Nachtgespinste

Gedicht

von  Traumreisende

Fast atemlos durchlaufe ich die Nacht,
die rau getränkte Angst umklammert mich
und friert sich durch mein Denken bitterlich,
als würden all die Schatten zu der Macht,
die lippenlos aus dunklen Ecken lacht,
mit Augen die nur noch ein glühend Strich
hat es in mir das Grauen stumm entfacht.

Der Schauer hält mich auf der Stelle fest,
als hätt ich meine Schritte nie gesetzt,
die Lähmung treibt mein Atmen wie gehetzt
und kalten Fingern gleich ergreift Geäst,
die Hoffnung raubend noch den schwachen Rest
und stößt noch tiefer in das schwarze Jetzt,
das mutlos mich zusammensinken lässt.

Doch als das Schwarz sich selbst im Schwarz verliert,
der Weg bereits am Höllenrand vorbei,
in sich verhallt der angstgetränkte Schrei,
ist es ein Licht in mir, das absorbiert
noch vage aus mir fließt und doch dabei
ein Ende macht der grauen Hexerei,
und Helles seinen Schatten akzeptiert.



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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (24.06.10)
was für ein schwerer Gang, ja, doch, kennt wohl jeder. LG. R.

 Traumreisende meinte dazu am 28.06.10:
und manchmal ist man froh nur geträumt zu haben, manchmal wartet man auf ein aufwachen und ist doch mittendrin..

liebe grüße dir
silvi

 souldeep (26.06.10)
genial.

es ist ein bisschen wie malerei...empfinde ich...

ohne worte einfach *staun*.

:)
Kirsten herznah

 Traumreisende antwortete darauf am 28.06.10:
au ja, mein lieblingsthema in der malerei, licht und schatten.
Seit ich male habe ich immer mehr die kraft im wahren leben schöpfen können schatten zu akzeptieren und zu überleben, oder auch einfach nur, mehr bewußtsein auf das helle zu geben.

danke dir von Herzen!!!
umarmung zu dir
silvi
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