1. Akt, Am Hofe des Kaisers

Absurdes Theaterstück zum Thema Revolution

von  Dart

1. Akt, Am Hofe des Kaisers
Szene I:
[Die Bühne ist eine große, Ehrfurcht gebietende Halle. Im Hintergrund sind hohe Fenster zu sehen, durch die Tageslicht einfällt. Es laufen der Kaiser und sein Sekretär André durch die Halle. André trägt ein Notizbuch, in dem er gewissenhaft aufschreibt, was der Kaiser ihm befiehlt.]

Kaiser:

...und notiert, dass es ab sofort strengstens verboten ist, Bäume blau zu bemalen! Man stelle sich nur einmal vor – unsere Wälder und Haine in blau schillernden Farben. Da mache ich mich ja lächerlich!

André:
Aber mein Kaiser, der Mann war Förster, er hat doch lediglich die kranken Bäume für das Fällen markiert.

Kaiser:
Das hätte er aber auch anders machen können.

André:
Und wie? Es ist ihm untersagt den Baum zu beschädigen oder anzumalen. Und Schilder im Wald aufzustellen habt ihr den Förstern schon vor zwei Jahren verboten.

Kaiser:
Er hätte ihn ausgraben können. Dafür ist diese Gesetzeslücke doch da.

André:
Aber wir haben Winter, der Boden ist einen Meter tief gefroren und ihr habt den Förstern zusätzlich verboten, Spaten oder Schaufeln zu besitzen, weil ihr Angst hattet, dass sie damit im Falle von Gebietsstreitereien aufeinander losgehen könnten.

Kaiser:
Ihr habt recht, werter André. Nun gut, dann ändern wir das Gesetz in der Hinsicht, dass die Förster ab sofort Buddelschippchen wieder verwenden dürfen. Aber nur die aus Plastik! Ich will ja schließlich nicht meine heiligste Aufgabe, das Volk vor Gefahr zu schützen, vernachlässigen.

André:
Es ist notiert, mein Kaiser.

Kaiser:
Wohlan, dann eile hinfort und verbringe die Kunde. In spätestens einer Stunde soll es der Herold auf dem Platz verkünden.

André:
Wie ihr wünscht.
[Ab.]

Szene II:
Kaiser:
Ach, so schwer das Regieren! Es raubt mir die Zeit nach draußen zu gehen, die warme Luft zu genießen, die wogenden Felder zu betrachten, Berge zu erklimmen, Flüsse zu befahren, Wege zu beschreiten, einen Baum zu pflanzen, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen, die Erde zu umsegeln, die Sehenswürdigkeiten dieser Welt zu betrachten, ein Boot zu bauen, einem Kind das Leben zu schenken, für den Weltfrieden zu kämpfen oder einfach mal...
[Er hält überlegend inne.]
...oder einfach mal...äh...inne zu halten! Doch nein, es ist mein Schicksal Kaiser zu sein, Herrscher eines Volkes von Millionen! All jene, welche sich auf meine Gunst und Weisheit doch so sehr verlassen. Dies, so sage ich vor Gott, ist zuviel für einen Menschen! Aber zugleich, was könnte denn die Alternative sein?
Ha, so halte ich doch ein, dort kommt Scheib!

Szene III:
[Es tritt Scheib, der Innenminister, auf.]
Kaiser:
Guten Morgen, mein liebster Scheib. Was führt euch zu mir?

Scheib:
Oh, ewige, ehrenhafte, ehrwürdige Exzellenz. Es ist mir wie eh und je eine Freude, euch zu sehen.

Kaiser:
Ja ja, Scheib, sagt einfach, worum es geht und vergeudet nicht meine Zeit.

Scheib:
Das Volk, es murrt!

Kaiser;
Was macht das Volk?

Scheib:
Es murrt! Es schreit nach mehr Demokratie.

Kaiser:
Demokratie? Sind die denn wahnsinnig geworden? Schon ein Mann hat genug zu tun, da wären noch mehr doch nur hinderlich!

Scheib:
Wie recht ihr doch habt mit eurem grandiosen Geist für die Gesellschaft. Doch leider wendet sich das Volk langsam aber sicher von euch ab, sowohl im Dorf, als auch in der Stadt! Langsam, aber gewiss entgleitet euch die Kontrolle an den Adel und den Pöbel!

Kaiser:
Nein!

Scheib:
Doch, mein herrschaftlicher, häretischer Herr, wenn ihr nichts tut und die Autokratie an Macht verliert, so wird euch Furchtbares geschehen!

Kaiser:
Oh Gott, was denn?

Scheib:
Revolution!

Kaiser:
Es wird Blut fließen?

Scheib:
Ihr meint Menstruation.

Kaiser:
Egal, es läuft dasselbe hinaus. Aber Scheib, was soll ich denn dann jetzt nur tun?

Scheib:
Nun, die Städte können wir mit Garnisonen in Schach halten und der Adel ist dort nur schwach vertreten. Doch die Dörfer, draußen, die sind das wahre Problem!

Kaiser:
Die Dörfer? Die jenseits der Stadt?

Scheib:
Genau, allwissende Wissbegierigkeit, der Adel hat dort seinen eisernen Griff und unterwandert euch. Daher müsst ihr die Dörfer enger an euch binden, alles andere bedeutet einen Verlust eurer autoritären Gewichtigkeit.

Kaiser:
Soll das heißen, ich magere ab?

Scheib:
Nun, wenn es tatsächlich zu einer Revolution kommt, dann könntet ihr Gewicht verlieren, wie eurem Kopf an Masse entsprechend.

Kaiser:
Ach das meint ihr. Was schlagt ihr also vor?

Scheib:
Vergrößert euren Einfluss auf das Dorf!

Kaiser:
Wie?

Scheib:
Die Dorfältesten! Kontrolliert ihr sie, kontrolliert ihr auch das Dorf. Die Bewohner wählen stets den Klügsten aus ihrer Mitte und vertrauen auf seine Weisheit. Doch wenn wir ihnen sagen, was diese Weisheit zu sein hat...

Kaiser:
Kapier ich nicht. Das ist doch dann nur noch mehr Arbeit.

Scheib:
Oh zwanghaft zweifelnder Caesar, über die Ältesten erlangen wir eine stärkere Herrschaft über das Dorf, wir stärken die Autokratie und falls die Dorfbewohner doch aufbegehren sollten, so werden sie ihren Zorn zuerst auf die Ältesten abladen.

Kaiser:
Der Arme. Da ist er schon ein alter Mann und dann wird er auch noch angeschrieen!

Scheib:
Verzeiht, aber irgend jemand muss das machen.

Kaiser:
Dann nehmt ein Kind!

Scheib:
Ein Kind? Warum denn ein Kind?

Kaiser:
Weil niemand gerne Kinder anschreit.

Scheib:
Aber die Ältesten sollen doch als Ventil herhalten. Oder wollt ihr euch etwa dem wütenden Mob stellen?

Kaiser:
Beileibe nein! So nehmen wir eine Kuh!

Scheib:
Eine Kuh? Wenn das Bauernvolk anfängt, Kühe anzuschreien, wird doch höchstens die Milch sauer.

Kaiser:
Na eben, dann werden wir Exportweltmeister für Saure Sahne. Schaut nicht so, die Idee ist doch toll.

Scheib:
Eure machtvolle Majestät, ich empfehle euch dringend, dies zu tun – mit einem Menschen, nicht mit einer Kuh!

Kaiser:
[Er seufzt.]
Na gut, Scheib, ich gewähre euch euren Willen. Schreibt es als Gesetz nieder. Legt es mir auf den Schreibtisch und bei passender Gelegenheit setze ich das kaiserliche Siegel darunter.

Szene IV:
[Es tritt der Hauptmann der Staatspolizei auf.]
Hauptmann:
[Er spricht schreiend, in militärischen Tonfall.]
Eure Majestät, mein Kaiser!
[Er steht stramm.]

Kaiser:
Ah, Hauptmann, steht doch bequem.

Hauptmann:
Ich könnte nie bequemer stehen als so und in ihrer Gegenwart!

Kaiser:
Ja ja, euren Wochenbericht, bitte.

Hauptmann:
Keine majestätsgefährdenden oder sonstige subversive Tätigkeiten sind zu melden, euer Majestät.

Kaiser:
[Er stutzt.]
Echt? Das ist ja komisch. Scheib teilte mir gerade mit, das Volk sei aufgebracht.

Hauptmann:
Scheib lügt! Das Volk liebt eure Majestät und würde nichts lieber tun, als sich vor euch zu stellen und eine Kugel oder ein Bajonett abzufangen.

Kaiser:
Das ist aber schön. Nur muss ich euch fragen, ob ihr die Wahrheit sprecht oder ihr mich vor ihr beschützen wollt.

Hauptmann:
Mein Kaiser, das Volk bejubelt euch! Nie würde es wagen, auch nur die Hand gegen euch zu heben.

Kaiser:
In Ordnung, Hauptmann, mehr ist für heute nicht mehr zu tun. Ihr könnt gehen.

Hauptmann:
Sehr wohl, eure Majestät!
[Ab.]

Szene V:
Kaiser:
Nun, etwas passiert in meinem Land. Nur was? Wer hat nun recht? Scheib oder der Hauptmann? Der Hauptmann hat mich noch nie belogen, doch was, wenn Scheib am Ende richtig liegt? Besser wird es sein, ich folge seinem Rat vorerst und erringe die Kontrolle auf dem Lande. Was soll es auch schaden, schließlich ist es mein Volk, dem ich gebiete.
Doch trotzdem bleibt das Problem, dass einer der beiden lügt! Ich denke an Scheib, der mich mit Revolutionsangst in seine Fäden locken will. Doch der Beweis, der steht noch aus. Diener!
[Ein Diener tritt hervor.]
Hole mir den Schmalen!
[Der Diener verschwindet.]
Nun, Informationen werde ich einholen lassen, Wohl wahr, ich werde herausfinden, was sich jenseits meiner Kammern abspielt! Und danach...
[Pause.]
Danach pflanze ich einen Baum! Ach was, einen Baum, einen ganzen Wald werde ich in die Erde setzen! Und damit mein Volk meine harte Arbeit bewundern kann, werde ich jeden Baum persönlich als einen kaiserlichen Baum kennzeichnen. Ja, gemäß den Farben meines monarchischen Hauses werde ich um jeden Baum einen blauen Ring ziehen und jeder der zu meinem Hain kommt, wird staunen und rufen:
Ui, der Kaiser ist aber ein toller Kerl. Lauter hübsche, blaue Bäume.
Hach ja, was für ein Prestigegewinn durch meiner Hände Arbeit.
Aber ich halte erneut ein, dort kommt der Schmale.

Szene VI:
[Es tritt der Schmale, der persönliche Spion des Kaisers, auf und kniet in Ehrfurcht vor dem Kaiser nieder.]
Schmaler:
Ihr ließe mich rufen? So denn, ich steh zu euren Diensten!

Kaiser:
Erhebt euch, das finstere Mittelalter ist vorbei, mittlerweile gibt es elektrisches Licht.
[Der Schmale steht auf, lässt aber den Kopf gesenkt.]
Nun, ich habe einen wichtigen Auftrag für dich.

Schmaler:
Zu Befehl, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihn auszuführen!
[Er wendet sich zum Gehen ab.]

Kaiser:
Wo wollt ihr hin? Ich habe doch noch gar nicht verlauten lassen, was euer Auftrag sein soll.

Schmaler:
Oha, ihr habt Recht. So nennt mir euren Willen. Soll ich jemanden umbringen?

Kaiser:
Was? Niemand soll sterben.

Schmaler:
Niemand soll sterben?

Kaiser:
Ja, niemand soll dieses Mal den Tod finden.

Schmaler:
Aber Niemand ist doch ein sehr netter Mensch.

Kaiser:
Da habt ihr recht, alles verlogene Schweinehunde!

Schmaler:
Aber Majestät, Niemand ist kein verlogener Schweinehund!

Kaiser:
Ganz recht, wie ich es gerade schon sagte. Trotzdem soll niemand sterben.

Schmaler:
Aber Niemand hat mir zu meiner Stellung an eurem Hofe verholfen.

Kaiser:
Es freut mich zu hören, dass ihr euch alles alleine erarbeitet habt. Und ebenso freut es mich, mit welchen Eifer ihr an die Sache heran tretet. Aber keiner soll den Tod finden.

Schmaler:
Was? Aber Keiner hat mich stets auf meinen Wegen unterstützt!

Kaiser:
Wie, alles ohne Hilfe?

Schmaler:
Hilfe habe ich nie gesehen, der war immer auf Urlaub.

Kaiser:
Was, die zwei? Das hätte ich denen nie zugetraut. Aber kommen wir wieder zu deiner Aufgabe.

Schmaler:
Niemand soll sterben und Keiner soll den Tod finden.

Kaiser:
Ja, wenn es denn machbar ist.

Schmaler:
Wohlan denn, ich werde diesen schrecklichen Auftrag ausführen, auch wenn es mir noch so schwer fallen wird!
[Er wendet sich wieder zum Gehen.]

Kaiser:
Wo wollt ihr denn nun schon wieder hin? Ich will doch lediglich, dass während eures Auftrages keiner tödlich verwundet wird.

Schmaler:
Zu Befehl, euer Majestät. Und ansonsten Niemand?

Kaiser:
Genau. Und nun hört hin! Ihr kennt doch den Scheib?

Schmaler:
Den Innenminister? Freilich kenne ich den.

Kaiser:
Gut, den sollt ihr nämlich observieren und herausfinden, ob er etwas im Schulde führt! Wenn er gegen mich opponiert, so kommt ihr sofort zu mir und erstattet Bericht!

Schmaler:
Ich verstehe. Und nebenbei soll Keiner sterben?

Kaiser:
Richtig, niemand darf verletzt werden. Es freut mich, mein Meisterspion, dass du meine Befehle ohne Probleme ausführst, aber muss dieses Wiederholen ständig sein? Egal, macht euch an die Arbeit!

Schmaler:
Zu Befehl!
[Ab.]

Szene VII
Kaiser:
Nun denn, der Aufträge sind genug erteilt. Ich bin sicher, das alles zu meiner Zufriedenheit ausgeführt werden wird. Und nun habe ja auch ich endlich Zeit, mich dem wirklichen Tagesgeschäft zu widmen. Wenn ich einen Hain pflanzen will, welche Sorte an Bäumen wähle ich dann? Nun ja, das wird wohl viel Zeit in Anspruch nehmen, am besten wird es sein, ich mache eine Liste.
[Ab.]

Szene VIII
[Es treten Scheib und Riebstein, der Oberste Richter, in einer Richterrobe auf.]
Scheib:
Ach, nun scheint es, als hätten wir ihn schon verpasst.

Riebstein:
In der Tat. Zu dumm, wenn ihm jemand in dieser Zeit falsche Flausen in den Kopf gesetzt hätte. Die Lage ist auch so schon kompliziert genug, auch ohne die Drohungen des Krieges! Aber ihr denkt, dass mehr Kontrolle über die Ältesten ein wenig Schwung aus der Sache nehmen könnte?

Scheib:
Bedingt. Die Spannungen wird es gewiss erhöhen, doch gleichzeitig entlasten wir damit unseren viel zu kleinen Polizeiapparat. Ihr müsst den Kaiser wirklich davon überzeugen, dass wir mehr Polizisten brauchen!

Riebstein:
Wie viele Einwohner muss ein Polizist heute beaufsichtigen?

Scheib:
Fünftausend! Und das in Gebieten, durch die man eine Woche reiten muss um sie zu durchqueren. Ich sehe Böses kommen!

Riebstein:
Revolution! Ihr sprecht von Revolution!

Scheib:
Fürwahr, fürwahr, unsere Köpfe könnten rollen.

Riebstein:
Und danach spielen sie mit unseren Köpfen Fußball! Scheib, ich habe Angst.

Scheib:
Ich auch, guter Freund.

Riebstein:
Ich wäre kein guter Fußball, mein Kopf ist viel zu eckig.

Scheib:
Wie meint ihr?

Riebstein:
Mein Kopf, er gleicht einem Würfel. Er würde nicht gut rollen, also müsste man mich öfter treten und irgendwann sieht mein Kopf dann aus wie eine riesige Kartoffel mit Beulenpest!

Scheib:
Ich glaube, das sollte euer geringstes Problem sein.

Riebstein:
Aber was soll die Nachricht denn über mich denken? Als Richter schlecht und als Fußball versagt? Mein ganzes Leben in einer Zeile und dann noch mit zwei Niederlagen darin. Scheib, droht euch denn nicht ein ähnliches Schicksal?

Scheib:
Also ich glaube eher, dass man uns guillotinieren und danach verbrennen wird.

Riebstein:
Verbrennen? An mir ist nicht sehr viel dran, ich würde zu kurz brennen und keine tolle Show dabei liefern. Und bedenkt unsere Asche! Man wird sie in alle Himmelsrichtungen verstreuen, dann landen wir vom Winde getragen auf einem Feld und werden zu Dünger.

Scheib:
Äh, das kann gut möglich sein.

Riebstein:
Und wegen all dem Hass, den man auf unsere Asche richten wird, geht aus uns nur ein verkrüppeltes Gerstenkorn hervor. Wir werden zur Missernte!

Scheib:
Missernte? Ich glaube, wir haben andere Probleme.

Riebstein:
Oder noch schlimmer – man wird uns als Dünger für Biotreibstoff verwenden und wenn ich dann vor dem allgewaltigen Schöpfer stehe, wird er mich fragen, was ich aus mir gemacht habe. Und ich muss dann sagen: Biotreibstoff. Und er wird fragen: Biotreibstoff? Richter warst du und solltest Recht sprechen, stattdessen hast du dafür gesorgt, dass die Armen weiter hungern und die Reichen nach wie vor in ihren sinnlos verschwenderischen Fahrzeugen herumfahren. Du hast großes Unrecht vollzogen, in der Hölle sollst du schmoren! Ewiglich!

Scheib:
[Er gibt Riebstein eine Ohrfeige.]
Riebstein, kommt zu euch! Wir sollten überlegen, wie jetzt vorzugehen ist, nicht, was nach unserem Tode passiert!

Riebstein:
Ihr habt Recht, ich werde sofort zu Tat schreiten!

Scheib:
Ihr habt bereits einen Plan?

Riebstein:
Sehr wohl, ich werde umgehen mein Testament ändern lassen. Im Falle meines Todes verlange ich eine Seebestattung!

Scheib:
Riebstein, ich rede doch vom Verhindern einer Revolution!

Riebstein:
Oh, das dürfte einfach sein. Die Revoluzzer verstecken sich doch im Allgemeinen, oder? Wir nehmen daher einfach jeden, der frei herumläuft, sperren ihn ein und der Rest ist dann automatisch ein Revolutionär! Und die können wir dann einfach abknallen.

Scheib:
Wie bitte? Das können wir doch nicht machen!

Riebstein:
So? Glaubt ihr etwa, die Munition könnte nicht reichen? Das ist kein Problem, dann hängen wir sie einfach auf oder treiben sie ins Meer. Ich glaube, ihr macht euch da etwas zu viele unnötige Sorgen.

Scheib:
Aber ihr könnt doch nicht einfach so über tausende und abertausende Menschen ein Todesurteil sprechen, nur weil sie eventuell Revolutionäre sein könnten.

Riebstein:
Da habt ihr Recht, ich dummer Tor!

Scheib:
Es freut mich, euch bekehrt zu haben.

Riebstein:
Ein Todesurteil für jeden, man bedenke den Papierkram! Besser wird wohl doch ein allgemeiner Erlass sein. Ich werde sofort zur Tat schreiten, damit er schon morgen auf des Kaisers Schreibtisch liegt!
[Ab.]

Szene IX:
Scheib:
Ach je, erkennt denn niemand außer mir den Ernst der Lage? Unmut im ganzen Land aufgrund des Kaisers despotischer Autokratie, dazu die barbarische Zwangherrschaft des Adels. Auch Hunger, schwere Arbeit und schlechter Lohn. In den Gassen halt das Wort Revolution. Doch des Kaisers Kopf darf noch nicht fallen, denn sonst versinkt das Land im Chaos!
Oh, ich ersehne endlich eine Verfassung, die ihn bindet. Diesen Staat kann ein Mann allein nicht mehr lenken. In den äußersten Winkeln des Landes verpufft bereits sein Ruf. Die letzte Hoffnung sind die Ältesten und mit ein wenig Glück gelingt es mir, dass aus ihrer Mitte ein Parlament entspringt. Demokratie! Nieder mit der Adelsherrschaft, die die Bauern so knechtet!
Doch muss ich geschickt vorgehen, denn sicher wird der Kaiser doch von Opportunisten glatt betrogen und man enthält ihm die Wahrheit. Doch mit dieser werde ich ihn konfrontieren, denn just ist in einem Dorf, nicht weit von hier, der Älteste gestorben. Den neu gewählten werde ich sodann an diesen Hofe laden und dafür sorgen, dass ihm eine Audienz beim Kaiser höchstpersönlich gewährt wird. Und er wird sehen müssen, wie es wirklich ist! Und wenn der Friede erhalten bleibt, sind wir noch zu retten.
Lang lebe der Kaiser!
[Ab.]

1. Akt, Ende.


Anmerkung von Dart:

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Kommentare zu diesem Text

Lehmfigur (46)
(24.06.10)
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 Dart meinte dazu am 24.06.10:
Die Tinte wird mir nie ausgehen, da ich mit altmodischem Graphit schreibe ^^
Lehmfigur (46) antwortete darauf am 24.06.10:
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 Dart schrieb daraufhin am 24.06.10:
Steig lieber auch auf Bleistifte um, dir scheint so langsam die Tinte auszugehen. Einige Buchstaben sind schon so verschwommen, dass man sie nicht mehr erkennen kann. ;)
Lehmfigur (46) äußerte darauf am 24.06.10:
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