinen Kinderhänden eine schillernde Sternschnuppe.


Anmerkung von SunnySchwanbeck:

Und er sagte: Bist du es, Sue?

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Kommentare zu diesem Text

Popelubu (74)
(09.05.10)
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 Unbegabt (09.05.10)
ich finde es bis zu
"Doch es sind nur ein paar Fremde die ihr Lachen anzünden und es den Sternen zuwerfen in der Hoffnung eine Sternschnuppe fangen zu können."

echt hammergeil, aber danach.. ich weiß nicht, danach wirkt es irgendwie nicht mehr so gut, wie ich finde.
aber ansonsten sind wieder wunderbare bilder drin, die du zauberst.
ich liebe dich, beste.♥
(Kommentar korrigiert am 09.05.2010)
Nemoel (27)
(10.05.10)
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 Erdbeerkeks (12.05.10)
Langsam, erst nach ein paar Stunden hat mich die vollkommne, wunderschöne, Nacht gänzlich umhüllt und die Kälte mich umarmt, der Regen meine Haut geküsst, gebissen und der Wind mich zu Boden geschlagen. Vollkommen durchnässt stehe ich auf, klopfe mir den Dreck vom perlgrauen Kleid und tauche meine nackten Füße in die schmutzigen Pfützen, die aussehen wie der Wassserbecher eines Kindes das mit Wasserfarben malt, sehe zu wie sich Kreise bilden, wie sich mein Gesicht verzerrt auf der Oberfläche spiegelt und wie jede Träne weitere Kreise in das trübe Nass malt.

Gefällt mir so gut..
Alles so traurig und so schön.
Hmm. Solche Texte mag der Keks, grade von dir. Du hast einfach 'ne bewundernswerte Art, zu schreiben.

Liebste Grüße ♥
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