Und Pippas Tränen brechen mich.

Erzählung zum Thema Andere Welten

von  SunnySchwanbeck

Endgültige Leere füllt deinen Blick, vermischt sich mit dem kühlen Blau deiner Augen und lässt mich frieren. Früher konnte man besser mit dir schweigen, Heute lässt mich die leere deiner Worte frösteln.
Die Zigarette in deiner Hand glimmt unverbraucht vor sich hin, stetig rieselt die graue Asche auf den Beton zu unseren Füßen und ich traue mich nicht zu atmen weil deine erdrückende Gleichgültigkeit mir den Atem raubt. Stumm stehe ich da und zeichne mit meinem Finger deine Gesichtszüge auf den Beton, lachend. Wie früher.
Ich versuche zu erzählen, irgendwas das anhält. Das dich zum nachdenken anregt, etwas woran du dich festhalten kannst damit du nicht schon wieder fällst.
Dass ich reisen will, erzähle ich. Du nickst, das wollte ich immer schon.
Von der Liebe erzähle ich, still, kleinlaut. Darauf bedacht die rosigen Narben nicht zu zeigen die auf meiner Haut tanzen und mich gleichzeitig für meine Naivität verspotten.
Kalter Schweiß bildet sich auf deiner Stirn, dein ausgezerrtes Gesicht wird von dem blauen Dunst der Zigarette eingehüllt und ich verspüre den Drang dich zu umarmen weil du so klein und zerbrechlich wirkst. Deine schwarzen, sonst so lebhaften Locken hängen glanzlos und schlaff auf deinen Schultern, und lassen dich mehr und mehr verloren wirken. 
Das „heile Welt“ gespiele erschöpft  mich, müde lehne ich den Kopf gegen die kalte Wand an der ich dir gegenüber sitze und schließe die Augen.
Die scharfen Worte platzen aus deinem Mund und treffen mich da wo ich dachte dass Taubheit dominiert, für einen Moment habe ich Angst sie könnten deine Lippen zerschneiden. Die gewohnte Stille meiner Besuche wird durch deine Weinkrämpfe durchbrochen, armselig und verletzlich krümmst du dich vor Schmerz den du nicht anders auszudrücken weißt.
Wimmernd schaust du mich durch irre blickende Augen an. Fragst mich wieso ich noch hier sei und brichst unter einer neuen Flut von Tränen zusammen. Ermüdet von deiner Welt, klaube ich meine Sachen zusammen, setze mich auf das durchgesessene Leder des unbequemen Stuhls im Besucherzimmer und beobachte wie du deinen verlebten Körper vor und zurück wippst, du erinnerst mich an ein allein gelassenes Kind und für einen Moment scheinst du genau das auch zu sein.
Ich stehe auf und streiche dir vorsichtig übers Haar, drücke den Locken einen Kuss auf und werfe einen kurzen Blick aus den vergitterten Fenstern, die graue Welt da draußen verschwimmt zwischen Regentropfen und Herbst.
Ich flüstere dir ein schnelles „Ich liebe dich Pippa“ ins Ohr und trete aus dem blauen Raum der nach Angstschweiß und kaltem Rauch riecht. Die Tür wird behutsam hinter mir abgeschlossen und ein junger Mann in deinem Alter wünscht mir noch einen guten Tag. Angewidert verlasse ich das zerfallene Gebäude und trete in den prasselnden Regen auf den Weg zur Bushaltestelle, stecke mir eine Zigarette an und lasse mir vom sauren Regen den Wahnsinn und die Einsamkeit von meiner rissigen Haut waschen.

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Kommentare zu diesem Text

Nemoria (19)
(06.06.10)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 07.06.10:
Sehr prätentiös und viel zu viele Adjektive.

 SunnySchwanbeck antwortete darauf am 07.06.10:
Hallo Dieter, ich finde es gut dass du offen sagst was dich stört, Kritik ist bei mir gerne gesehen da ich finde dass ich mit meinen 14 Jahren noch viel lernen muss und das kann man am besten durch offene Kritik.
Ich habe ein paar Adjektive rausgenommen, bei denen ich fand dass sie vielleicht zu übertrieben oder gar überflüssig sind, du hast Recht, im nachhinein klingt der Text jetzt nicht mehr ganz so holprig.

Prätentiös finde ich den Text jedoch nicht, er ist autobiographisch und ich wollte meine Eindrücke und Erfahrungen so gut es geht vermitteln, vielleicht ist das aber auch einfach Ansichtssache.
Danke dennoch für die Kritik.

Gruß,
Sunny.
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